Naturnahe Waldverjüngung durch Wildverbiss massiv gefährdet
Zum Tag des Waldes fordert der BUND Naturschutz in Bayern, ein stärkeres Augenmerk darauf zu legen, dass eine naturnahe, gemischte Waldverjüngung in den von der Klimakrise geschwächten Wäldern stattfinden kann. Nur dann können der Fortbestand der Wälder, deren naturnahe Nutzung und unersetzliche Gemeinwohlleistungen dauerhaft gesichert werden - ob für den Klima-, Erosions- und Trinkwasserschutz.
Angesichts des besorgniserregenden Gesundheitszustands der Wälder fordertder BN-Landesvorsitzende Richard Mergner:„Für intakte Wälder müssen wir – neben mehr Klimaschutz und einer naturnahen, schonenden Waldbewirtschaftung - die Rahmenbedingungen durch die Jagd verbessern. Es müssen diejenigen Baumarten aufwachsen können, die an die Extreme der Klimakrise angepasst sind. Das sind vor allem Eichen, Buchen, Weißtannen, Linden und Kirschen, die besonders stark von Verbiss betroffen sind. Wir appellieren deshalb an Waldbesitzer, Jäger und beteiligte Behörden, die Abschüsse von Rehen und Hirschen so festzulegen und auch durchzusetzen, dass die erforderliche Waldverjüngung gelingt. In vielen Fällen müssen die Abschüsse deutlich erhöht werden: die Wälder brauchen in der Klimakrise mehr Unterstützung durch die Jagd!“
Hintergrundinformation zur Waldverjüngung und Abschussplanung:
Aktuell legen in ganz Bayern Jagd- und Forstbehörden zusammen mit Waldbesitzern und Jägern fest, wie Rehe und Hirsche reguliert werden. Dazu haben die Forstbehörden 2021 auf über 21.000 Verjüngungsflächen über 2,1 Millionen Bäumchen untersucht. Für die Hälfte der 750 Hegegemeinschaften, zu denen die 12.000 Jagdreviere in Bayern zusammengefasst sind, wurde zu hoher Verbiss festgestellt. In vielen Fällen hat sich die katastrophale Situation seit vielen Jahren nicht gebessert.