Abfall und Kreislaufwirtschaft
Alles Abfall oder was? Keineswegs – den wollen wir vermeiden und bestmöglich verwerten! Der Arbeitkreis für Abfall und Kreislaufwirtschaft wurde bereits Ende der 1980er Jahre gegründet. Die Zielrichtung war und ist es, gegen die wachsenden Müllmengen mit umweltfreundlichen Konzepten anzugehen und geplante neue Müllverbrennungsanlagen zu verhindern.
Ehrenamtliche Sprecher/in des Arbeitskreises waren Erika Wachsmann, ab 1994 Gernot Hartwig und seit 2012 bekleidet Waltraud Galaske das Amt der Arbeitskreissprecherin.
Waltraud Galaske aus Fürth beschäftigt sich mit den Möglichkeiten zur Abfallvermeidung. Sie arbeitet an fachlich nachvollziehbaren, zu empfehlenden, gesundheitlich wie ökologisch unbedenklichen Alternativen zu Problemstoffen wie Einweg-Plastik. Sie ist seit 1988 auch in der Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT Bayern e.V. aktiv und betreibt dort Verbraucher/innen-Aufklärung. Ziel ist es, statt Müll zu verbrennen, ihn zu vermeiden und zu verwerten.
Bei der Bewertung der Umweltwirkungen diverser Abfallbehandlungstechnologien von der Kompostierung und der Müllverbrennung bis zur Pyrolyse hat sie sich bei Stellungnahmen und Einwendungen des BUND Naturschutz, sowie bei Erörterungsterminen eingebracht.
Galaskes Stellvertreter Johann Meindorfer aus Straubing verantwortet die Themenbereiche der umweltverträglichen und fairen Beschaffung der gesamten öffentlichen Hand sowie die nötige Ausrichtung des Steuer- und Finanzsystems, die zur bestmöglichen Ressourcenschonung unabdingbar sind.
Reinschauen und inspirieren lassen
› Digitale Ausstellung: zukunftsfähiger Umgang mit Papier › Wanderausstellung "Planet Plastik"Bereits in den frühen 1980 Jahren erreichte er mit bundesweiten Anschreibeaktionen an Molkereien die erste Kennzeichnung von Plastikverpackungsbechern für Molkereiprodukte wie Joghurt, Quark, Kefir, Schlagsahne oder Sauerrahm mit Aufdruck oder Einprägen der jeweilig verwendeten Kunststoffsorte auf den Verpackungen. Damit ist der erste Wertstoffhof in der Stadt Straubing im ehemaligen Dietl-Bräu an der Regensburger Strasse mit der bayernweit ersten Getrenntsammlung von sortierten Post-Consumer PP- und PS-Behältern entstanden, von dem dann auch die erste komplette Lastzugladung Post-Consumer Styroporformteile aus Haushalten und Gewerbe zum Recycling erfolgreich auf die Reise geschickt wurde. Beides hat mit einer durchorganisierten Sichtprüfung und Nachsortierung gut geklappt. Das sortenreine PP- und PS-Material konnte dünnwandigen Nonfood-Artikeln weiterverarbeitet werden.
Es besteht auch immer eine enge Zusammenarbeit mit den Hauptamtlichen des BUND sowie den Ehrenamtlichen des Bundesarbeitskreises Abfall und Rohstoffe.
Themenschwerpunkte und Tätigkeiten
Am wichtigsten für abfallbewusstes umweltbewusstes Verhalten ist die Abfallvermeidung. Schadensvermeidung muss vor Ort erfolgen. Wir werden uns als Gesellschaft insgesamt suffizienteres ressourcen- und energiesparendes umweltverträgliches Konsumverhalten angewöhnen müssen, um die Biodiversitäts-, und Klimaschutzziele hier bei uns wie auch weltweit erreichen zu können.
Alles Abfall oder was? Keineswegs – den wollen wir vermeiden und bestmöglich verwerten!
Der BUND pocht auf Vorrang für den Einsatz von Recyclingbaustoff bei staatlichen, kommunalen sowie bei privaten und gewerblichen Baustellen. Grosse Einsatzpotenziale für Recyclingbaustoffe liegen brach und werden sogar für Baustrassen- bzw. Baustellenbefestigung nicht ausgeschöpft.
