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Staatsregierung muss Zielkonzept für die Zukunft des Lechs erstellen!

Im Jahr 2034 laufen Konzessionen für die Wasserkraftwerke Landsberg, Pitzling, Dornstetten, Lechmühlen und Lechblick aus, 2039 Epfach und 2035 Apfeldorf. Der ökologische Zustand des einstigen alpinen Wildflusses ist schlecht. Der BN fordert die bayerische Staatsregierung daher auf, ein Zielkonzept für die Zukunft des Lechs zu erstellen.

26.03.2024

Am heutigen Dienstag hat sich der BN-Vorstand in der Nähe von Dornstetten ein Bild von der Lage gemacht. Der BN-Vorsitzende Richard Mergner erklärte dabei: „Der Lech braucht wieder mehr Dynamik. Statt einer Aneinanderreihung von Staustufen muss der Lech wieder ein fließender Fluss werden. Dies würde einen Mehrwert für Naherholung, Hochwasserschutz und Naturschutz bedeuten“. Ideen für eine Zukunft des Lechs hat der BN in seinem neuen „Zukunftsprogramm bayerischer Lech“ dargestellt, das zusammen mit den Kreis- und Ortsgruppen entlang des Lechs entwickelt wurde (Siehe: Zukunftsprogramm bayerischer Lech).

Peter Satzger, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Landsberg, ergänzt: „Heute ist der Lech vor allem Energielieferant. Künftig muss er neben der Energieerzeugung zahlreiche andere Funktionen erfüllen. Daher muss der Freistaat Bayern ein umfangreiches Renaturierungskonzept entwickeln. Mit nur ein paar Fischtreppen an den Staustufen ist es nicht getan. Ein Hauptaugenmerk muss auf den Kiestransport im Lech gelegt werden. Denn der Kiestransport ist die Voraussetzung dafür, dass die meisten lechtypischen Tier- und Pflanzenarten wieder einen Lebensraum finden. Das Renaturierungskonzept muss dann Grundlage für die Vergabe von Neukonzessionen sein“.

Warum brauchen wir einen renaturierten Lech:

  • Naherholung und Tourismus
    Naturnahe Flusslandschaften gehören zu den anziehendsten Naherholungszielen und sind touristische Attraktionen. Da alpine Wildflusslandschaften heute kaum noch vorhanden sind, wecken diese überregionales Interesse.
  • Erneuerbare Energieerzeugung
    Auch bei einem renaturierten Lech wird weiterhin mit Wasserkraftwerken erneuerbarer Strom erzeugt. Die Kraftwerke werden aber teilweise anders aussehen und funktionieren als heute.
  • Hochwasserschutz
    An den Fluss wieder angebundene Auen sind der beste natürliche Hochwasserschutz.
  • Trinkwasserschutz
    Ein qualitativ und mengenmäßig gutes Grundwasserangebot ist entscheidend für die Trinkwasserversorgung. Viele Lech-Anrainerstädte und -gemeinden, aber auch die Wasserversorgung fränkischer Wirtschaftsraum beziehen ihr Trinkwasser aus dem Lech-Grundwasser.
  • Grundwasserschutz
    Ein breites Flussbett und überschwemmte Auen sind wesentlich für die Grundwasserneubildung. Im Gegensatz dazu entzieht ein eingetiefter, kanalisierter Fluss dem Umland das Grundwasser.
  • Wasserreservoir in Trockenzeiten
    An den Fluss angebundene Auen speichern Wasser wie ein Schwamm und können es in langen Trockenperioden langsam wieder abgeben.
  • Natur- und Artenschutz
    Das Lechtal war ein einzigartiges Biotopverbundsystem. Es ist heute nur noch in Relikten erhalten. Um die Vielfalt an Arten und Lebensräumen dauerhaft zu erhalten, muss der Lech renaturiert werden.
  • Dauerhaft stabiles Ökosystem
    Der heutige Zustand des Lechs ist nicht zukunftsfähig: Er tieft sich immer weiter ein, immer mehr Arten sterben aus, die Stauseen verfüllen sich mit Schlamm, und Blaualgenblüten werden in den Stauseen immer häufiger. Nur ein renaturierter Lech ist ein dauerhaft stabiles Ökosystem.
  • Klimawandel-Anpassung
    Nur ein renaturierter Lech ist so resilient, dass er den Auswirkungen der Klimakrise standhalten kann.
  • Klimaschutz
    Flussauen binden große Mengen Kohlenstoff.