Bund Naturschutz kritisiert Kapazitätssteigerungen für Skitourismus in Garmisch
Die heutige Eröffnung der Hausbergbahn mit einer Vervierfachung der Kapazität ist nach Ansicht des BN ein eklatantes Beispiel dafür, dass trotz vielfacher Erkenntnisse über die Folgen des Klimawandels im Bayerischen Alpenraum nach wie vor in den Ausbau von Wintersporteinrichtungen investiert wird, statt in alternative Angebote ohne Schnee.
Die Folge dieser Entwicklung wird eine weitere Investitionsspirale in geplante Beschneiungsanlagen von 20 ha und einen Speichersee von fast 1,2 ha Fläche sein. Für den Ausbau der Abfahrt sollen 5-6 ha Bergwald gerodet werden. Um diese Kapazitäten auszulasten, wird die Werbung für den Tages-Skitourismus am Hausberg verstärkt werden, mit der Folge, dass Garmisch noch mehr unter Autoabgasen leiden wird.
Axel Döring, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Garmisch und Vizepräsident der Deutschen Sektion der CIPRA, stellte dazu fest : „Garmisch liegt auf gerade 700 m Meereshöhe. Daran wird sich trotz Beschneiungsanlagen nichts ändern. Bei einer künftigen Schneesicherheit ab 1500 m sind damit diese Investitionen ein Salto rückwärts in die Vergangenheit, zu Lasten der Umwelt und der kommunalen Finanzen.“
Der Landesvorsitzende des BN, Hubert Weiger, forderte erneut, dass endlich aus dem Klimawandel Konsequenzen gezogen werden. Das Wettrüsten mit den Schneekanonen muss ein Ende haben. Was wir für unsere Alpengemeinden statt dessen dringend brauchen, ist die längst überfällige Entwicklung touristischer Konzepte für Wintermonate ohne oder mit weniger Schnee.
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