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2. JAHRESTAG DER FUKUSHIMA KATASTROPHE

3500 FORDERN:

AKW GUNDREMMINGEN JETZT ABSCHALTEN

11.03.2013

Am 11.März 2013 jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum zweiten mal. 3500 Menschen demonstrieren am 9. März 2013 in Günzburg für ein sofortiges Abschalten des besonders gefährlichen AKW Gundremmingen, das im Rahmen der Beschlüsse zur Energiewende 2011 eine Laufzeitverlängerung im Vergleich zum Rot-Grünen Atomausstiegsbeschluss von 2002 bekommen hat. Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz und Hauptredner auf der Kundgebung in Günzburg forderte die Bundesregierung auf:  „Eine aktuelle Studie des BUND zeigt, dass das AKW Gundremmingen besondere Sicherheitsrisiken hat. Anstatt den Ausbau der Erneuerbaren Energien abzuwürgen muss die Bundesregierung  das AKW Gundremmingen sofort abschalten.“


In Gundremmingen stehen die letzten beiden Siedewasserreaktoren Deutschlands, dem gleichen Reaktortyp wie in Fukushima. Eine aktuelle Studie des BUND, erstellt von der unabhängigen Atomexpertin Oda Becker, zu den Sicherheitsrisiken der deutschen Atomkraftwerke zeigt, dass das AKW Gundremmingen besondere Risiken aufweist:

 

  • Die Abklingbecken für verbrauchte Brennelemente liegen innerhalb des Reaktorgebäudes. Damit steigt die Gefahr von Wasserstoffexplosionen. In den Gundremminger Abklingbecken lagern mehr als doppelt so viele hochgefährliche Brennelememte wie in Fukushima.
  • Das AKW ist nicht ausreichend gegen Hochwasser geschützt
  • Das AKW ist nicht ausreichend gegen Erdbeben geschützt
  • Block B ist ähnlich wie das schwedische AKW Forsmark, wo es 2006 zu einem Beinahe-GAU kam, nicht ausreichend gegen den  Ausfall von Notstromaggregaten gesichert.
  • -m Unterschied zu Druckwasserreaktoren haben die Gundremminger Siedewasserreaktoren nur einen Hauptkreislauf, so dass radioaktiv kontaminierter Dampf ins Maschienenhaus und an die Turbinen außerhalb  des Reaktorgebäudes kommt. Die Freisetzungsgefahr von Radioaktivität ist damit erhöht.
  • Von den 784 Brennelementen pro Reaktor sind nach Erlaubnis der Bayerischen Staatsregierung 300 vom Typ MOX, welche besonders viel hochgiftiges Plutonium enthalten.

Vor zwei Jahren trafen Naturgewalten in Fukushima auch die Atomkraftwerke. Mangelhafte Sicherheitskonzepte verschlimmerten die Katastrophe. In drei Siedewasserreaktoren kam es zur Kernschmelze. Im vierten wurde das brisante Abklingbecken durch Wasserstoffexplosionen frei gesprengt. Über 100.000 Menschen mussten fliehen.


Der Bund Naturschutz fordert daher zusammen mit einem breiten Bündnis aus Organisationen, die zu der Demonstration aufgerufen haben:

  • Die Atomkraftwerke schnellstmöglich still legen, die gefährlichsten zuerst. Jetzt die Gundremminger Siedewasserreaktoren abschalten!
  • Endlich ein wirksames Energieeffizienzgesetz verabschieden. Windkraft- wie Solaranlagen weiter vernünftig ausbauen. Von den Atomkonzernen zu den Ökostromfirmen wechseln
  • In Deutschland nach wissenschaftlichen Kriterien ernsthaft den bestgeeigneten Ort für ein unterirdisches Endlager transparent und demokratisch suchen
  • Frauen und Männer wählen, die konsequent für Atomausstieg und Klimaschutz eintreten und stimmen

Die BUND-Studie mit dem Titel „Atomstrom 2013: Sauber, sicher, alles im Griff?“ finden Sie im Internet unter www.bund.net/pdf/atomstrom2013

Für Rückfragen:
Thomas Frey
BN-Regionalreferent für Schwaben
Tel. 089/548298-63; 0160-95501313
E-Mail: thomas.frey@bund-naturschutz.de

Anlagen:
Fotos: Demonstration 9.März 2013 in Günzburg
Fotograf: Thomas Frey, Bund Naturschutz