Der Alternativstandort für ein ICE-Werk im Nürnberger Hafen ist machbar
„Die Region braucht einen klimaverträglichen, flächensparenden, Wald- und Landwirtschaftsflächen schonenden Standort. Die von der Deutschen Bahn bislang favorisierten Standorte, mit denen sie ins Raumordnungsverfahren geht, erfüllen diese Kriterien nicht“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. „Deshalb haben wir der DB zahlreiche Standorte vorgeschlagen, die bereits industriell genutzt wurden oder sogar Bahngelände sind. Als bester Standort hat sich der Hafen Nürnberg herausgeschält“, so Mergner.
Klaus-Peter Murawski, 1. Vorsitzender BN-Kreisgruppe Nürnberg-Stadt: „Unser Ehrenvorsitzender Dr. Otto Heimbucher und ich haben in mehreren Gesprächen mit Vertretern von Bahn, Stadt und Land unseren alternativen Vorschlag für das ICE-Wartungswerk im Nürnberger Hafen erörtert. Dabei wurde uns die grundsätzliche Machbarkeit dieser Standortalternative unter der Prämisse bestätigt, dass das große Hafenbecken hierfür zur Verfügung steht. Zu klären durch die Bahn und Bayernhafen bleibt, wie der notwendige Betrieb des Schwerlastkais sichergestellt werden kann und wie viele Betriebe umgesiedelt werden müssen. Letztlich wird sich die Frage stellen, ob der Bund/ die Bahn und der Freistaat/ Bayernhafen die Schonung des klimatisch für die ganze Region so wichtigen Bannwalds höher bewerten, als die Aufwendungen, die beim Standort Hafen erbracht werden müssten.“
„Die Abkehr von einer flächenverschwendenden Siedlungspolitik hin zu einer flächensparenden Kreislaufwirtschaft ist schwer, der Weg muss aber gegangen werden“, so Prof. Dr. Hubert Weiger, BN-Ehrenvorsitzender.
„Der Nürnberger Hafen wurde in einer Zeit in den Reichswald gebaut, als Stadtvertreter noch mit glänzenden Augen von der ‚Verkehrsdrehscheibe Nürnberg‘ träumten. Mittlerweile kennt die Region den Alptraum der auf den Verkehr ausgerichteten Stadt. Der Kanal wird – wie vom BN schon in den 1970er Jahren prognostiziert, kaum für den Gütertransport genutzt, stattdessen fahren Kreuzfahrtschiffe darauf, und die Steuerzahlenden finanzieren es mit“, erklärt Weiger. „Dass selbst die Bayernhafen Nürnberg GmbH das Hafenbecken teilweise zuschütten will, spricht ja Bände. Hier wäre sehr nah zum Hauptbahnhof ein geeignetes Industriegebiet, in dem das ICE-Werk angesiedelt werden kann. Hier ist die Alternative zum Vogelschutzgebiet Nürnberger Reichswald nach der alle Beteiligten so lange gesucht haben“, so Weiger, der Jahrzehnte aktiv gegen den Main-Donau-Kanal agiert hatte.