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Der stellvertretende Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Abfall / Kreislaufwirtschaft Johann Meindorfer aus Straubing beschäftigt sich im Rahmen des Projekts „VerPlaPoS-Verbraucherreaktionen bei Plastik und dessen Vermeidungsmöglichkeiten am Point of Sale“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit Anstössen zu nachhaltiger Unternehmensausrichtung.
Mehr Informationen zum Thema nachhaltiger Unternehmensausrichtung
Gebrauchsgüter, Lebensmittel und Verpackungen landen immer schneller im Abfall. Durch Müllvermeidung, Verbrauchs-Reduzierung und Mehrweg-Nutzungen kann das Klima ganz wesentlich entlastet werden. Wir fordern besonders die öffentliche Hand immer wieder dazu auf, eine größere Vorbildfunktion einzunehmen, damit die Entlastung auf eine breitere Basis gestellt wird.
Dass der Abfall in Deutschland zu schlecht getrennt wird, bemängeln nicht nur wir, nun bestätigt es auch das Umweltbundesamt. Es landen noch zu viele Wertstoffe in der Restmülltonne. Hier muss die Beratung für die Privat-Haushalte verbessert werden, denn was nicht getrennt vorliegt, kann auch nicht verwertet werden. Viele Produkte und Verpackungen werden nach wirtschaftlichen Kriterien gestaltet, deshalb ist vieles nicht verwertbar. Zudem ist der Marktpreis von Neuware oft billiger als die Recyclingprodukte. Das Recycling von Aluminium und Plastik gelingt immer noch schlecht. Über ein Drittel landet noch in Verbrennungsanlagen.
Der Kunststoffverbrauch steigt immer mehr an. Überall in den Städten, auf den Feldern, in den Produkten werden Kunststoffe verwendet. Durch Abrieb und Zersetzung gelangen Plastikpartikel in die Böden und Gewässer. Kunststoffe sind aber Fremdstoffe in der Natur, die vorhandene Ökosysteme erheblich stören.
Müllverbrennungsanlagen belasten die Luft, vernichten Rohstoffe und enthalten in ihrer Schlacke noch unverbrannte Stoffe. Jetzt liegen wieder Planungen für den Zubau von Verbrennunsanlagen vor, dagegen regt sich aber Widerstand. Durch schlechte Abfalltrennung und fehlende stoffliche Verwertungen fällt immer mehr Abfall zur Verbrennung an. Hinzu kommen die Mengen an gewerblichen Abfällen, die nicht mehr so leicht ins Ausland geschafft werden können.
Was spricht eigentlich generell gegen die Verbrennung von Abfällen, mit denen nichts anderes mehr anzufangen ist und die man auch nur mit hohem Energieaufwand trennen und recyclen könnte? Für den Laien klingt das ja erst einmal nicht unvernünftig, weil man aus dem Restmüll so noch einen Teil der erhaltenen Energie herausholt und zugleich das Deponievolumen reduziert.
Die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen (MVA) sind sehr daran interessiert ihre Anlage gut auszulasten, da sie Gebühren für den Müll bekommen. Oft wird Restmüll mit einem hohen Anteil an Wertstoffen verbrannt. Als Begründung wird die Energienutzung angeführt, aber das ist dann irreführend, wenn eine Wärmenutzung fehlt oder die Wärme im Sommer nicht gebraucht wird.
Hinzu kommt, dass bei der Verbrennung von Plastik und Papier in der MVA nur der Brennwert genutzt werden kann. Die Herstellenergie und die Rohstoffe gehen verloren. Hingegen wird bei einer stofflichen Verwertung mehr Energie eingespart als durch Verbrennen gewonnen wird.
Der Bioabfall macht bundesweit mit circa 40 Prozent noch den größten Anteil im Restmüll aus. Dieser feuchte Anteil reduziert die Energieausbeute in der MVA. Eine positive Energiebilanz ist dann zu erzielen, wenn der Bioabfall zu Methangas vergärt wird und ins Gasnetz eingespeist wird.
