BUND feiert 10 Jahre „WestÖstliches Tor“ und Idee „Grünes Band Europa“

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) feierte heute das 10-jährige Jubiläum des WestÖstlichen Tores, in der „Mitte“ des Grünen Bandes im Eichsfeld. Ein symbolträchtiges LandArt-Projekt direkt auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Redner erinnerten an die hochemotionale Festveranstaltung am 19. Juni 2002, an der einer der Haupt-Protagonisten der Wende in Europa teilnahm, Michail Gorbatschow. Spontan entstand damals durch den BUND gemeinsam mit Partnern die faszinierende Idee eines Grünen Bandes durch ganz Europa – entlang 12.500 Kilometern von der Barentssee im hohen Norden bis zum Schwarzen Meer im mediterranen Süden. Es ist Europas längster Biotopverbund, Rückzugsraum für gefährdete Tiere und Pflanzen und einzigartige Erinnerungslandschaft. Schirmherr ist Michail Gorbatschow.

Mit Vertretern der anliegenden Kommunen, Landkreise und weiterer angereister Akteure beging der BUND das 10-jährige Jubiläum des Westöstlichen Tores zwischen Teistungen (Thüringen) und Duderstadt (Niedersachsen). Prof. Hubert Weiger, 1. Vorsitzender des BUND betonte, dass es „wie kein anderes LandArt-Projekt die historische Dimension des Grünen Bandes als Naturschutzprojekt „Deutsche Einheit“ symbolisiert.“ Seit 2002 hat sich der einzige nationale, länderübergreifende Lebensraumverbund maßgeblich weiterentwickelt: Das Grüne Band gehört heute zum Nationalen Naturerbe, ist Leuchtturmprojekt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und setzte mit dem Projekt „Erlebnis Grünes Band“ Maßstäbe im Natur-Tourismus. Aktuell startete Mitte Mai die zweite bundesweite Bestandsaufnahme der Lebensräume im Grünen Band unter Leitung des BUND und gefördert vom Bundesamt für Naturschutz. Hierbei werden die Veränderungen der Biotope innerhalb der letzten 10 Jahre erfasst. Die mit Spannung erwarteten ersten Ergebnisse über den Zustand des einzigartigen Lebensraumverbundes in Deutschland werden im Herbst vorliegen.

Ein entscheidender Impuls für den europäischen Naturschutz war die Idee für ein „Grünes Band Europa“. Heute arbeiten Organisationen aus allen 24 Ländern entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs grenzüberschreitend zusammen. „Das europäische Grüne Band hat herausragenden Wert für die Artenvielfalt, die Etablierung einer „Grünen Infrastruktur“ durch den Kontinent, die Sicherung des europäischen Geschichtserbes und als völkerverbindendes Element für ein friedliches Europa. Es sollte daher als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen werden“, sagte Weiger bei der Enthüllung der neuen Tafel zum Grünen Band Europa am WestÖstlichen Tor. Für ihr großes Engagement für das Grüne Band vor Ort wurden vom BUND im Anschluss die lokalen Akteure mit der Partnerplakette „European Green Belt Partner Organisation“ geehrt, die europaweit vergeben wird.