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Untersteinacher "Dorfautobahn" bedroht Schorgasttal

Bund Naturschutz und Bürgerinitiative protestieren gegen Straßenbaupläne

10.08.2007

Die Planung der Umfahrungsstraße der B289 in Untersteinach ist in die entscheidende Phase gekommen. Mit dem Planfeststellungsverfahren soll eine Uraltplanung aus den 80er Jahren, die der Bund Naturschutz schon in seiner Stellungnahme im Raumordnungsverfahren 1988 und 1996 als nicht hinnehmbaren Eingriff in die Natur, Heimat und die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe bezeichnet hat, auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden. Der Bund Naturschutz fordert die Regierung von Oberfranken auf, kein grünes Licht für einen Straßenbau zu geben, mit dem das weitere Wachstum der Verkehrslawine beschleunigt und ein vorsorgender Klimaschutz völlig konterkariert würde. Stattdessen soll mit  Verkehrsberuhigung, einer zu prüfenden innerörtlichen Verlegung der Ortsdurchfahrt, Sperrung für den überregionalen LKW-Verkehr, dem Ausbau der parallel verlaufenden Bahnlinie und der Verlagerung von Güterverkehr auf die Bahn ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept verwirklicht werden. Außerdem fordert der Bund Naturschutz eine Prüfung der von ihm bereits vor 20 Jahren angeregten „großen Tunnellösung“ im Norden von Untersteinach mit Anbindung an die B303.

 

Teurer Straßenbau verschärft den Klimawandel, zerstört Landschaft und landwirtschaftliche Existenzen

 

Der Bund Naturschutz kritisiert massiv, dass die bayerische Staatsregierung insbesondere der für den Straßenbau zuständige Innenminister Günther Beckstein sowie Umweltminister Werner Schnappauf vehement für den Bau weiterer Straßen von der geplanten Fichtelgebirgsautobahn bis hin zu den gigantischen Ortsumfahrungen von Untersteinach und Stadtsteinach eintreten. Nicht nur die landschaftliche Schönheit würde durch den Bau der mit der Untertunnelung von Kauerndorf mindestens 42 Millionen Euro  teuren B289 zerstört. Auch für die Klimaschutzbemühungen, zu der beide Minister die Bevölkerung angesichts von Wetterextremen, Stürmen und Überschwemmungen aufrufen, wäre der Straßenbau ein „Schlag ins Gesicht“. Statt Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung zu praktizieren soll das Schorgasttal völlig verlärmt und mit einem Galeriebauwerk von 162 Meter Länge, einer Talbrücke mit 416 Meter Länge sowie Einschnitttiefen in den Hangbereich von bis zu 25 Meter zubetoniert werden. Die Bauzeit würde fünf bis sechs Jahre betragen.

 

Der Bund Naturschutz unterstützt daher die Untersteinacher Bürgerinitiative „Pro Lebensraum“ und die betroffenen Grundeigentümer in ihrem Widerstand gegen die Straßenplanung. Er appelliert an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und  die verantwortlichen Politiker in Bayern und vor Ort, zukunftsfähige Lösungen für die Verkehrsprobleme zu realisieren anstatt dem Mensch und Umwelt gefährdenden Auto- und LKW-Verkehr weiter den Weg zu ebnen.

 

Für Rückfragen:

 

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, Tel.: 0171-6394370

Wolfgang Schenker, BN-Vorsitzender Kreisgruppe Kulmbach,

Tel.: 09221-6074834