Inzwischen gehört die Mülltrennung in Deutschland ja zum guten Ton, ja beinahe zum immateriellen Kulturerbe – wofür wir im Ausland teils bewundert, teils belächelt werden. Sind wir am Ziel?
Das trifft nicht auf alle Kommunen zu und so gibt es noch „Kulturbanausen“. Gerade in Städten mit Müllverbrennungsanlagen wird oft zu wenig Müll getrennt. Es entsteht dann pro Einwohner viel Restmüll (über 200 kg im Jahr). Das trifft nicht nur für Städte wie Coburg, Schweinfurt, Würzburg und München zu, sondern auch für einige Landkreise.
Vorbildliche Gebietskörperschaften in Bayern sind zum Beispiel der Zweckverband AZV Hof mit einer guten Recylingquote (über 80 Prozent) und der Landkreis Aschaffenburg mit einer sehr niedrigen Restmüllmenge (66 kg pro Einwohner im Jahr). Eine gute Lösung bietet auch der Landkreis Weilheim-Schongau mit einer umweltschonenden mechanisch-biologischen Abfallbehandlung an.
Wenn wir damit noch nicht am Ziel sind, was ist dann eigentlich das Zielbild? Eine müllfreie Lebens- und Wirtschaftsweise ist ja kaum möglich, oder?
Im derzeitigen Wirtschaftssystem mit aufwändig verpackter Ware in den Supermärkten können oder wollen nicht alle ein müllarmes Leben führen, deshalb sind wir davon noch sehr weit entfernt.
Durch die Klimakrise erhält das Konsumverhalten aber einen neuen Stellenwert, denn über die Hälfte der Treibhausgase entstehen durch den Konsum. Wie der persönliche Treibhausgas-Ausstoß gesenkt werden kann zeigt der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes.
Durch Müllvermeidung und eine bessere Abfalltrennung können Klimagase erheblichen reduziert werden. Da in Deutschland durchschnittlich über die Hälfte des Abfalls in der Restmülltonne noch aus verwertbaren Stoffen besteht, sprechen wir vom Arbeitskreis Abfall die Kommunen mit sehr hohen Restmüllmengen und schlechter Abfalltrennung an und fordern dort Verbesserungen ein.
Bei einer guten Wertstofferfassung wird durch eine stoffliche Verwertung eine bessere Energienutzung ermöglicht. Gerade in Zeiten der Verteuerung von fossilen Energien, mit steigenden Klimaabgaben und mit der sich abzeichnenden Rohstoffknappheit ist das notwendiger denn je. Wer sich Klimaschutz und gute Energienutzung auf die Fahnen schreibt, darf Müllvermeidung und -trennung nicht vergessen.
Immer wieder kursieren Meldungen oder Gerüchte, der sorgsam getrennte Müll werde nach dem Einsammeln wieder zusammengeschüttet und zur Müllverbrennung gebracht. Was ist da dran?
Stimmt nicht ganz. Recycling funktioniert sehr gut bei Bioabfall, Glas, Eisenmetallen und Papier, wenn diese getrennt erfasst werden. Das betrifft circa 92 Prozent der gesammelten Wertstoffe in Bayern.
In Deutschland wurde 1993 der „Grüne Punkt“ für den Verpackungsbereich über ein privates Entsorgungs- und Verwertungssystem eingeführt. Das macht 2021 in Bayern circa acht Prozent der gesammelten Wertstoffe aus, wovon circa vier Prozent stofflich verwertbar sind.
Die Verpackungen gehen meist noch in eine Sortieranlage. Dort können Polyethylen-Folien, Eisenmetalle und eine Mischung aus Kunststoffen gut heraus-sortiert werden.
Es gibt dann einen nicht sortierbaren Rest in Höhe von vier Prozent der thermisch genutzt wird. Das liegt daran, dass schlecht verwertbare Einweg- und Verbundverpackungen nicht verboten sind und zudem unerlaubterweise weitere Abfallanteile in dieser Sammlung landen.
