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Neubau des Flughafens Hof-Plauen gestoppt

Luftamt Nordbayern lehnt Planfeststellung für CO2-Schleuder ab

19.06.2007

Am heutigen Dienstag, den 19.06.07, hat das Luftamt Nordbayern bekanntgegeben, dass es den geplanten Neubau des Flughafens Hof ablehnt.

 

Damit geht eine Auseinandersetzung erfolgreich zu Ende, die seit Jahren die Region Hof spaltete und die finanziell angeschlagenen Gebietskörperschaften in den Ruin zu treiben drohte.

 

Mit der Genehmigung zum Neubau des Regionalflughafens Hof-Plauen wäre auch ein Signal verbunden gewesen, trotz aller Warnungen der UNO vor den ökonomisch und ökologisch verheerenden Folgen des Klimawandels, an einem Ausbau des klimaschädlichsten Verkehrsmittels trotz fehlenden Bedarfs festzuhalten.

 

"Die Ablehnung ist ein riesiger Erfolg für den Klimaschutz in Bayern. Oft genug muss die Staatsregierung dazu gedrängt und geschoben werden und oft genug handelt sie wider besseren Wissens gegen den Schutz unserer Atmosphäre. Dass das Luftamt Nordbayern sich nicht von politischen Erwägungen sondern vor allem von Sachargumenten leiten ließ, ist anzuerkennen. Den Fachleuten dort gebührt unser aller Dank", so Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN.

 

Zwischen 80 und 130 ha Fläche und damit Landschaft wären unwiederbringlich verbraucht und mindestens 61 ha Wald gerodet worden. Insofern ist die Ablehnung des Flughafenneubaues auch ein Erfolg für den Landschaftsschutz. "Bayerns Schönheit konnte hier bewahrt werden", so Mergner.

 

Mergner appelliert allerdings auch an die Staatsregierung, den sog. Plan B zur Modernisierung des bestehenden Flughafens für über 17 Mio. € nicht weiterzuverfolgen, sondern die Finanzmittel in den Ausbau der Bahn, z.B. die marode, z.T. eingleisige und nicht-elektrifizierte Strecke Marktredwitz - Cheb (Eger) als Teil der Magistrale Nürnberg-Prag zu stecken.

 

Der Bund Naturschutz hatte sich von Beginn der Planungen an gegen das Projekt gewandt und den Bedarf und die Solidität der Finanzierung bezweifelt. Beim Erörterungstermin zur Planfeststellung im November 2006 mussten die Betreiber die veranschlagten Gesamtkosten von 53,9 Mio. € auf Nachfragen des vom BN bestellten Rechtsanwaltes, Lars Kummetz, zugeben, dass die 53,9 Mio. € lediglich für einen ersten Bauabschnitt ausreichen würden und mit Gesamtkosten von "75 bis 80 Mio. €" zu rechnen sei. Die Region war jahrelang über die wahren Kosten getäuscht worden.

 

Weitergehend fordert der BN eine noch bessere Anbindung Oberfrankens an den Flughafen Nürnberg durch einen raschen Ausbau (Elektrifizierung) der Schienenverbindung zwischen Hof und Nürnberg. Oberfranken und Hof leidet an der vom BN immer kritisierten Fehlentscheidung, dass die Autobahnen mit Millionensubventionen ausgebaut wurden, dass für die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt Milliarden Euro ohne regionale Effekte vergeudet werden sollen, aber dringend nötige Ausbaumaßnahmen bei der Bahn nicht vorankommen. Dazu gehören der Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnlinie Nürnberg - Marktredwitz - Prag, der Lückenschluss Nürnberg - Lichtenfels - Coburg - Hildburghausen, die Beschleunigung der Frankenwaldbahn Nürnberg - Kronach - Jena - Leipzig und die Reaktivierung der Bahnlinie Hof - Selb - Asch.

 

 

gez.

Tom Konopka,

Regionalreferent für

Oberfranken