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Frankenschnellweg
Gesundheitliche Belastungen, mehr Lkw-Verkehr in der Stadt, falsche Verkehrspolitik: Viele Gründe sprechen gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs – zumal es bessere und kostengünstigere Alternativen gibt.
Der Frankenschnellweg (ein Abschnitt der A73) verbindet Nürnberg mit Fürth und Erlangen. Seit Jahrzehnten gibt es Pläne, einen Abschnitt in Nürnberg umzubauen, um Anwohner zu entlasten und den Verkehr besser zu bewältigen. Dabei wurde und wird von steigenden Verkehrszahlen ausgegangen – nicht zuletzt Schwerlastverkehr –, denen aus Sicht der Stadt Nürnberg mit Kreuzungsfreiheit, höheren Lärmschutzwänden und Flüsterasphalt begegnet werden soll. Der BUND Naturschutz (BN) legte bereits 2000 ein Alternativkonzept vor und klagte gegen den Ausbau, denn es gibt zahlreiche Argumente gegen den Ausbau, vom Klimaschutz bis zur steigender Verkehrsbelastung und Gesundheitsrisiken. Verhandlungen mit der Stadt führten jedoch zu keinem Kompromiss. 2019 ergab eine Umweltverträglichkeitsstudie, dass die Maßnahmen den Verkehr eher steigern als das Problem lösen würden.
Bürgerbegehren: Zurück auf Los statt Ausbau Frankenschnellweg
Gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs hat sich ein großes Bündnis von Vereinen und Verbänden bis hin zu Einzelpersonen zur Initiative “lieber zurück auf los” formiert. Mit dem Bürgerbegehren wird nun ein weiterer Weg gesucht, die Verschwendung von Steuergeldern und eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik zu stoppen.
Tom Konopka, ehemaliger BN-Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken, kommentiert die Haltung des BN: Die Kooperationspartner CSU und SPD im Nürnberger Stadtrat nennen es einen "Meilenstein der Stadtreparatur" – reiner "Seifensprech". Der auf 660 Millionen Euro Kosten geschätzte Ausbau des Frankenschnellwegs bleibt demnach ein Zankapfel. Hören Sie Konopka auch im Podcast mit Nürnberger Nachrichten-Chefredakteur Michael Husarek und Online-Chef Matthias Oberth.
Im Frühjahr 2021 hatte sich eine Mehrheit der BN-Kreisgruppe Nürnberg-Stadt in einem Mitgliederentscheid gegen einen zuvor ausgehandelten Vergleich zum Frankenschnellweg entschieden – für den Landesverband ein klarer Auftrag, seine Klage gegen das millionenschwere Ausbauprojekt fortführen. Ende 2021 veröffentlichte der ADAC eine weitere Studie, nach der eine “große Mehrheit für Ausbau des Frankenschnellwegs” abgestimmt habe. Bei der Auswertung kamen BN-Expert*innen jedoch zu einem völlig anderen Ergebnis als der Autoverband (vgl. BUND Naturschutz kontert ADAC-Bericht).
Das Ringen um eine umwelt- und sozialverträgliche Lösung der Nürnberger A73 zieht sich bereits viele Jahre hin. Über Geschichte und Hintergründe des Frankenschnellwegs hat die Medienwerkstatt Franken einen sehenswerten Film gemacht, der auch die Situation der Anwohner*innen dokumentiert.