BN lehnt Erweiterung von Firmengelände in Aresing ab
In der Gemeinde Aresing im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen droht ein Flächenfraß erheblichen Ausmaßes. Der Maschinenbauer Bauer AG plant sein Betriebsgelände von derzeit 16 Hektar auf 33,4 Hektar zu erweitern, rechnet man die geplante Regenrückhalte-Fläche mit ein sind es sogar 42,36 Hektar. Mindestens 26 Hektar landwirtschaftlicher Ackerfläche würden dadurch unwiederbringlich verloren gehen. Das entspricht fast der durchschnittlichen Fläche eines Landwirtschaftsbetriebs in Bayern (30,6 Hektar).
Während der vorzeitigen Auslegung des Bebauungsplans und der Änderung des Flächennutzungsplans konnten bei der Gemeinde Aresing Einwendungen zur geplanten Ausweisung des „Sondergebiets Maschinenbau, Spezialtiefbau und Umwelttechnik“ eingereicht werden. Der BUND Naturschutz hat dazu umfangreich Stellung genommen (Anhang). „Da die geplante Bebauung von überörtlicher Raumbedeutsamkeit ist und viele Funktionen des Bodens und der Fläche negativ beeinflusst werden, hätte es vor der Auslegung ein Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern geben müssen“, kritisiert Annemarie Räder, BN-Regionalreferentin Oberbayern.
Die Gemeinde Aresing besteht aus 11 Gemeindeteilen mit einer Bevölkerung von nicht ganz 3.000 Einwohner*innen. Zukünftig soll, laut Überlegungen der Gemeindepolitiker, noch eine Baugebietserweiterung nördlich des Betriebes (ca. drei Hektar, Erweiterung Hänggasse) und auch eine Gewerbegebietsausweisung (Ansiedlung eines Vollsortiment-Supermarktes mit Tankstelle) am Rande der Gemeinde in Richtung Schrobenhausen stattfinden. Angesichts der Tatsache, dass allein im Ort Aresing in den letzten Jahren schon sehr große Flächen für die Bebauung von über 60 Wohnhäusern und für zusätzliches Gewerbe ausgewiesen wurden, lehnt der BN einen erneuten Flächenverbrauch ab.
„Im Bayerischen Landesplanungsgesetz ist eine Richtgröße zur Reduzierung des Flächenverbrauches in Bayern von derzeit 12,2 auf fünf Hektar pro Tag festgehalten. Das passt nicht zusammen mit den ausufernden Plänen der Gemeinde Aresing, hier braucht es eine nachhaltigere Siedlungspolitik,“ so Räder weiter.
Laut Messungen der Koordinationsstelle Fledermausschutz überfliegen eine Vielzahl der Tiere der in Aresing anwohnenden Fledermauskolonie die überplante Fläche oder nutzen diese zur Nahrungssuche. Das Hubholz in der Nähe des schon bestehenden Firmengeländes diente bei den Messungen im Jahr 2018 als Jagdhabitat für das Graue Langohr; außerdem auch das Offenland in der Weilachaue, westlich der bestehenden Firmenanlage. Nach Waldfunktionskarte handelt es sich bei dem unmittelbar angrenzenden Hubholz um einen Schutzwald für Lebensraum, Landschaftsbild, Genressourcen und historisch wertvollem Waldbestand.
Auch Hochwasser ist ein Thema, erklärt Maria Aigner der BN-Ortsgruppe Schrobenhausen: „Nicht nur bei immer wiederkehrenden größeren Niederschlagsmengen sind die Gemeindebürger jetzt schon durch Hochwasserschäden betroffen. Letzte Schäden vom Juni-Hochwasser 2023 sind immer noch nicht ganz beseitigt. Wird noch mehr zubetoniert, kann das Wasser noch schlechter zurückgehalten werden“.
Hinzu kommt, dass sämtlicher Verkehr über die Straße abgewickelt werden soll. „Es entstehen Arbeitsplätze weitab von einem leistungsfähigen ÖPNV. Es kann davon ausgegangen werden, dass fast alle zukünftigen Beschäftigten mit dem PKW von weit herpendeln. Eine zusätzliche enorme Verkehrsbelastung ist vorprogrammiert“, so Aigner.