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25 Jahre Nationalpark Berchtesgaden

Bund Naturschutz gratuliert und macht Vorschläge für die Weiterentwicklung.

09.05.2003

Die seit 1978 als Nationalpark Berchtesgaden ausgewiesene Region rund um den Königssee ist ein ganz besonders Kleinod der bayerischen Alpen. Der Bund Naturschutz hat sich deshalb bereits bei seiner Gründung vor 90 Jahren für den Schutz dieser bezaubernden Landschaft eingesetzt. Als der Nationalpark 1978 ausgewiesen wurde, war dies ein Meilenstein für den Naturschutz.

Anlässlich des heutigen Festakts zum 25-jährigen Bestand gratuliert der Bund Naturschutz dem Nationalpark. Seit der Ausweisung ist in der Naturschutzforschung und in der Umweltbildung viel erreicht worden. Der Bund Naturschutz begrüßt auch sehr, dass es in dieser Zeit vielfach gelungen ist, Vorbehalte mancher Einheimischen gegen den Nationalpark zu zerstreuen und viele Konflikte zu lösen.

Um die hohe Bedeutung des Nationalparks langfristig zu sichern, äußerte BN-Landesvorsitzender Hubert Weiger drei zentrale Wünsche zum Geburtstag:

Mehr Wildnis zulassen
Ca. 1/3 des Nationalparks sind der sog. Pflegezone zugeordnet. Dazu zählen nicht nur die Almen und stark besuchte touristische Zonen wie St. Bartholomä, sondern auch große Waldflächen. Nach Auffassung des Bund Naturschutz sollten insbesondere im Bergwald weitere Bereiche sich selbst überlassen werden, um das Aufkommen von naturnahen Bergmischwälder zu gewährleisten.

Angessene Ausstattung mit Personal
Die vielfältigen Aufgaben des Nationalparks lassen sich adäquat nur mit qualifiziertem und ausreichend Personal erfüllen. Aktuell bestehen hier beim Nationalpark erhebliche Defizite, insbesondere bei der Umweltbildung.

Klare behördliche Zuständigkeit
Bislang sind neben dem Umweltministerium auch Innen-, Forst- und Finanzministerium für den Nationalpark zuständig. Diese komplizierte Struktur erschwert zum einen rasche Entscheidungen. Darüber hinaus steht sie auch nicht im Einklang mit den Kriterien für das sog. "Europa-Diplom", das der Europarat dem Nationalpark nach langem Zögern verliehen hat und das auch wieder entzogen werden kann. Der Bund Naturschutz fordert deshalb klare Strukturen zu schaffen und den Nationalpark ausschließlich dem Umweltministerium zuzuordnen.