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Spurensuche-Projekt zeigt Wege für die Erhaltung des Gartenschläfers in Bayern

Internationale Abschlusstagung des sechsjährigen Projektes „Spurensuche Gartenschläfer“ in Frankfurt. Viele Fragen um Rückgangsursachen des seltenen Bilches beantwortet. Naturschutz und Forst arbeiten zusammen für die Erhaltung der Art in Bayern.

02.09.2024

Heute findet im Senckenberg-Museum in Frankfurt/Main die Abschlusstagung des Projektes „Spurensuche Gartenschläfer“ statt. Sie bildet den Auftakt zu einer einwöchigen Fachtagung von über 100 internationalen Wissenschaftler*innen zum Schutz von Schlafmäusen. 

In dem 2018 gestarteten Projekt haben der BUND, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und die Justus-Liebig-Universität Gießen zahlreiche Menschen für die „Spurensuche Gartenschläfer“ gewinnen können. Rund 5.000 Menschen haben über 10.000 Funde und Meldungen generiert und mit Fotokameras, Nistkastenkontrollen und der Sammlung von Probenmaterial zur drängenden Beantwortung der Frage nach den Rückgangsursachen der Schlafmaus beigetragen.

Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., betont: „Der rasante Rückgang des Gartenschläfers in den letzten Jahrzehnten ist ein Beispiel für die mittel- bis langfristigen Auswirkungen, die die Vernachlässigung ökologischer Aspekte für die Biodiversität bedeutet: Eine rein profitorientierte Forstwirtschaft in vielen Gebieten, ein zu sorgloser Umgang mit Umweltgiften und die Klimaerwärmung gehören zu den Gründen, warum die vielen Menschen, die sich in Bayern in ehemaligen Verbreitungsgebieten auf die Suche gemacht haben, oftmals leider keine Gartenschläfer mehr finden konnten.“

Seit 1970 ging über ein Drittel seines Lebensraums in Deutschland verloren. Ein Schwerpunkt des Rückgangs liegt in Bayern: Erstreckte sich das Vorkommen einst über die Hochlagen der gesamten ostbayerischen Mittelgebirge, sind heute bedeutende Bestände nur noch in Fichtelgebirge und Frankenwald zu finden. Die Ursachen sind vielfältig, unter anderem der Verlust an Strukturen in seinen Lebensräumen und der langjährige Einsatz von Pestiziden wie Insekten- oder Nagergiften setzen dem Gartenschläfer stark zu. 

Hoffnung macht das große Engagement unterschiedlichster Akteure aus Forst und Naturschutz für die Erhaltung der Art. Sowohl bei der Spurensuche als auch bei der Optimierung von Habitaten erwiesen sich Naturparke, die betroffenen Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten, Mitarbeiter*innen der Forstämter und Naturschutzbehörden als engagierte Partner des BN, der das Projekt in Bayern koordinierte. 

Der BN bittet weiterhin um Meldung der Gartenschläfer, um die Entwicklung auch nach Projektende gut im Blick behalten zu können: Sichtungen können über meldestelle.gartenschlaefer.de gemeldet werden. 


Hintergrund:
Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ untersuchte der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zwischen 2018 und 2024 das Verschwinden des Gartenschläfers und entwickelte Schutzmaßnahmen. Das Projekt wurde im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

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