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Umweltfreundliche Verpackungen: Einweg – Mehrweg – unverpackt?

Müllvermeidung ist oberstes Gebot, daher sollte möglichst mit eigenen Behältnissen eingekauft werden. Doch in manchen Fällen stößt "unverpackt" an seine Grenzen, das gilt insbesondere für Getränke und Molkereiprodukte, die nicht wie Obst und Gemüse eine eigene Hülle sprich Schale haben. Welche Verpackung hat also die beste Ökobilanz? Was ist bei Recycling und Mehrwegsystemen zu beachten?

Der deutsche Müllberg wächst, 2021 fuhren die Müllwerker pro Kopf 483 Kilogramm Haushaltsabfälle ab – ein bedauernswerter Rekord (Destatis 2023). Im Freistaat sind davon rund 70 Kilogramm Verpackungsmaterial – Anlass genug für den BUND Naturschutz (BN) hier genau hinzusehen.

    Wer umweltfreundlich einkaufen möchte, hat neben dem Produkt selbst auch die Hülle im Blick: Plastik – recycelt, abbaubar oder aus nachwachsenden Rohstoffen? –, Pappe, Metall, Glas, verbunden mit der Frage nach Einweg, Mehrweg oder eben „unverpackt“. Wir stellen die wichtigsten Verpackungsmaterialien vor und was bei Ihrem Einsatz zu beachten ist:

    Verpackungen aus Zellulose basieren auf einem nachwachsenden Rohstoff: Holz. Leider handelt es sich in vielen Fällen um Frischfasern, etwa bei Papiertüten – auch wenn sie in ungebleichtem Braun daherkommen. Der Herstellungsaufwand ist mit (dünnen) Plastiktüten vergleichbar, zwei deutliche Vorteile bieten sie jedoch:

    • Recyclingfähigkeit: Werden sie als Altpapier über die Wertstoffsammlung entsorgt, geht der Zellstoff nicht verloren. Schwierig wird das Recycling, wenn Papier mit Kunststoffen kombiniert wird, vom Plastikaufkleber auf der Verpackung bis zum Sichtfenster aus Klarsichtfolie.
    • Abbaubarkeit: Gelangen Papier oder Pappe versehentlich in die Umwelt, so sind sie zumindest in überschaubaren Zeiträumen biologisch abbaubar, anders als die meisten Kunststoffe.

    Fazit: Verpackungen aus Papier und Pappe sind gut recycelbar, wenn bei der Müllsammlung genau darauf geachtet wird, dass kein anderes Material zum Altpapier gelangt. Achten Sie darauf, dass bereits für die Herstellung Altpapier verwendet wird.

    In vielen Umweltbilanzen schneiden Verbundverpackungen sehr gut ab, hier wird Pappe mit Kunststoff kombiniert. Der Vorteil gegenüber Glas oder Metall besteht im geringen Gewicht: Selbst wenn nur ein Teil des eingesetzten Materials recycelt wird, ist die Umweltbelastung – insbesondere durch den Energieeinsatz – kleiner. Denn das Recycling von Verbundstoffen ist schwieriger, Sortieranlagen etwa erkennen meist das Material mit dem höchsten Anteil. Die Deutsche Umwelthilfe kam 2022 zu dem Schluss, dass die von den Herstellern angegebene Recyclingquote von 76,6 Prozent für Getränkekartons in Wirklichkeit nur 30,2 Prozent betrug.

    Fazit: Ob Verbundmaterial eine gute Ökobilanz aufweist hängt stark vom jeweiligen Inhalt ab. Da der Recyclinganteil derzeit nur rund ein Drittel beträgt und zwei Drittel verbrannt werden, ist auch diese Verpackung nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Trennen Sie beispielsweise Plastikdeckel von Milchtüten ab und geben Sie die offensichtlich unterschiedlichen Teile getrennt in die Wertstoffsammlung.

    Die bekanntesten erdölbasierten Kunststoffe, die vorwiegend im Lebensmittelbereich eingesetzt werden, sind Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) sowie Polyvinylchlorid (PVC). Sie sind grundsätzlich gut recycelbar, sofern sie sortenrein gesammelt und nicht durch Lackfarben oder Aufdrucke verunreinigt wurden: Mehrwegsysteme spielen hier also eine große Rolle, da so die Werkstoffe getrennt bleiben. In der Umwelt dauert es zudem mehrere hundert Jahre, bis sich beispielsweise PET zu Mikroplastik zersetzt hat – ein großes Problem unter anderem für unsere Gewässer.

