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BN stellt Maßnahmen-Paket für mehr Klimaschutz bei der Bahn vor

BUND Naturschutz in Bayern fordert Investitionen in umweltfreundliche Eisenbahnprojekte. Beschleunigung der Elektrifizierung, vorübergehend Umstellung auf Akkutriebwägen, Reaktivierung alter Bahnstrecken.

14.09.2022

Der BUND Naturschutz in Bayern drängt anlässlich des bundesweiten Tags der Schiene am 16. und 17. September auf Maßnahmen für mehr Klimaschutz im Bahnbereich. Der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe erklärt: „Der Verkehrssektor gehört zu den Haupt-Klimakillern, insbesondere in Bayern. Die Bahn ist im Freistaat jahrzehntelang vernachlässigt worden. Massenhaft wichtige Projekte, die in der Fläche wirken, werden zugunsten von einigen wenigen Großprojekten wie der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München vernachlässigt. Das schwere Zugunglück bei Garmisch hat uns diese Missstände zuletzt dramatisch vor Augen geführt. Das muss sich ändern, die Staatsregierung muss ihren Autokult endlich beenden und in nachhaltige Eisenbahnprojekte investieren!“

Dazu sind deutlich mehr Investitionen in Bestandssanierung und Ausbau von Bahninfrastuktur nötig. In einem entsprechenden Papier fordert der BN vor allem die beschleunigte Elektrifizierung von Bahnstrecken; derzeit kann nur die Hälfte aller Strecken im Freistaat elektrisch befahren werden. Laut Staatsregierung sollen bis 2030 weitere 25 Prozent folgen, fest geplant sind derzeit aber nur 14 Prozent. „Dieses Vorhaben ist auf Grund langwieriger Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten alles andere als realistisch. Ziel muss sowieso eine Vollelektrifizierung aller Bahnstrecken in Bayern sein“, unterstreicht der Sprecher des BN-Arbeitskreises Verkehr Gernot Hartwig. Die Elektrifizierung der Hauptstrecken soll vom Bund, die der regionalen Nebenstrecken vom Freistaat finanziert werden.

Übergangsweise sollten alle jetzigen Dieselstrecken mit Akkutriebwägen (BEMUs) befahren werden. „Die Beschaffung dieser Fahrzeuge stellt für die Eisenbahnverkehrsunternehmen eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar. Ohne staatliche Hilfe wird sie nicht zu meistern sein. Eine mögliche Lösung wäre ein landeseigener Fahrzeugpool, wie etwa in Baden-Württemberg, der dann den beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Verfügung stehen würde“, erklärt Hartwig.

Außerdem fordert der BN unter anderem eine flächendeckende Reaktivierung von Bahnstrecken. Er schlägt dafür konkret 28 Strecken vor, die diesbezüglich geprüft werden sollen (siehe Anhang, insbesondere für die regionale Berichterstattung). Des Weiteren müssen überlastete Strecken und Knotenpunkte ausgebaut, Projekte für Stadt-Umland-Bahnen wie in Erlangen, im Allgäu bei Kempten und in Regensburg nach Kräften unterstützt sowie Verladeeinrichtungen und Gleisanschlüsse für den Güterverkehr geschaffen werden.