Verwertungkonzept bedeutet ständige Brandgefahr
Aschaffenburg. In den letzten Monaten waren in zwei Recyclingbetrieben im Aschaffenburger Hafengelände nicht weniger als 5 Großbrände ausgebrochen. In den betroffenen Betrieben wird aus Gewerbeabfällen Brennstoff für Heizkraftwerke hergestellt. Die Brandursache ist in mehreren der Fälle noch ungeklärt.
Der Bund Naturschutz (BN) verweist auf eine ähnliche Brandserie in Anlagen eines anderen Abfallverwerters u.a. in Osnabrück, wo aus Sortierresten hergestelltes "Trockenstabilat" ebenfalls mehrfach zu Großbränden in kurzen Abständen geführt hatte. Nach Ansicht des Abfallreferenten des Verbands geht von großen Mengen heterogenen Materials eine ständige Brandgefahr aus, unabhängig davon, ob sie aus Haus- oder Gewerbemüll stammten.
Der Einsatz dieser "Ersatzbrennstoffe" stellt nach Überzeugung des BN eine Ressourcenverschwendung dar, weil die Produktionsenergie für die Kunststoffproduktion anders als bei der stofflichen Verwertung bei der Verbrennung vernichtet werde. Aufgrund des hohen Chlorgehalts in Ersatzbrennstoffen aus Kunststoffabfällen sei ihre Verbrennung in Industrieanlagen auch als"Ökodumping" zu betrachten, da die Rauchgase von Industriefeuerungen schlechter gereinigt würden als die der Hausmüll-Verbrennungsanlagen. Dies führe zu einer höheren Belastung der Umgebung mit Dioxinen und anderen giftigen Chlorverbindungen.
Die Naturschützer appellieren deshalb an die Stadt sowie an die anderen zuständigen Behörden, angesichts der Brandgefahren die Beendigung der Verarbeitung der Sortierreste zu Ersatzbrennstoff zu veranlassen und vor allem die Durchsatzmengen nicht noch weiter zu erhöhen.
Für Rückfragen: Hartmut Haas-Hyronimus Bund Naturschutz Aschaffenburg Tel. 06021/570158 E-Mail: haas-hyr@t-online.de