    2021 verarbeitete die deutsche Kunststoffindustrie knapp 11,8 Mio. t Primärkunststoffe, zu denen auch Verpackungen aus PET, PE und PP gehören. Hinzu kamen 1,6 Mio. t Recyclate, mit steigender Tendenz: Im Vergleich zu 2019 hat sich deren Einsatz um gut 12 Prozent erhöht (vgl. UBA Kunststoffe – Produktion, Verwendung und Verwertung)

    Fazit: Die Erdölproduktion verursacht generell zahlreiche Umweltprobleme. Bleiben die Kunststoffe im Recyclingkreislauf – insbesondere über ein funktionierendes Mehrwegsystem – wird zumindest der Rohstoffeinsatz verringert. Einwegkunststoffe sind unbedingt zu vermeiden, da sie oft nur zu minderwertigen Produkten "downgecycelt" oder verbrannt werden können (2021: 64,4 Prozent thermisch verwertet). Hinzu kommt das Problem von Plastikmüll.

    Gängige Recyclingkunststoffe sind neben Polyethylenterephthalat (PET) auch Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS) und Polyamid (PA). Der Anteil an recycelten Kunststoffverpackungen wächst (vgl. Verpackungen aus Erdöl), problematisch ist die gemischte Sammlung: Werden Verpackungen über die Wertstofftonne entsorgt, ist die sortenreine Trennung erschwert, die Kunststoffe werden zu minderwertigen Produkten verarbeitet (Downcycling) oder verbrannt (Anteil thermische Verwertung 2021: 64,4 Prozent).

    Fazit: Verpackungen aus Recyclingkunststoff helfen beim Einsparen der Ressource Erdöl. Es sollte aber nicht bei dieser einen Recycling-Runde bleiben, die Verpackungsrohstoffe sollten also möglichst weiterverwendet werden, wozu sie möglichst sortenrein vorliegen müssen – da unterscheiden sie sich nicht von den übrigen Kunststoffverpackungen aus Erdöl.

    Achtung, hier besteht Verwechslungsgefahr, denn es handelt sich um zwei verschiedene Aspekte:

    • Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen weisen vielfach eine bessere Ökobilanz auf als solche aus Erdöl. Neben Papier und Pappe gibt es mittlerweile auch eine Reihe von biobasierten Kunststoffen, die aus Stärke, Zucker oder Zellulose hergestellt werden, auch organische Reststoffe werden zum Teil eingesetzt.
    • Der Begriff "biologisch abbaubar" gilt für Verpackungen, die mehr oder weniger schnell unter Umwelteinflüssen zerfallen. Das gilt jedoch auch für manche erdölbasierten Kunststoffe, etwa abbaubare Polyester – hier dauert es in der Regel nur länger: In der Natur machen sich jedenfalls auch biologisch abbaubare Plastiktüten nicht gut.

    Das Problem: Es gibt auch biobasierte Kunststoffe, die gar nicht abbaubar sind. Die allermeisten übrigen gehören nicht in den Bio-Abfall, da sie nicht so schnell verrotten wie die anderen organischen Abfälle, und den Betrieb von Sortier- und Zerkleinerungsanlagen stören. Das Recycling mancher biobasierten Kunststoffe ist zwar möglich, doch ihre stofflichen Anteile in der Wertstoffsammlung sind (derzeit noch) klein, so dass es sich nicht lohnt. Folglich werden sie nach der Sortierung meist verbrannt.

    Fazit: Kunststoffe wie biobasiertes PET können umweltfreundlich sein, wenn sie in einem möglichst geschlossenen Kreislauf eingesetzt und wiederverwendet werden. Um Plastikmüll mit all seinen Problemen zu vermeiden, sollte auf Kunststoffe ansonsten generell verzichtet werden, auch solche mit dem Hinweis "biologisch abbaubar".

    Bei der Glasherstellung werden unter hohem Energieeinsatz vor allem die anorganischen Stoffe Sand und Soda geschmolzen, wobei Sand weltweit mittlerweile auch als Mangelware gilt. Der größte Vorteil ergibt sich beim Recycling: Alle Rohstoffe können ohne Verluste wiederverwendet werden, zudem ist weniger Energie nötig als zur Neuproduktion. Der zweite Vorteil ergibt sich durch Mehrwegsysteme: Glas nimmt keinerlei Geruch oder Geschmack an, es kann bis zu 50-mal wieder befüllt werden. Der Haken ist sein hohes Gewicht, Produkte in Glasverpackungen sollten möglichst keine weiten Transporte hinter sich haben. Zudem sollte das Gewicht des Inhalts deutlich höher liegen: Für Nüsse oder Nudeln eignet sich Glas nicht.

