Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Starker Widerstand gegen bayerische Atommülllager

Treffen von Vertretern der BIs aller bayerischen Atomstandorte

19.08.2004

Auf Einladung des Bundes Naturschutz trafen sich in Nürnberg Vertreter aller bayerischen Atomstandorte, um das weitere Vorgehen gegen die Atommüllzwischenlager in Grafenrheinfeld, Niederaichbach und Gundremmingen zu koordinieren. Dabei wurde erneut heftige Kritik an dem Vorgehen der Landräte und des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) laut. Denn diese haben versucht, in einer Verknüpfung von Baugenehmigung und vorgezogener Betriebsgenehmigung vollendete Tatsachen zu schaffen.

Die von den Folgen der Atommüllager Betroffenen lassen sich aber ihr Klagerecht nicht einschränken. Bund Naturschutz und Bürgerinitiativen unterstützen diese Klagen, die im November vor dem Verwaltungsgerichtshof in München verhandelt werden.
Der Energiereferent des Bundes Naturschutz, Dr. Ludwig Trautmann-Popp, nannte es sehr tiefblickend, dass sowohl das BfS wie die Betreiber e.on und RWE das Klageverfahren nicht abwarten, obwohl keinerlei Zeitdruck bei der Einlagerung des Atommülls besteht.

Zwischenlager dienen nicht der Entsorgung

Die Sprecher wiesen darauf hin, dass die Atommülllager nicht der Entsorgung dienen, sondern der Einlagerung des in den kommenden Jahrzehnten zu erzeugenden Atommülls. Das soll den „störungsfreien“ Weiterbetrieb der Atomkraftwerke garantieren, also politisch oder gerichtlich unbehelligt.

In jedem Zwischenlager soll ein Vielfaches der Radioaktivität gelagert werden, die bei der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl entwichen ist. Die Gefahr droht, dass aus jedem Zwischenlager ein Endlager wird.

An die Adresse der Bundesregierung ging der Vorwurf, mit den Zwischenlagern solle die Entsorgungsfrage um 40 Jahre hinausgeschoben werden, wenn es diese Bundesregierung und die Firmen e.on und RWE längst nicht mehr gibt.
Alle Standortvertreter sagten die weitere Unterstützung der Kläger zu und forderten von der Bundesregierung, die atomrechtlichen Genehmigungen für die Atommüllzwischenlager zurückzuziehen und endlich die Entsorgung des schon vorhandenen Atommüllberges zu erforschen.

gez. Dr. Ludwig Trautmann-Popp,
Energiereferent des Bundes Naturschutz in Bayern

Bei Rückfragen:
BN-Energiereferat
Telefon 0951/ 5 19 06 09
Fax-Nr. 0951/ 5 19 06 10