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Ein Jahr der Fingerzeige der Natur

Bilanz über 2000 aus Sicht des Bundes Naturschutz

27.12.2000

Nach Meinung des Vorsitzenden des Bundes Naturschutz (BN), Hubert Weinzierl, hat die Natur im Jahr 2000 deutliche Fingerzeige für einen anderen Umgang mit der Umwelt gegeben. "Gerade der BSE-Skandal ist Ausdruck einer tiefen Wertekrise, die nach mehr verlangt als nach bloßem Symptomkurieren und kurzfristigem Krisenmanagement," erklärte der BN-Vorsitzende in seiner Jahresbilanz heute in Regensburg. Gefragt sei jetzt eine neue Einstellung zu unseren Mitgeschöpfen und unseren natürlichen Lebensgrundlagen. Weinzierl erneuerte das Angebot des BN, an einem runden Tisch mit allen Beteiligten zur Bewältigung der BSE-Krise beizutragen.

Der jahrzehntelange Einsatz des BN für den ökologischen Landbau und gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft hat sich nach Ansicht Weinzierls als richtiger Weg für eine zukunftsfähige Agrarpolitik erwiesen, den jetzt auch die politisch Verantwortlichen in Bayern, Berlin und Brüssel einschlagen müssten. Der BN-Vorsitzende warnte gleichzeitig davor, die Lösung der BSE-Krise in genmanipulierten Futtermitteln zu suchen. "Hier schlummert die nächste Katastrophe," sagte der Umweltexperte. Zudem würde mit dem importierten Soja gerade den Ärmsten der Welt die Nahrungsgrundlage entzogen.


Umweltbilanz 2000

Doch nicht nur in der Krise von Ernährung und Landwirtschaft, sondern auch in einem "halbherzigen Atomausstieg, einer überholten Verkehrspolitik und einem gescheiterten Klimaschutz" zeigt sich für den Bund Naturschutz die negative Seite der Umweltbilanz des Jahres 2000.

Lichtblicke sieht Weinzierl dagegen in der ökologischen Steuerreform, einer gerechteren Entfernungspauschale und vor allem im Erneuerbare-Energien-Gesetz. "Mit Erfolg konnte der Bund Naturschutz selbst seinen gesamten haupt- und ehrenamtlichen Sachverstand einbringen, um die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Bayern sinnvoll umzusetzen," stellte der BN-Vorsitzende heraus.


Öko-Wünsche für 2001

Für das Jahr 2001 richtete der BN vier konkrete Wünsche an die politisch Verantwortlichen. Weinzierl forderte im Sinne einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Vorsorgepolitik

* "eine radikale Agrarwende in Folge des BSE-Skandals mit dem Ziel eines flächendeckenden Öko-Landbaus
* "das Aus für das AKW Temelin als Signal für eine Energiewende auch auf europäischer Ebene
* "einen Donauausbau in Niederbayern ohne Staustufen als Beispiel für die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie
* "den Durchbruch für das überfällige Bundesnaturschutzgesetz als Zeichen eines neuen Umgangs mit der Schöpfung."



Christoph Markl
Pressereferent
Tel. 09 41/2 97 20 22
Fax 09 41/2 97 20 31
E-Mail: ch.markl@bund-naturschutz.de