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Tiere und Pflanzen

SandAchse Franken - Grasnelke in guten Händen

Bund Naturschutz erhält sandiges Biotop bei Kornburg geschenkt

22.04.2004

Zur Unterstützung des Projektes SandAchse Franken wurde dem Bund Naturschutz von einer Privateigentümerin ein Grundstück bei Nürnberg-Kornburg geschenkt. Der Bund Naturschutz bedankt sich auf diesem Weg sehr herzlich bei der großzügigen Spenderin, Frau Susanna Popp aus Liebenstadt bei Heideck.

Damit erhöht sich die Zahl der durch Erwerb und Pacht gesicherten Sandgrundstücke im Zuge des Projektes auf 10 mit insgesamt 8,6 Hektar, der Kauf von 3 weiteren mit 16,2 Hektar ist in Vorbereitung. Der Bund Naturschutz hofft, damit weitere ehemalige Landwirte und Erben im gesamten Projektgebiet zwischen Bamberg und Weißenburg zu erreichen, die mit den z. T. wenig ertragreichen Sandäckern, Ackerbrachen und trockenen Waldstücken nichts mehr anfangen können und diese dem Naturschutz zu Gute kommen lassen wollen. Schenkungs- und verkaufswillige Privateigentümer werden gebeten, mit dem Projektbüro SandAchse Franken Kontakt aufzunehmen (Tel. 09131/97 73 58).

Der Kauf einer ähnlichen Fläche bei Kornburg durch den Bund Naturschutz und die Pressemeldungen im November 2003 führten bereits zu einer Reihe weiterer Verkaufsangebote, so dass im Raum Kornburg ein zukünftiges Kerngebiet der SandAchse Franken entstehen könnte. Solche bunt blühenden Magerrasen, mit Sandgrasnelkenfluren und Heiden haben über Jahrhunderte die Region geprägt und bieten hunderten von gefährdeten Pflanzen und Tierarten einen Rückzugsraum. Wanderer und Spaziergänger schätzen sie genauso wie Feldhase und Zauneidechse.

Mit seinen 3.100 Quadratmetern Größe ist das an den Bund Naturschutz geschenkte Grundstück angesichts der städtischen Bodenpreise wohl die größte Spende die die Kreisgruppe Nürnberg-Stadt jemals erhalten hat. Auf der Brachfläche mit den markanten Kiefern können jetzt Sand-Grasnelke und Co. gezielt gefördert werden.

Seit 2000 ist der Bund Naturschutz in Bayern e.V. gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) und dem Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) Träger des Projektes SandAchse Franken. Mit zwölf Gebietskörperschaften im Projektgebiet zwischen Bamberg und Weißenburg setzt er sich für den Erhalt und die Entwicklung der für unsere Heimat typischen Sandlebensräume ein. Das Projekt Sand-Achse Franken wird finanziell gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerlösen der GlücksSpirale.

Das bayernweit größte Naturschutzprojekt "SandAchse Franken" sichert den stark gefährdeten Tieren und Pflanzen der Sandlebensräume, wie Ödlandschrecke, Zauneidechse, Ameisenlöwe und Silbergras, das Überleben. Wichtigstes Ziel des Projekts ist daher der Ankauf von geeigneten Flächen, um der bedrohten Sand-Natur neue Heimat zu geben.
Mit Hilfe des Ankaufs von Flächen mit sandigem Boden soll überall im Projektgebiet der SandAchse Franken an einem Biotopverbund gearbeitet werden. Das neue Biotop befindet sich in zentraler Lage im Projektgebiet und soll als wichtiges Mosaiksteinchen zur Vernetzung dienen. Gerade bei Kornburg finden sich zahlreiche Sandlebensräume. So kann das Grundstück einen hervorragenden Beitrag zum Netz der Sandlebensräume leisten. Falter, Heuschrecken, Wildbienen, Eidechse und Co. werden es mit ihrem emsigen Treiben im Sommer danken. Nur 50 Meter entfernt ist z.B. am Kornburger Sportplatz eine wertvollsten Sand-Magerrasen in weitem Umkreis.
Die geschenkte Fläche ist bereits jetzt ein wichtiges Biotop. Schon 1986 wurde es als Stadtbiotop Nummer 406 offiziell erfasst. Hier kommt z.B. die typische und vom Aussterben bedrohte Sand-Grasnelke und die geschützte Heidenelke noch in einigen Exemplaren vor. Auch die schützenswerte Zauneidechse und die Rote Waldameise finden ungestörten Lebensraum. "Endlich haben wir eine Biotopfläche mit Grasnelke, einer Wappenart der SandAchse," frohlockt daher Wolfgang Dötsch, Biologe beim Bund Naturschutz Nürnberg. "Durch behutsame Mahd und regelmäßigen Rückschnitt der Hecke können wir die Sonnenliebhaber unter den Tieren und Pflanzen noch wirksam schützen."
Noch vor kurzem war das ökologische Schmuckstück direkt am viel genutzten Wanderweg zum alten Kanal massiv bedroht. Denn genau an dieser Stelle sollte eine riesige Park- und WC-Anlage für die benachbarte Autobahn entstehen. Mittlerweile ist diese Gefahr zum Glück abgewendet und das Naturjuwel beim Bund Naturschutz in sicheren Händen.
Naherholungssuchende aus Kornburg oder Naturfreundinnen und "freunde aus Nürnberg sind herzlich eingeladen, sich an der Schönheit bunter Magerrasen zu erfreuen.