Im Gesetz sind Vorgaben zur Steigerung der Recyclingquoten verankert, die nur einzuhalten sind, wenn die Verpackungen aussortierbar sind und das Recycling-Material auch einen Markt findet.
Da die Müllgebühr für Verpackungen beim Einkauf mitbezahlt wird, fällt die Müllgebühr quasi doppelt an, wenn die Verpackung im Restmüll landet.
Jede Art von Müllsortierung und Recycling ist ja auch mit Energieaufwand verbunden. Wo ist der Punkt, wo Recycling mehr Ressourcen kostet als sie einspart?
Die uns vorliegenden Angaben einer besseren Energienutzung von Papier, Plastik, Metall und Glas bei einer Verwertung bezieht den Transport und die Sortierung mit ein. Allerdings müssen die gesammelten Stoffe möglichst sortenrein und unverschmutzt vorliegen.
Die Verwertung ist bisher oft an den niedrigen Rohstoffkosten gescheitert, sodass sich Recycling oft nur finanziell nicht gelohnt hat. Jetzt in der Zeit, der laufenden Verteuerung von Energie und auch von Rohstoffen wird eine Verwertung finanziell lukrativer.
Außerdem haben wir in Deutschland auch ein wunderbares System mit Mehrwegflaschen und -gläsern. Durch jede Mehrfachnutzung wird die Ökobilanz besser. Mehrweg-Glasflaschen sollten aber von regionalen Abfüllern gekauft werden, denn mit steigender Transportentfernung verschlechtert sich die Ökobilanz.
Es ist auch mehr Aufklärung im Abfallsektor und ein transparenter Umgang mit den Verwertungsströmen notwendig, damit nicht noch länger unbewiesene Mythen wie über eine sogenannte energetische Verwertung aus Müllverbrennungsanlagen verbreiten werden.
Was genau heißt Kreislaufwirtschaft? Und was sind die Voraussetzungen dafür, dass sie funktioniert?
Ein vollständiger Kreislauf kann nicht stattfinden. Es gibt bei einer Verwertung immer Energie- und Stoffverluste.
Daher muss weiter an einer Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und am Einsatz von mehr recycelten Stoffen gearbeitet werden. Das kann durch ein besseres Design bei der Herstellung erfolgen, durch bewusste Müllvermeidung von Einzelnen, aber auch durch ein verbessertes Recycling. Rohstoffe sollen möglichst lange genutzt werden. Eine Einsparung kann durch Mehrfachnutzungen (Leasing für Geräte und Fahrzeuge) sowie Mehrwegsysteme bei den Verpackungen erfolgen. Ebenso kann eine finanzielle Unterstützung von Reparaturen dazu beitragen und auch die Rettung von Lebensmitteln.
Wichtig ist auch, dass der Umweltvorteil bei der Nutzung von Recyclingprodukten wie Recyclingpapier oder recycelte Kunststoffe deutlich gemacht wird. Die Schonung für die Umwelt sollte sich auch finanziell ausdrücken, zum Beispiel durch Stützung von Mehrwegsystemen über eine Einwegabgabe oder über eine verminderte Mehrwertsteuer.
Wenn wir als Gesellschaft weiterkommen wollen in Sachen Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft, was sind dann die drei bis fünf nächsten konkreten Schritte?
Hier zuerst eine kurze Einschätzung der Situation: Beim Müllbürgerbegehren 1990 wurde durch Müllvermeidung, bessere Wertstofftrennung, Kompostierung und Vergärung eine Müllreduzierung um 80 Prozent für möglich erachtet. Leider scheiterte der Entwurf der Bürgeraktion „Das Bessere Müllkonzept“ knapp mit 49 Prozent und der Vorschlag der Staatsregierung erzielte weniger Wirkung.
Das Beispiel aus Fürth zeigt, dass von 1987 auf 2021 eine Reduzierung des Hausmülls auf ca. 50 Prozent erreicht wurde. Erschreckend ist, dass sich beim Restmüll ab dem Jahr 2001 kein weiterer Rückgang mehr zeigt. Im Gegenteil, in den „Corona-Jahren“ 2020 und 2021 ist der Hausmüll wieder angestiegen.
