Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Bayerns Schönheit bewahren!

BN protestiert gegen die geplante gigantische Erweiterung der Tank- und Rastanlage Aurach

14.12.2005

Bei einer Protestaktion gegen die geplante Erweiterung der Tank- und Rastanlage Aurach im Westen von Erlangen machten VertreterInnen des Bundes Naturschutz (BN), betroffene BürgerInnen und eine Ortsbei-rätin mit Protestplakaten auf die drohenden Mehrbelastungen aufmerk-sam.
Die Aktiven zeigten inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen, im Westen des Erlanger Ortsteils Steudach und mit Blick auf die beste-hende Tank- und Rastanlage, was uns droht:
"Die Anlage soll von derzeit 2,7 ha auf 18,6 ha vergrößert werden und wäre dann fast 7-mal so groß wie die jetzige. Statt dieser riesigen Er-weiterung, die nur einen weiteren Baustein der bisherigen, einseitigen Verkehrspolitik darstellt, sollten die offenbar reichlich vorhandenen fi-nanziellen Mittel zum Ausbau der Schienenwege verwendet werden. Die intelligente und zukunftsfähige Lösung heißt: Güter auf die Bahn," so das Statement von Elisabeth Bahr, stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach."
Vor dem Hintergrund der ständigen Verkehrslärmkulisse macht sich Ortsbeirätin, Frau Elisabeth Wein, Luft: "Der Abstand zu den angren-zenden Wohngebieten würde weiter schrumpfen, bei einem Ortsteil wä-ren das sogar nur noch 450 m. Lärmschutzwälle sind nicht eingeplant. Der in den Planunterlagen eingezeichnete Damm ist eigentlich nur eine Erddeponie für den bevorstehenden Ausbau der A3. Dabei sind erhebli-che Mehrbelastungen zu erwarten. Laut Berechnungen der Autobahndi-rektion werden täglich ca. 6800 LKW und 7650 PKW die Raststätte an-fahren. Hinzu kommen Lärm und Abgase von Kühltransportern im Stand."

Die Lärmbelastung überschreitet bereits jetzt die gesetzlichen Grenz-werte. Jede weitere Zunahme der Lärmbelastung ist für die Anwohner nicht mehr zumutbar.
Durch Zunahme der Schadstoffe wie Reifenabrieb, Tausalzlösung, Rußpartikel, Ölrückstände etc. ist eine Belastung der angrenzenden Bäche und Karpfenweiher zu befürchten.
Der Freizeit- und Erholungswert dieses beliebten Naherholungsgebietes würde durch das riesige Bauvorhaben erheblich eingeschränkt.

"Große Flächen, die jetzt noch für die Landwirtschaft und damit für die Nahversorgung der Region zur Verfügung ste-hen, sollen geopfert werden", so Karin Klein-Schmidt, Fach-kraft für Biotop- und Artenschutz in der Kreisgruppe Erlan-gen. "Fehlende Nahversorgung bedingt mehr Transportver-kehr aus anderen Regionen, d. h. erhöht damit bei der derzei-tigen einseitigen autofreundlichen Verkehrspolitik wiederum die Belastung auf den Autostraßen. So schließt sich der Kreis."

Unterstützt wird der Protest vor Ort auch von Christiane Ma-tern, Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz im Landkreis Nürnberger Land. Sie erinnert daran, dass es vor vier Jahren auch gelungen ist, die völlig überzogenen Planungen der Au-tobahndirektion für eine Erweiterung der Rastanlage Feucht Ost zu kippen. "Großdemonstrationen vor Ort, die Übergabe von zahlreichen Unterschriften an Innenminister Beckstein, Einwendungen bei der Regierung von Mittelfranken und nicht zuletzt die Petitionen an den Bayerischen Landtag haben den Politikern deutlich gemacht, dass man die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger vor Ort nicht einfach mit Füßen tre-ten kann."

Die massiven Proteste der Anwohner, unterstützt durch den Bund Na-turschutz, haben mittlerweile zu einem Meinungsumschwung in den kommunalen Gremien geführt:
Am Montag, 12.12.05 hat der Kreistagsauschuss Erlangen-Höchstadt gegen die Erweiterung der Rastanlage gestimmt.
Am Dienstag, den 13.12.05 hat sich der Umwelt-, Verkehrs- und Pla-nungsausschuss (UVPA) der Stadt Erlangen einstimmig gegen die ge-plante Erweiterung ausgesprochen.
Am 14.12.05 wird voraussichtlich auch der Stadtrat der Stadt Herzogen-aurach gegen die Ausbaupläne stimmen.
"Wir appellieren an die Stadt- und Kreisräte, sich dem Votum ihrer Aus-schüsse anzuschließen und der riesigen Planung nicht zuzustimmen", so Tom Konopka, BN-Regionalreferent.

Die Entscheidung über die Erweiterungspläne trifft allerdings die Regie-rung von Mittelfranken. Deshalb ist besonders wichtig, dass auch alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger trotz des extrem bürgerunfreundli-chen Termins 23.12.05 eine Einwendung an die Regierung von Mittel-franken senden oder sie bis zum 20.12.05 über die BN-Kreisgruppe Er-langen einreichen.
Mustereinwendungen gibt es beim Bund Naturschutz unter: Tel.: 09131/23668 oder bn-erlangen@fen-net.de oder home-page: www.fen-net.de/bn-erlangen.