BUND Naturschutz appelliert am Europatag an die EU-Politiker*innen: jetzt umsteuern
09.05.2020 – Dieser Europatag steht im Schatten der Covid-19-Pandemie: EU-Parlament und Kommission müssen sich in den nächsten Wochen mit den Auswirkungen der aktuellen Gesundheitskrise befassen. Bestimmte Interessensvertreter*innen in Brüssel nutzen die Notlage, um Klima- und Naturschutzmaßnahmen zu blockieren. „Nicht Einzelinteressen, sondern das Wohl aller Menschen muss im Mittelpunkt stehen. Alle EU-Maßnahmen zur Wirtschafts- und Unternehmensrettung müssen jetzt mit verpflichtenden, ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen für Unternehmen und Staaten gekoppelt werden. Die EU-Ernährungsstrategie und die Biodiversitätsstrategie dürfen ebenso wenig wie wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz verwässert und weiter verschoben werden.“ mahnt Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Der BUND Naturschutz ruft die EU-Politiker*innen Bayerns dazu auf, die Bedrohung durch die Covid-19-Pandemie nicht gegen die ebenso dringlichen Bedrohungen durch Klima- und Biodiversitätskrise auszuspielen und auch bei diesen Krisen auf die Erkenntnisse der Wissenschaft zu hören. Der BUND Naturschutz fordert, den Green Deal jetzt zu einem Werkzeug zu entwickeln, das es ermöglicht, dass die EU das Klima, die Umwelt, die Biologische Vielfalt und unsere Ernährung schützt und dem Wohle der Menschen dient.
„Ein „Zurück zum Normalzustand“ ist nicht erstrebenswert. Klima- und Biodiversitätskrise stellten bereits vor der Pandemie eine ernste Gefahr für Mensch und Natur dar. Jetzt auf die intensiven Lobbybemühungen z.B. von Automobilindustrie oder Plastikindustrie einzugehen und Abgasgrenzwerte oder die Umsetzung der Einwegplastik-Richtlinie zu verschieben wäre fatal.“ so Dr. Christine Margraf, stellvertretende Landesbeauftragte des BUND Naturschutz „Gesunde Ernährung, intakte Ökosysteme und die Eindämmung der Erderwärmung sind die Grundlagen des Lebens in der EU und weltweit. Ein anspruchsvoller Green Deal bietet gerade jetzt die Chance, nötige Maßnahmen zur Überwindung der Corona-Krise mit der längst überfälligen Transformation unseres Wirtschaftssystems durch eine ökologische Agrar- und Mobilitätspolitik, eine anspruchsvolle Klima- und Biodiversitätspolitik und eine suffiziente Ressourcen-Politik zu verbinden.“
Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an:
Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz
+49 172 7954607, martin.geilhufe@bund-naturschutz.de