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Tiere und Pflanzen

Zukunftskommission Landwirtschaft:

Große Erwartungen an das bayerische Kabinett zu Konsequenzen aus dem Bericht für Bayerns Agrarpolitik

07.06.2010

Am kommenden Mittwoch, dem 09.06.2010, soll im bayerischen Kabinett der Bayernplan 2020 diskutiert werden – ein Papier zur Zukunft der Landwirtschaft in Bayern, das in der bayerischen Zukunftskommission Landwirtschaft unter der Leitung des ehemaligen europäischen Agrarkommissars Fischler erarbeitet wurde. Zu den 25 Vertretern in der Zukunftskommission Landwirtschaft zählten auch der  Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BdM), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Bund Naturschutz (BN).
„Wir haben gerne an dem Prozess mitgewirkt, um in einem breiten gesellschaftlichen Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft in Bayern zu diskutieren“, so Richard Mergner, BN Landesbeauftragter. „Wir erwarten, dass unsere Vorschläge für den Erhalt einer bäuerlichen, gentechnikfreien, umweltverträglichen und tiergerechten Landwirtschaft in der abschließenden Version des Berichts auch enthalten sind“, so Mergner und weiter: „Wir fordern, dass die agrarpolitischen Entscheidungen in Bayern weiter mit der Zivilgesellschaft, in einem Agrarbeirat diskutiert werden, denn die agrarpolitischen Entscheidungen der nächsten Jahre haben erheblichen Einfluss auf das künftige Aussehen unserer Landschaft, die Qualität der bei uns erzeugten und angebotenen Nahrungsmittel und die Arbeitsplätze im ländlichen Raum.“

Wichtige Forderung der drei Verbände in der Zukunftskommission ist ein gentechnikfreies Bayern, bei Anbau und Fütterung. Auch ein klares Nein zur  Freilandforschung mit Gentechnik ist den Verbänden ein wichtiges Anliegen. „Wir brauchen keine Gentechnik, weder beim Anbau noch bei der Fütterung unserer Tiere, und es verhungern keine Tiere in Bayern, wenn wir auf regionale Fütterungsstrategien unter Verzicht auf Gentechniksoja aus Übersee setzen“, so Josef Schmid, Vorsitzender der AbL Bayern.

Die Verbände haben sich auch für einen Umbau der Agrarförderung eingesetzt. Josef Schmid, AbL: „Die Ausgleichszahlungen an die Landwirtschaft müssen gerechter verteilt und an den Arbeitskraftbedarf in den Betrieben angepasst werden“.
Ein neuer „bayerischen Weg“ darf sich nicht nur mit Einzelmaßnahmen
der  Agrarpolitik befassen, sondern muss zur Grundausrichtung der Agrarpolitik Stellung beziehen. „Wir brauchen eine  Abkehr von der  Weltmarktorientierung, damit viele von Bayerns jetzt noch aktiven Bauern Mut zur Zukunft für ihren landwirtschaftlichen Betriebe behalten, auch in kleineren Betriebseinheiten“, so Hans Foldenauer, Vorstandssprecher des BdM.

Die drei Verbände haben sich in den insgesamt 5 Sitzungen immer wieder dafür eingesetzt, dass die Biodiversität, Kulturlandschaft, Bauernhöfe und der ländlicher Raum erhalten bzw. gestärkt werden.

Weitere Forderungen der Verbände in der Zukunftskommission waren u.a. der verstärkte Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe, die Stärkung von Verbraucherbewußtsein und Ernährungssouveränität, die Förderung des ökologischer Landbaus, nachhaltige Energiekonzepte und ein Bekenntnis zum „Ökoland Bayern“.

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN Referentin für Landwirtschaft Tel. 0911/81 87 8-20,
mobil am 7.6.: 0173 – 44 66 55 3

Josef Schmid, AbL Vorsitzender Bayern, 08742 80 39
Edith Lirsch, AbL Vorsitzende Bayern, 08562 870

Hand Foldenauer, Vorstandssprecher des Bundesverbands deutscher Milchviehhalter, Tel. 08341/9085346 + 08161/53847320,Handy: 0170/5638056

 

Erläuterungen

  • Fördergerechtigkeit:
    Die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern muss erhalten werden.
    Agrarpolitische Maßnahmen müssen auf bäuerliche Landwirtschaft ausgerichtet werden, nicht auf die weitere Industrialisierung von „Tier und Pflanzenproduktion.“ Dazu muss auch die Förderpolitik der europäischen Union angepasst werden. In der Marktpolitik fordern die Verbände eine Abkehr von der Ausrichtung der EU  Landwirtschaft auf die Weltmärkte, die Abschaffung von Exportsubventionen und Intervention als Instrument des Überschussmanagements.
    Auch Spekulation mit Lebensmitteln an Warenterminbörsen müssen abgeschafft werden.
    Landwirte sollen zukünftig für die  Erfüllung klar definierter gesellschaftlicher
    Leistungen bezahlt werden. Die Grundförderung muss Obergrenzen haben, die sich am Arbeitskräftebedarf eines Betriebes orientiert.
  •  Freiheit von Agrogentechnik
    Weder kommerzieller  Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen noch Freilandversuche zu Forschungszwecken dürfen stattfinden. Um einen vollständiger Ausstieg aus der Verfütterung  gentechnisch veränderter Pflanzen zu erreichen, muss  der regionale Eiweißfutteranbau intensiv vorangebracht werden und heimische Qualitätsprodukte daraus beworben werden.