    Fazit: Mehrweggläser sind für manche Produkte ökologisch, wenn sie nicht mehr als 200 km zwischen Abfüll- und Verkaufsort zurücklegen müssen. Einweggläser hingegen sind trotz ihrer Recyclingfähigkeit keine umweltfreundliche Verpackung.

    Metalle werden seit Jahrhunderten für Verpackungen bzw. als Gefäße genutzt. Doch wäre man früher sicher kaum auf die Idee gekommen, sie nach einmaliger Verwendung wegzuwerfen. Ihr Vorteil besteht ähnlich wie bei Glas in der Recyclingfähigkeit, was Ressourcen schont, zudem sind auch hier weniger hohe Temperaturen nötig als bei der Neuproduktion.

    Konserven- und Getränkedosen haben jedoch nicht nur außen eine Lackierung oder ein Etikett, sie sind auch innen lackiert: Die meist verwendeten Epoxidharze werden beim Einschmelzen verbrannt, außerdem enthalten sie den hormonell wirksamen Stoff Bisphenol A (vgl. BUND: Hormongift aus der Konserve), der in die Nahrungsmittel übergehen kann.

    Fazit: Im Vergleich Einwegglas und Konservendose gewinnt knapp das Metall, weil von Glas mehr Material für eine Verpackung nötig ist. Auch das Dosenpfand macht aus einer Getränkedose keine echte Mehrwegverpackung, da sie trotz Kreislaufsystem stets eingeschmolzen und neu lackiert werden muss.

    Der Blick auf die verschiedenen Verpackungsmaterialien zeigt: Irgendeinen Haken gibt es immer, denn das Material muss produziert, gesammelt und recycelt werden – oft vermeidbarer Aufwand, der Energie und Ressourcen kostet. Prüfen Sie also stets, ob es nicht Alternativen gibt – und entscheiden Sie dann je nach Produktart.

    • Brauchen Sie die Verpackung wirklich? Werden etwa Obst und Gemüse gewaschen oder geschält, müssen sie nicht nochmals abgepackt werden. Ähnliches gilt für die Breze beim Bäcker: Wird sie sofort verzehrt, ist keine Papiertüte nötig – auch wenn das den Verkäufer zunächst verwundert.
    • Können Sie eine eigene, wiederverwendbare Verpackung mitbringen? Auch für den Einkauf an Fleisch- oder Käsetheken sowie in der Gastronomie können KundInnen mittlerweile vielfach mitgebrachte Behältnisse nutzen. Allerdings sind die Verkäufer aus hygienischen Gründen nicht verpflichtet eigene Gefäße zu akzeptieren – Unverpackt-Läden jedoch sind darauf spezialisiert.
    • Gibt es ein (echtes) Mehrwegsystem für Produkte aus der Region? Pfandlösungen sind mittlerweile für viele Lebensmittel verfügbar, bis hin zum Coffee-to-go in der Gastronomie. Allerdings gilt es bei Mehrweg weitere Parameter zu beachten, denn nur bei kurzen Transportwegen unter 200 Kilometern schneidet hier die Glasflasche am besten ab – und Einwegverpackungen mit Pfand (siehe unten "Getränke") zählen nicht zu Mehrweg, obwohl sie von vielen so wahrgenommen werden.

    50-mal

    können Glas(mehrweg)flaschen wiederbefüllt werden.

    25-mal

    können Plastik(mehrweg)flaschen wiederbefüllt werden.

    200 km

    sollte der Transportweg zum Abfüllort maximal lang sein.


    Welche umweltfreundliche Verpackung für welches Produkt?

    Angenommen, Sie stehen am Regal im Laden und vor der Wahl, für welches Produkt Sie sich entscheiden sollen. Natürlich geht es auch um den Inhalt: Biologisch erzeugten Lebensmitteln gebührt Vorrang, im zweiten Schritt geht es um die umweltfreundliche Verpackung. Der BN bietet Entscheidungshilfen:

    Für Getränke – abgesehen von der ökologischsten Variante Leitungswasser – ist das Mehrwegsystem mit Pfand die ökologischste Lösung. Aus Umweltsicht ist dabei relativ unerheblich, ob es sich um eine Glas- oder eine wiederbefüllbare PET-Flasche handelt. Letztere kann nur rund 25-mal befüllt werden, bevor sie eingeschmolzen werden muss, die Glasflasche schafft doppelt so viele Runden. Doch Glas ist schwerer, das schmälert die Ökobilanz durch den Transportaufwand:

    Achten Sie beim Kauf von Mehrweg auf ein kurze Entfernung zum Abfüllort, unter 200 km liegt die Glasflasche vorn! Zudem hat Glas den Vorteil, dass es inert ist, weder Geruch noch Geschmack des Transportguts annimmt und auch keine Stoffe an das Produkt abgegeben werden.

