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BN kritisiert Seilbahnoffesive als massiven Rückschritt und Steuergeldverschwendung

BN fordert Einhaltung der Alpenkonvention.

05.03.2009

Mit massiver Kritik hat der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) auf den Beschluss der Staatsregierung für ein neues Förderprogramm für Seilbahnen und Beschneiungsanlagen reagiert: „Das ist ein klarer Rückschritt in einer nachhaltigen Alpenpolitik und eine Missachtung der Ziele und Vorgaben der Alpenkonvention,“ so Prof. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN und BUND. „Wir fordern den Bayerischen Landtag dringend auf, diese für die Umwelt fatale Entwicklung zu korrigieren“. Zudem fordert der BN auch Bundesumweltminister Gabriel auf, sich für die Einhaltung der Alpenkonvention einzusetzen und die geplante „Lift-Offensive“ zu stoppen.

Das von der Staatsregierung geplante Millionen-Programm für Bergbahnen und Schneekanonen würde nach Ansicht des BN zu gravierenden Umwelt-Schäden führen. Dies ist derzeit beispielsweise ganz aktuell beim Bau der „neuen Kandahar“-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen zu beobachten. In der Realität heißt Sanierung alter Anlagen nämlich vor allem Bergwald-Rodung, Bau von künstlichen Speicherteichen, Eingriffe auch in erosionsanfällige Hänge und Kapazitätserhöhung mit allen weiteren negativen Folgen. Dabei wird sowohl gegen den „Bergwald-Beschluss“ des bayerischen Landtags als auch gegen klare Vorgaben der im ganzen Alpenraum geltenden Alpenkonvention verstoßen.

Zudem kritisiert der BN, dass den bayerischen Tourismus-Orten im Alpenraum angesichts der Klimaerwärmung mit der Seilbahn- und Kunstschnee-Offensive nicht gedient ist: „Die Gemeinden brauchen Unterstützung bei einer Entwicklung von Schnee-unabhängigen naturverträglichen Tourismusangeboten, anstatt die Millionen der Steuerzahler im wahrsten Sinn des Wortes mit Kunstschnee zu verpulvern.“ Mit steigenden Temperaturen hat der bayerische Alpenraum gerade in Konkurrenz zu den Nachbarländern mit viel höheren Bergen nur eine Chance, wenn hier auf ein breites Spektrum attraktiver schneeunabhängiger Angebote gesetzt wird und natur- und kulturlandschaftliche Besonderheiten als Alleinstellungsmerkmale besonders herausgestellt werden.

 

 

Für Rückfragen:

Dr. Christine Margraf, Artenschutzreferentin Südbayern, 0174/4482318

und 089/548298-63, christine.margraf@bund-naturschutz.de