Nimmt man die bayerische Statistik, die erst mit dem Jahr 1991 beginnt, fällt die Reduzierung beim Haus- und Sperrmüll noch geringer aus. In den Aufzeichnungen aus Fürth ist zu sehen, dass schon vor 1991 die Wertstofftrennung verbessert worden ist.
Die Wertstofferfassung in Bayern steigt nur deshalb leicht an, weil sich das Angebot an Bioabfall- und Grüngut-Erfassung bayernweit erhöht hat.
Fazit: Besonders in den Großstädten besteht ein großer Nachholbedarf bei der Abfallvermeidung und Mülltrennung. Um klare Aussagen zu treffen, arbeitet der Landesarbeitskreis Abfall und Kreislaufwirtschaft derzeit an einer bayernweite Aufstellung zu den einzelnen Kommunen.
Die ersten Aktionen sollten sich mit einer besseren Erfassung von Bioabfall und Grüngut befassen. Denn mit ca. 40% ist das noch der größte Anteil im Restmüll. Bioabfall kann nur bei sauber getrennter Erfassung zu einem guten Dünger verarbeitet werden und somit Kunstdünger ersetzen.
Zur besseren Energienutzung fehlen in Bayern noch viele Bioabfall-Vergärungsanlagen, mit denen aus den Bioabfällen ein Biogas erzeugt wird.
Es muss deutlicher darauf hingewiesen werden, dass eine Reduzierung der Restmüllmenge und eine bessere Mülltrennung gut für das Klima ist. Bei einer besseren Abfalltrennung können mehr Rohstoffe durch Recyclingmaterial ersetzt werden und die CO2 Belastung würde zurückgehen.
Auch an einer stufenweisen Reduzierung der Restmüllmenge muss gearbeitet werden, ähnlich der Reduzierung von Klimagasen.
Die Müllverbrennungsanlagen (MVA) setzen CO2 frei. In Bayern landen jährlich 2,4 Mio. t Restmüll in einer MVA, das ergibt eine Belastung von ca. 2 Mio. t CO2 Äquivalenten. Ab 2024 wird die MVA mit einer CO2-Abgabe belegt. Das ist eine gute Möglichkeit die Reduzierung des Restmülls anzugehen.
Dreh- und Angelpunkt ist die öffentliche Hand, die mit vorbildlichem Verhalten und Vorgaben vorangehen sollte. Deshalb muss kritisiert werden, wenn bereits gesetzlich vorgeschriebene, ökologische Vorgaben in Bereichen der öffentlichen Hand (Behörden, Kliniken, Verwaltungen, usw.) nicht eingehalten werden. Es mangelt oft an der Verwendung von ökologisch sinnvollen Produkten, wie z.B. Recyclingpapier. Es ist sogar eine schlechte Abfalltrennen zu beobachten.
Der enorme Rohstoffverbrauch muss stark reduziert werden und hier wurde bisher auch erfolglos an wirkungslosen gesetzlichen Vorgaben gearbeitet. So braucht u.a. das Verpackungsgesetz eine wirkungsvolle ökologische Aufwertung. Als Zielvorgabe muss eine bessere stofflich Verwertbarkeit und Kreislaufführung aufgenommen werden. Zur Wiederverwertung ist zudem eine Schadstofffreiheit wichtig. Zudem sind Einwegprodukte und Verbundverpackungen kontraproduktiv. Der BUND erarbeitet derzeit ein Positionspapier zum Ressourcenschutz.
Alle diese Punkte zeigen die Notwendigkeit der Aufklärung über die Umweltauswirkungen unseres Verbrauchs. Hilfreich dazu wären auch steuerliche Entlastungen von umweltbewusstem Einkaufen und Handeln. Von den Umweltministerien und den örtlichen Abfallämter erwarten wir eine bessere Hilfestellung zur Abfallvermeidung und Abfalltrennung.
Das Interview führte Winfried Berner.