    Einweg mit Pflichtpfand folgt an zweiter Stelle: Das Gesetz sieht seit 2003 bei bestimmten Getränkeverpackungen ein Pflichtpfand in Höhe von 25 Cent vor, das Gesetz wurde in den vergangenen Jahren um viele Produktgruppen erweitert (Verbraucherzentrale zum Einweg-Dosenpfand). Der Gesetzgeber wollte einerseits verhindern, dass Verpackungsmüll in die Umwelt gelangt, andererseits aber auch die Mehrwegvariante bewerben (hier ist das Pfand geringer). Drittens sollten so die eingesetzten Rohstoffe besser in einen Recyclingkreislauf eingebunden werden, neben Weißblech und Aluminium besonders die Kunststoffe. Doch es gibt Hürden wie Etiketten oder Lacke, die das einfache Einschmelzen erschweren – nur rund 25 Prozent der Rohstoffe schaffen es derzeit wirklich in Richtung neues Flaschenleben.

    Zudem sind die Erfolge dieses "Dosenpfands" nur mittelmäßig: Da viele VerbraucherInnen nicht darüber informiert sind, welches System wie funktioniert, ist der Absatz von Einwegverpackungen mit Pflichtpfand deutlich gestiegen, Mehrweg hingegen rückläufig. Bepfandete Einwegverpackungen erkennen Sie am entsprechenden Logo, sowie am Geräusch des Schredders am Rückgabeautomaten, dort werden die Flaschen direkt zerhäckselt um Missbrauch zu verhindern.

    Die Insellösungen mancher Einzelhändler – etwa die Kreislaufflasche machen Einweg-Pfand im Übrigen auch nicht besser: Geworben wird mit recyceltem Flaschenmaterial, in der Ökobilanz kommt Mehrweg trotzdem besser weg.

     

    Auch bei Molkereiprodukten liegt die (Glas-)Mehrwegverpackung ökologisch vorn, zumindest, wenn bis zu einer Entfernung von 200 km zum Abfüllort. Doch eine ganze Reihe von Produkten gibt es selbst im Bioladen nur in (Einweg-)Kunststoffverpackungen, die über die Wertstofftonne entsorgt werden müssen. Hier können Sie zumindest auf bestmögliche Recyclingfähigkeit achten:

    • Leeren Sie Einwegverpackungen gründlich (spülen ist nicht notwendig), geben Sie diese dann in die Wertstoffsammlung und nicht in den Restmüll.
    • Trennen Sieunterschiedliche Materialien voneinander. Bei Joghurtbechern heißt das z. B. Deckel aus Aluminium oder Folie und ggfls. Papierbanderole vom eigentlichen Plastikbecher entfernen. Die Becher sollten auch nicht ineinander gestapelt werden: Sortiermaschinen trennen nach dem Material mit dem höchsten Gewichtsanteil, andernfalls entstehen Probleme beim Recycling.
    • Wählen Sie Verpackungen, die nur aus einer Materialart bestehen bzw. bei denen sich etwa Pappbanderole und Kunststoff leicht trennen lassen. Manche Verpackungen wirken auf den ersten Blick wie Pappe, bestehen aber aus einem Materialmix, das kaum zu recyceln ist.
    • Dicht und bunt bedruckt gefällt nur dem Auge: Beim Recycling sind dicke Lackschichten ein Problem, das von Herstellern bzw. KundInnen vermieden werden kann.
    • Schon seit 2009 gehören in die gelbe Tonne oder den gelben Sack alle Kunststoff- und Metallverpackungen, auch wenn auf ihnen nicht der "Grüne Punkt" aufgedruckt ist.

    Einwegverpackungen werden derzeit zu rund 60 Prozent wirklich recycelt – jedoch vielfach nicht zu gleichwertigen Produkten, Stichwort Downcyling. Durch die oben genannten Maßnahmen können Sie die Recyclingfähigkeit entscheidend verbessern und beitragen, die Quote zu erhöhen.

    Die übrigen 40 Prozent bieten im Augenblick immerhin einen besseren Brennwert als der Restmüll und werden zum Beispiel zur Zementherstellung genutzt. Im ungünstigsten Fall landen sie in den umstrittenen Müllverbrennungsanlagen, wo sie Wärme liefern, die sogenannte thermische Verwertung.

