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"Die Wolke" - keine Fiktion

Bund Naturschutz informiert über Atomgefahren

15.03.2006

Der Bund Naturschutz begrüßt, dass der Film "Die Wolke" in die Kinos kommt und fordert die Schulen auf, die darin behandelte Problematik im Unterricht aufzugreifen. Energiereferent Dr. Ludwig Trautmann-Popp war als Mitautor an der Erstellung des Filmhefts für Lehrer beteiligt. Darüber hinaus bietet der BN Hintergrundinformationen unter www.bund-naturschutz.de an.

Gudrun Pausewang hat in ihrem preisgekrönten Roman "Die Wolke" am Schicksal einer Schülerin beschrieben, wie die Folgen einer Reaktorkatastrophe bei uns aussähen. Die Reaktorrisikostudie, die von ausgewiesenen Atombefürwortern ein Jahr nach Erscheinen des Romans von Gudrun Pausewang fertig gestellt und von der damaligen Bundesregierung präsentiert wurde, bestätigt das Szenario:

14.000 Soforttote und mehr als 100.000 sog. Langzeittote sind bei einer Katastrophe in einem Druckwasserreaktor wie dem in Grafenrheinfeld zu befürchten. Keine Versicherung übernimmt ein solches Risiko, die Überlebenden bleiben ohne Schadensersatz.

Bund Naturschutz für sofortige Stilllegung der
Atomkraftwerke

Seit 3 Jahrzehnten setzt sich der Bund Naturschutz(BN)für die Stillegung der Atomkraftwerke ein.

Der Bund Naturschutz hat zwar den Bau vieler neuer Atomkraftwerke verhindert, dennoch laufen noch immer fünf Atomkraftwerke in Bayern. Sie setzen die Bevölkerung mit jedem Betriebstag der Gefahr aus, die im Roman "Die Wolke" beschrieben ist. Denn die deutschen Atomkraftwerke entsprechen nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik, wie ihn der damalige Umweltminister Prof. Klaus Töpfer 1994 im Atomgesetz festschrieb. Nur weil die vorhandenen Atomkraftwerke eine Ausnahmeregelung erhielten, durften sie weiterbetrieben werden.

Atomkraftwerke müssen nach Ansicht des Bund Naturschutz vor der nächsten Atomkatastrophe stillgelegt sein. Da niemand weiß wann sie eintritt, heißt das am besten: sofort.

Keine Aufträge, aber viel Werbung

Seit 1982 haben die deutschen Stromkonzerne keinen Auftrag für ein Atomkraftwerk mehr erteilt.
Umso aufwendiger ist die Imagewerbung der Atomindustrie.
Mit hohem Kostenaufwand versucht sie die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass deutsche Atomkraftwerke sicher seien, dass sie zur Bekämpfung des Treibhauseffektes beitragen, dass sie billigen Strom erzeugen, u.s.w.
Aber die nüchternen Fakten sprechen dagegen.

20 Jahre nach Beginn der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl spekulieren einige Politiker über die Verlängerung der Atomkraftlaufzeiten anstatt über die Katastrophenfolgen nachzudenken.

Der Bund Naturschutz erinnert in einer Großkundgebung in München am Samstag, 29. April an die Katastrophe, die vor 20 Jahren in Tschernobyl begann und Millionen Menschen in Weißrussland, Russland und der Ukraine in Mitleidenschaft zog. Viele leiden noch heute unter der freigesetzten Radioaktivität, zehntausende sind daran verstorben.


gez.
Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Energiereferent Bund Naturschutz,
Bamberg