Der Arbeitskreis setzt sich dafür ein, dass biologische Rest- und Abfallstoffe zur Energienutzung vorrangig in einer Vergärungsanlage verwertet werden. Josef Metzger stellte das System 2019 den anderen BN Arbeitskreisen und bei einer Tagung in Straubing vor. Das bei der Vergärung erzeugte Methan ist ein speicherfähiger Energieträger und somit ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Durch Vergären des feuchten Bioabfalls wird eine bessere Energiebilanz erzielt als durch Müllverbrennung.
Gewichtige Energiesparpotentiale durch Verwendung von Recyclingpapier aus 100% Altpapier statt umweltbelastender Frischfaserpapiere heben.
Die Verwendung von Recyclingpapier aus 100% Altpapier leistet einen gewichtigen Beitrag zum Einsparen von Energie und Frischwasser und bietet damit insgesamt ein hohes ökologisches Optimierungspotenzial. Wie die Ökobilanzierung des Umweltbundesamtes ergeben hat, ist Recyclingpapier aus 100% Altpapier mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ die umweltverträglichste Papiervariante.
Mehr Informationen zum Thema Recyclingpapier
Die industrielle Chemie-Politik und Produktion muss viel stärker reglementiert werden, damit Umweltschadstoffe nicht mehr, wie z.B. in der Landwirtschaft freigesetzt werden dürfen, und die Erzeugung von schadstoffhaltigen Produkte verboten werden. Die Entsorgung von Chemie-Abfällen und Produkten, die radioaktiv belastet, muss verringert werden und falls notwendig, sicher in Sondermülldeponien oder untertage deponiert werden.
schaffen Probleme beim Rohstoffeinsatz. Der schnelle Wandel von neuen Techniken treibt auch den „Verbrauch“ von Material, Geräten und Fahrzeugen an. Anstrengungen sind nötig, um z.B. die Weiterverwendung und die Recyclingquoten z.B. von Kobalt, Kupfer und Lithium zu erhöhen.
Bayernweit werden neue Verbrennungsanlagen zur Phosphat-Gewinnung aus der Asche geplant. Der Arbeitskreis informiert sich vor Ort. Es wird ein ökologisches bayerisches Gesamtkonzept vermisst. Zur Phosphor-Nutzung sind auch andere Verfahren geeignet.
Der BN unterstützt die Petition der BI-Bachlertal - Wir fordern eine bessere, politische Regelung der Klärschlammverbrennung in Bayern und sagen "nein" zur geplanten Anlage eines Privatinvestors in Niederbayern.
BN fordert bayernweites Moratorium zur Verbrennung und Alternativenprüfung bei neuen Monoverbrennungsanlagen für Klärschlamm in Gersthofen und Straubing.
Die öffentliche Hand muss mit einer durchgängig ökologisch nachhaltigen Beschaffungs-, Mobilitäts- und Veranstaltungspraxis ganz klar in Vorleistung treten:
Seit langem schon setzt sich der BUND Naturschutz für einen enkelverträglichen zukunftsfähigen suffizienten Lebensstil sein, der Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft mit wirksamem Klimaschutz verbindet sowie den horrenden Ressourcen- und Energieverbrauch reduziert und zur durchgreifenden Schadstoffentfrachtung und Schadstofffreiheit durchgreifend ökologisiert.
Mehr Informationen zum Thema ökologisch nachhaltiger Beschaffungs-, Mobilitäts- und Veranstaltungspraxis
Unterstützung gesucht
Für all diese umweltrelevanten Schwerpunktthemen suchen wir interessierte Mitstreiter/innen, die sich gerne einbringen wollen. Kennen Sie sich aus in der Thematik, oder wollen Sie sich einarbeiten, wir stehen gerne bereit! Der Arbeitskreis trifft sich ca. dreimal im Jahr.
Kontakt
Waltraud Galaske
Sprecherin des Arbeitskreises Abfall und Kreislaufwirtschaft
arbeitskreis-abfall@bund-naturschutz.de
Annemarie Räder
Geschäftsführerin des Arbeitskreises Abfall und Kreislaufwirtschaft
Tel. 089 / 54 83 01 14
annemarie.raeder@bund-naturschutz.de