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Bürgerinitiativen und Umweltschützer wollen Planung A 94 übernehmen

"Lasst uns die Planung machen" - Ungewöhnliches Angebot der Bürgerinitiativen und Umweltschützer - Staatliche Planung aus der Sackgasse befreien.

05.03.2006

Es ist zwar nicht unsere Aufgabe, aber in der Not sind wir auch zu einer ungewöhnlichen Hilfestellung bereit: Wir bieten dem Bayerischen Innenministerium an, die Verkehrsplanung für die Verbindung München - Mühldorf zu übernehmen. Der Landesbeauftragte des Bund Naturschutz in Bayern, Richard Mergner: "Die Behörden des Freistaats Bayern sind mit ihrer A-94-Planung sage und schreibe im 30. Jahr angelangt - ohne irgendeinen Erfolg. Unzählige Male bereits mussten sie ihre Pläne für die Isentaltrasse ändern und finden dennoch keine realisierbare Lösung. 30 Jahre verzweifelte Trassensuche im Isental und dann mit leeren Händen dastehen - das ist bundesdeutscher Fehlplanungsrekord!"

Wenn nun ausgerechnet die Bürgerinitiative zum Schutz des Isentals und Umweltschützer anbieten, die Planung der A 94 zu übernehmen, dann ist dies nicht satirisch sondern ernst gemeint. Denn in allen Verfahren der vergangenen 30 Jahre haben unsere Experten recht bekommen, musste die staatliche Planung entsprechend korrigiert werden. Trotzdem ist die Autobahndirektion aber offensichtlich nicht bereit, auf die einzig realisierbare Alternative, nämlich eine Lösung im Bereich der bestehenden B 12 umzuschwenken.

Deshalb unser Angebot, dass die bisher von uns aus Spendengeldern sowie von den Landwirten bezahlten Gutachter und Ingenieure die Planung der Trasse Haag/B12 übernehmen. Für den Freistaat Bayern fielen dabei außer den normalen Stundensätzen nach der HOI keinerlei weitere Kosten an. Als Grundlage würde die Planung der Trasse Haag dienen, die bereits 1991 von der Regierung von Oberbayern im "Großräumigen Trassenvergleich" vorgelegt wurde. In einer vertiefenden Stellungnahme hat die Regierung von Oberbayern zudem im Jahr 1997 festgestellt: Beim Gesamtvergleich aller Schutzgüter ist "Die Trasse Haag eindeutig günstiger als die Trasse Dorfen".

Jakob Baumgartner von der Dorfner Aktionsgemeinschaft gegen die A 94: "Wir sind uns sicher, dass eine Trasse, die sich dergestalt aufdrängt, von unseren Experten schnell zu realisieren ist. Dazu kommt, dass diese Trasse ungleich billiger wäre. Denn sie würde über weite Strecken auf ebenem Kiesgrund verlaufen, während die Isentaltrasse mit ihren vielen Großbrücken nicht nur extreme Baukosten, sondern auch einen hohen Unterhalt nach sich ziehen würde."

Schließlich würde unsere Planung auch für eine wesentlich frühere Verkehrswirksamkeit sorgen. Denn eine Trasse Dorfen wäre erst nach ihrer gesamten Fertigstellung für den überregionalen Verkehr nutzbar. Bei einer Trasse Haag könnte jedoch jeder Abschnitt sofort genutzt werden, da dieser jeweils an die B 12 angebunden wären.

Wir sind uns bewusst, dass unser Angebot ungewöhnlich ist. Im Sinne der Menschen, die endlich einmal von der hochgefährlichen B 12 befreit werden müssen, ist es jedoch höchste Zeit, dass die staatliche Planung aus ihrer selbstgewählten Sackgasse befreit wird. Da die zeitaufwändigen Verfahren wie Raumordnung und Umweltverträglichkeitsprüfung für die Trasse Haag schon seit Jahren bei der Regierung vorliegen, ginge durch eine Umplanung auch keine Zeit verloren. Im Gegenteil, es käme endlich eine Lösung in Sicht. Unser Angebot steht!