     

    Bei Bio-Gemüse und -Obst gilt das Motto saisonal und regional. Doch ob Sauerkirschen oder Weißkraut: Im Winter greifen wir regelmäßig zu konservierten Produkten, die nicht ohne Verpackung auskommen. So finden Sie die ökologischste Variante:

    • Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen sollten in Papiertüten oder dünner Plastikfolie gekauft werden. Sie müssen zwar über Nacht eingeweicht werden, stehen ihren Verwandten aus dem Glas sonst aber in nichts nach.
    • Sauerkraut oder Rotkohl aus dünnen Plastikschlauchbeuteln schneiden besser ab als Konservendose oder Einwegglas. Lösen Sie Papieretiketten vom Plastik, das erleichtert die Sortierung in der Recyclinganlage.
    • Verbundverpackungen wie das Tetra Pak® bestehen zwar überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen und sind über die Wertstoffsammlung theoretisch recycelbar. Sie schneiden dennoch etwas schlechter ab als die einfache Schlauchfolie – für Tomatensugo sind sie jedoch die umweltfreundlichste Alternative.
    • Die Einwegdose aus Weißblech schneidet leicht besser ab als das Einwegglas: Beide Verpackungen sind zwar sehr gut recycelbar, sie müssen aber in jedem Fall unter hohem Energieaufwand eingeschmolzen werden. Bei Einwegglas wirkt sich das höhere Gewicht negativ auf den Transport aus, zudem ist mehr Material nötig, weil die Verpackungen dicker sind.

    Auch in Supermärkten finden sich für Trockenprodukte zunehmend Abfüllstationen, an denen Sie zum Beispiel Nüsse oder Weintrauben in mitgebrachte Behältnisse füllen können: Nutzen Sie diese! Ansonsten gilt die folgende Reihenfolge:

    • (Unbeschichtete) Papiertüten sind die umweltfreundlichste Verpackung, sie sind häufig für Nudeln, Lasagneplatten oder Haferflocken zu finden. Achten Sie darauf, dass wirklich nur Papier in den Papiermüll gelangt: Das transparente Pergamin etwa besteht aus Zellstoff, es kann aber leicht mit Kunststoffen verwechselt werden.
    • Dünne Plastikbeutel – aus einem einzigen Material – stehen an zweiter Stelle, etwa für Chips. 
    • Mehrwegglas scheidet für Nüsse aus: Das Netto-Produktgewicht steht in keinem guten Verhältnis zum Transportaufwand für die Verpackung. Das gilt selbst bei Mehrwegsystemen, die auf Standardbehältnisse (wie Joghurtgläser) zurückgreifen.
    • Aus demselben Grund sollte auf Einwegglas verzichtet werden, und selbst für Nüsse oder Knabbereien in Blechdosen ist ein Vielfaches an Energie- und Rohstoffaufwand nötig im Verhältnis zur Plastiktüte. Beispiel Kaffee: Eine Weißblechdose rund um Espressopulver wiegt rund 85 Gramm, die Alufolie des eingeschweißten Vakuumpakets nur zwei bis drei Gramm – und eine Plastikfolie steht noch besser da.

    Einweg – Mehrweg – ganz schön knifflig

    Wo braut der Brauer, wo meiert die Molkerei? Der große Haken bei Mehrwegsystemen ist der Transport, etwa bei Milch: Am umweltfreundlichsten ist der Kauf im Hofladen, wenn in die eigene Milchkanne abgefüllt wird. Auf dem zweiten Platz folgt die Mehrwegglasflasche: Die beste Ökobilanz erreicht sie aber nur, sofern die Flasche mindestens 15-mal befüllt wird und nicht mehr als 200 km Transportweg zurücklegen muss. Für Bier und Saft gelten ähnliche Kriterien – und denken Sie bei Ihrem Lieblingsbier auch an den Kasten, dem womöglich eine Reise von Bayern nach Schleswig-Holstein bevorsteht. Ansonsten drohen Transportemissionen und Reinigungsaufwand die ökologischen Vorteile gegenüber mancher Einwegverpackung zunichte zu machen.

    Entsprechend wichtig ist eine regionale Abfüllung und der Anschluss an ein Standardpfandsystem: Müssen spezielle Glasbehälter – etwa individuelle Bierflaschen mit dem Logo einer Brauerei – weit transportiert werden, um wieder befüllt zu werden, so geht das auf Kosten der Ökobilanz von Mehrweg.

    Wichtig bei Mehrweg:

    Geben Sie Pfandflaschen, -gläser oder -becher aber auch Getränkekisten kontinuierlich zurück und lassen sie nicht im Schrank oder Keller verstauben. Nur wenn die Behältnisse in Umlauf sind, können Rohstoffe eingespart und ökologische Vorteile erreicht werden.