Anhörung im Umweltausschuss: Derzeitige Mittel sind für einen effektiven Moorschutz nicht ausreichend
Die heutige Mooranhörung im Umweltausschuss des Landtags hat aus Sicht des BN deutlich gemacht, dass Moorschutz nicht nur eine wichtige Aufgabe, sondern auch eine Riesenchance ist: "Moorschutz braucht einen breiten Instrumentenmix. Dazu gehören gute Förderprogramme für Landwirte für eine natur- und klimaverträgliche nasse Bewirtschaftung. Außerdem eine stärkere staatliche Verankerung des Moorschutzes und wirksamere staatliche Umsetzungs-Strukturen“, erklärt die Moorschutzexpertin und stellvertretende Landesbeauftragte des BN Dr. Christine Margraf.
Zudem müsse personell deutlich aufgestockt werden, fordert Margraf. „Die heute angekündigten zusätzlichen Stellen sind ein erster Schritt, aber es sind wieder nur befristete Projektstellen! Mit den gegenwärtigen personellen und finanziellen Mitteln ist nicht absehbar, wie die bayerische Staatsregierung ihre Moorschutzziele erreichen will. Zumal diese Ziele für die nötige Klimaneutralität bis 2040, besser 2035 sowieso erweitert werden müssten. Denn dafür müssen die Treibhausgasemissionen aus allen Moore, nicht nur aus einem Viertel, reduziert und idealerweise gestoppt werden."
Moorschutz sei eine Daueraufgabe betont Margraf weiter: „Alle staatlichen Behörden müssen Moorschutz als vorrangiges gesellschaftliches Ziel haben. Die Agrarförderungen müssen rasch weg von der klima- und naturschädlichen trockenen Bewirtschaftung hin zur nassen Bewirtschaftung. Dies wirkt sich positiv auf Klima- und Biodiversitätsschutz sowie den Wasserrückhalt bei Starkregen und in Trockenzeiten aus.“
Wiedervernässung sei aber nicht nur für den Klimaschutz nötig, sondern auch für die Rückkehr vieler stark gefährdeter moortypischer Arten, so Margraf. „Daher und aufgrund nebelbedingter schlechter Energieausbeute sind Moore für Freiflächen-PV-Anlagen in weiten Bereichen Ausschlussgebiete“, betont die BN-Expertin.