Umweltorganisationen werben in Erlangen für zentrales Verkehrswende-Projekt
Zahlreiche Umwelt- und Verkehrsinitiativen fordern, nach jahrzehntelanger Planung endlich die Stadtumlandbahn (StUB) zu bauen. Sie wäre zentraler Bestandteil der Verkehrs- und damit der Klimawende in der Metropolregion. Die Kreisgruppe Erlangen stellt sich auf Jahreshauptversammlung erneut hinter das Projekt.
Der verstärkte Ausbau des ÖPNV und alternativer Infrastruktur wie bspw. Radwege sind zentrale Forderungen der 2. Dezentralen Mobilitätsaktionstage an diesem Wochenende. „Mit unseren bundesweiten Aktionen schicken wir ein klares Signal nach Berlin zu den Koalitionsverhandlungen: Wir brauchen eine radikale Klimawende, und zwar sofort. Und dafür brauchen wir eine ebenso deutliche Verkehrswende“, erklärt Richard Mergner, BN-Landesvorsitzender. „Wir brauchen keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern ganz konkrete Beschlüsse, Maßnahmen und Finanzierung. Es liegt ja auf der Hand, wie es geht: Käme endlich die StUB, könnten weit über zehntausend Autofahrten pro Tag entfallen, könnten Stau, Verkehrslärm und CO2-Ausstoß spürbar gesenkt und günstige Mobilität für viele tausend Menschen in der Region erreicht werden. Es ist höchste Zeit, dass dieses zentrale Projekt in der Metropolregion nach jahrzehntelanger Diskussion endlich umgesetzt wird.“
Deshalb haben der BN mit seinem Landesvorsitzenden sowie Vertreter:innen der „Allianz Pro StUB“, der Bürgerinitiative „Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal“, des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) heute an der seit vielen Jahren geplanten StUB-Route an der Nürnberger Straße in Erlangen deutlich gemacht, wie wichtig der Bau dieser Bahn ist – für die Verkehrswende und den Klimaschutz, für die Region und die Mobilität der Bürger:innen.
Erst gestern Abend hat sich die Kreisgruppe Erlangen auf ihrer Jahreshauptversammlung mit Dreiviertelmehrheit erneut hinter den Weiterbau der Strecke von Nürnberg/Am Wegfeld über Erlangen nach Herzogenaurach als Teil der StUB gestellt – und mit 80 Prozent hinter die Forderung, auch eine Verbindung nach Osten zur Gräfenbergbahn zu schaffen.
„Die Stadt-Umland-Bahn ist der entscheidende Baustein für die Verkehrswende in Erlangen. Wir brauchen sie für massenkompatible Elektromobilität“, erklärt Dr. Rainer Hartmann, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Erlangen. „Die Kreisgruppe Erlangen ist wichtige Beraterin des Zweckverbands bei der Planung einer umweltverträglichen Trassenführung und verkehrlichen Optimierung des Umweltverbundes. Wir brauchen die Schiene, nicht noch mehr Asphalt: Deshalb fordern wir Ministerpräsident Söder auf, die geplanten Ortsumgehungen von Dormitz und Nederndorf zu stoppen.“
Auch der Landesbund für Vogelschutz steht in engem Kontakt mit dem Zweckverband StUB: „Die Umweltverbände begleiten den Planungsprozess konstruktiv-kritisch“, ergänzt Bianca Fuchs, Geschäftsführerin der LBV-Kreisgruppe Erlangen/Höchstadt. „Durch die enge Zusammenarbeit der Umweltverbände und gemeinsame Forderungen an die Trasse und insbesondere die Brücke für die Regnitzquerung können der Flächenverbrauch und der Eingriff in sensible Biotope minimiert werden.“
„Nach den ersten Pro-StUB-Beschlüssen der beteiligten Städte und Kreise gab es mehr als 20 Jahre Stillstand, wurden Straßen und Parkhäuser statt Schienen gebaut“, erinnert Esther Schuck von der „Allianz Pro StUB“. „Umso wichtiger ist es, dass das Projekt endlich wieder Fahrt aufnimmt und auch der wichtige Ost-Ast wieder Teil des Gesamtnetzes wird. Die StUB bedeutet einen Quantensprung für den ÖPNV der Metropolregion, und wird mehr Qualität, mehr Pünktlichkeit und Komfort bringen und viele Autofahrer zum Umsteigen bewegen.“
Foto von der heutigen StUB-Aktion mit v. l. n. r.:
Christoph Wallnöfer (VCD), Hans-Thomas Benz (BI Umweltfreundliche Mobilität im Schwabachtal), Reinhard Scheuerlein (BN-Kreisgruppe Erlangen), Bianca Fuchs (LBV-Kreisgruppe Erlangen), Dr. Rainer Hartmann (Vorsitzender BN-Kreisgruppe Erlangen), Richard Mergner (BN-Landesvorsitzender), Esther Schuck (Allianz Pro StUB), Horst Eisenack (BN-Ortsgruppe Herzogenaurach), Dietmar Hartmann (Vorsitzender BN-Ortsgruppe Eckental).
Es darf kostenfrei in diesem Zusammenhang verwendet werden. Foto: BN