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BN übt massive Kritik an Seehofer wegen Aussagen zum Ökolandbau

Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) übt massive Kritik an den Aussagen des Bundeslandwirtschaftsministers Seehofer zum Ökologischen Landbau, der verkündet, dass er die Privilegierung der Biolandwirtschaft beenden möchte.

13.01.2006

Mit dieser Aussage wird der Eindruck erweckt, als hätte der Ökologische Landbau dank der früheren Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Renate Künast eine Sonderrolle gespielt. Bundesminister Seehofer wird sich allerdings schwer tun, seine Aussage zu belegen, da der Ökolandbau in Deutschland nur die durch die EU-Umweltprogramme mögliche Förderung erhält. Diese liegt zwischen 150 und 250 Euro pro Hektar und ist an von den Ökobauern erbrachte Umweltleistungen geknüpft. Tatsächlich erhält der Ökolandbau unter dem Strich nach wie vor erheblich weniger Förderungen als konventionell arbeitende Betriebe, die große Summen über Prämien für Getreideanbau und Tierhaltung von der EU bekommen. Summen, die Ökolandbaubetriebe aufgrund der umweltverträglicheren Tierdichte in den Betrieben und der nur gering subventionierten Anbauflächen für Kleegras oder Grünland gar nicht erhalten können. Das Bundesprogramm Ökolandbau, mit einem Volumen von 20 bis 25 Mio. Euro pro Jahr, war auch nichts anderes als die jahrzehntelange Vernachlässigung des ökologischen Landbaus in Forschung und Verbraucheraufklärung zu beenden, so der Vorsitzendes des BN Prof. Dr. Hubert Weiger. Seehofers Aussage muss als Vorschlag gesehen werden, dieses Programm jetzt auslaufen zu lassen. Während Deutschland immer mehr Marktanteile auf dem Bio-Sektor an andere Länder verliert, setzt der Verbraucherminister anscheinend auf billigst produzierte Ware für den Export, Qualitätsprodukte aus Ökologischer Landwirtschaft müssen hingegen jetzt schon importiert werden. Z.B. aus Österreich, das bereits jetzt einen dreimal höheren Anteil von ökologisch arbeitenden Betrieben hat als Deutschland (13% zu 4%). Wenn der Deutsche Bauernverband diese Politik des Bundesverbraucherministers unterstützt, widerspricht dies massiv den Interessen einer Qualitätsproduktion in Deutschland.