26. Internationaler Donaukongress für mehr Natur an Isar und Donau
Seit 26 Jahren veranstaltet der BUND Naturschutz mit Unterstützung durch örtliche Gruppen den Internationalen Donaukongress. Am 2. und 3. Dezember ab 10:30 Uhr lädt der Verband in diesem Jahr zu der Tagung in die Landvolkshochschule in Niederalteich. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für eine naturnahe Donau und Isar engagieren oder interessieren.
Der Kongress hat im Lauf der Jahre den besonderen ökologischen Wert der Donau in Bayern und in Europa herausgearbeitet und die Auseinandersetzungen um den Ausbau der Wasserstraße in der Donau fachlich begleitet. Seit vielen Jahren wird verstärkt auch die Frage diskutiert, wie der Hochwasserschutz entlang der großen Flüsse nachhaltig und naturnah verbessert werden kann.
„In diesem Jahr sollen die Chancen für mehr Natur an Donau und Isar im Mit-telpunkt stehen. Über viele Jahrzehnte wurden in der Vergangenheit große An-strengungen unternommen, die Flüsse zu ‚regulieren‘ und für alle möglichen Zwecke nutzbar zu machen. Dadurch haben wir aber auch viel verloren: Reichtum an Pflanzen und Tieren und an natürlichen Lebensräumen und Flächen, in denen sich Hochwasser gefahrlos ausbreiten kann; und oft auch Wildnis, Vielfalt, Schönheit und einzigartige Erlebnisräume“, erklärt Hubert Weiger, Landes- und Bundesvorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Für Donau und Isar würden sich jedoch mittlerweile wichtige Chancen auftun, bei Renaturierungen deutliche Schritte voranzukommen.
Am ersten Kongresstag erläutern ab 10:30 Uhr Expertinnen und Experten des bayerischen Umweltministeriums, des Bundesverkehrsministeriums, der Was-serwirtschaft und des BUND Naturschutz Ideen und mögliche Maßnahmen für Donau und Isar. Diese finden sich unter anderem im vor kurzem veröffentlichten „Masterplan Lebensraum Bayerische Donau“ und im Bundesprojekt „Blaues Band Deutschland“. Am Nachmittag steht eine Busfahrt in das Isarmündungsgebiet zur Besichtigung der neuesten Renaturierungsschritte dort auf dem Programm.
Am Abend klingt der erste Kongresstag ab 20:00 Uhr in einem zwanglosen „Zu-sammensitzen“ in der Bauernstube in der Landvolkshochschule aus, bei der die Eindrücke und Informationen in gemütlicher Atmosphäre nachbereitet werden können.
Am Sonntag, den 3. Dezember ab 10:30 Uhr widmen sich in einer Podiumsdis-kussion Vertreterinnen und -Vertreter von politischen Parteien der Frage, ob und wie der Weg von „Papiertigern“ wie der EU-Donauraum-Strategie, Natur- und Gewässerschutz-Richtlinien und dem bayerischen „Masterplan Donau“ hin zu einer tatsächlichen Umsetzung gelingen kann. Die Diskussion knüpft dabei inhaltlich und auch personell an den intensiven und spannenden Austausch beim letztjährigen Donaukongress an. In der Besetzung des letzten Jahres diskutieren MdL Hans Ritt (CSU), MdB Rita Hagl-Kehl (SPD), Dr. Georg Meiski (Freie Wähler), MdL Rosi Steinberger (Bündnis 90 / Die Grünen), Stefan Hölzl (Die Linke), MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP) und Prof. Dr. Hubert Weiger (BUND Naturschutz). Moderator Christian Schneider wird die Diskussion in bewährter Weise leiten und auch das Publikum ausreichend zu Wort kommen lassen.
Eine Anmeldung zum Kongress ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist wie immer frei, für die Busfahrt in das Isarmündungsgebiet am Samstagnachmittag wird jedoch ein Unkostenbeitrag im Bus eingesammelt. Das Faltblatt mit dem Programm steht unter www.deggendorf.bund-naturschutz.de zum Download und kann in gedruckter Form in der BN-Geschäftsstelle in Deggendorf (Tel. 0991-32555, deggendorf@bund-naturschutz.de) angefordert werden.