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Bund Naturschutz fordert konsequenten Grundwasserschutz

19.01.2005

Mit Wasserflaschen ausgerüstet klingelten Aktive des Bundes Naturschutz in Bayern (BN) an den Wahlkreisbüros der EU - Parlamentarier und übergaben ihnen Forderungen zum Schutz der wichtigsten Trinkwasserressource. Fachausschüsse der EU begannen heute mit Beratungen, die für den Grundwasserschutz weitreichende Folgen haben.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der bayerische Landesverband BN haben in den vergangenen Tagen Vertretern aller Fraktionen des EU-Parlaments Hausbesuche abgestattet, um sie an ihre persönliche Verantwortung bei der Abstimmung im EU Parlament für unser Grundwasser zu erinnern. Anlass sind die heute beginnenden Entscheidungen der EU zum Grundwasserschutz. Derzeit sind bis zu 90 Prozent der Grundwässer in den Regionen Europas in keinem gutem Zustand und dauerhaft von Verunreinigung bedroht.

Sebastian Schönauer, BN-Wasserexperte: "Der Schutz unserer Gewässer vor Verunreinigung muss unbedingt sichergestellt werden. Giftige Substanzen bedrohen das Ökosystem Grundwasser - vor allem diffuse Einträge von Nitrat und Pestiziden aus der konventionellen Landwirtschaft."
Die Versorgung mit Trinkwasser guter Qualität und der Schutz der entsprechenden Ressourcen sei nicht nur lebenswichtig, sondern auch gesetzlich verbürgt: Die EU-Wasserrahmenrichtlinie schreibe das Erreichen eines guten Grundwasserzustandes bis spätestens 2015 vor. Die nun zu beschließende EU-Grundwasserrichtlinie diene der Sicherstellung dieser Ziele.

Sebastian Schönauer, auch stellvertretender Landesvorsitzender des BN in Bayern postuliert: "Pestizide haben in unserem Grund- und Trinkwasser nichts verloren, dies muss sich in der neuen Richtlinie als Zielvorgabe in Richtung wert für die Pestizidbelastungen widerspiegeln. Die Vorsorge muss Vorrang vor einer kostenintensiven Aufbereitung bekommen. Das Entfernen von 1 Kilogramm Pestizid kostet dem Verbraucher 150.000 Euro. Eine umfassende Liste der giftigen Stoffe, die auf keinen Fall ins Grundwasser gelangen dürfen, muss unbedingt in die Grundwasserrichtlinie der EU aufgenommen werden."

Ab dem heutigen Mittwoch beraten die angesprochenen EU - Parlamentarier in den Fachausschüssen des EU-Parlaments. Die bisher eingereichten Vorschläge zur Überarbeitung der Richtlinie garantierten noch nicht, dass damit der Grundwasserschutz verbessert werde. Bei Übernahme einiger der ca. 300 Vorschlägen sei sogar die weitere Verschlechterung des Grundwasserzustands und damit Kontamination unseres Trinkwassers zu befürchten.