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ENERGIESPAREN, ENERGIEEFFIZIENZ UND DEZENTRALE ENERGIEERZEUGUNG DURCH KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG DÜRFEN BEIM ENERGIEDIALOG NICHT AUF DER STRECKE BLEIBEN

BUND NATURSCHUTZ ZIEHT KRITISCHE ZWISCHENBILANZ

18.12.2014

Nach den ersten Sitzungen des bayrischen Energiedialogs zieht der BUND Naturschutz eine kritische Zwischenbilanz. "Ehrgeizige Ziele beim Energiesparen, der Energieeffizienz und der dezentralen Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung dürfen beim Energiedialog nicht auf der Strecke bleiben", fordert BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. Nur so sei ein substantieller Beitrag zum Atomausstieg und Klimaschutz erreichbar. "Der Energiedialog muss Antworten liefern, wie die Versorgungssicherheit mit Energieeinsparung und dezentraler Stromerzeugung weitgehend aus Bayern gesichert werden kann", fordert Mergner.

Der BUND Naturschutz kritisiert, dass die Strom-Kennzahlen für Bayern 2023 bereits in der ersten Sitzung am 21. November von den vom Wirtschaftsministerium geladenen, externen Experten als "End-Ergebnis" für den Energiedialog vorab festgeschrieben werden sollten. Der Stromverbrauch in Bayern sei demnach heute und im Jahr 2023 gleichbleibend bei rund 90 Milliarden Kilowattstunden. Bayern habe daher im Jahr 2023 eine Deckungslücke der erzeugten Strommenge von ca. 40 Milliarden Kilowattstunden und eine Kapazitätslücke an gesicherter Leistung gegenüber der zu erwartenden Jahreshöchstlast von ca. fünf Gigawatt.

"Das zu erwartende Ergebnis dieses Energiedialogs wären dann entweder Starkstromtrassen aus Norddeutschland oder teure Gaskraftwerke in Bayern, die Abwärme vernichten, zum Schaden des Klimaschutzes. Wir beteiligen uns jedoch am Energiedialog, damit die Energiepotentiale Bayerns gemeinsam neu analysiert werden", so Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz.

Der BUND Naturschutz fordert daher, dass im Energiedialog Energieeffizienz und Stromeinsparung als wichtige Option berücksichtigt werden. Ein entsprechender 12-Punkte-Maßnahmenkatalog Stromsparen wurde bereits 2012 mit dem Umweltministerium entwickelt.

Ebenso müssen das Potential der Energieerzeugung durch dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung in Bayern und der Biogasplan Bayern umgesetzt werden. Viel know-how hierzu gibt es bei den Stadtwerken in Bayern. Bereits 2012 konnte das Landwirtschaftsministerium mit dem Bayernplan Biogas zeigen, dass Versorgungssicherheit für regionale Stromnetze aus der Flexibilisierung von Biogas-Block-Heiz-Kraft-Werken kommen kann, ohne weitere Vermaisung der Landschaft, aber mit intelligenter Betriebsweise zur Regelstromerzeugung.

Auch der Ausbau der Erneuerbaren Energie muss in Bayern engagiert vorangetrieben werden. Die Regionalplanung Windenergie in Bayern hatte in 2011 bis 2013 rund ein Prozent der Landesfläche für Windparks gefunden, ausreichend für 2500 Windräder oder Erzeugung von 17 Milliarden Kilowattstunden Strom. "Um dieses Potential zu nutzen, müsste die unsinnige "10 mal der Höhe Abstandsregelung" in der Bayerischen Bauordnung wieder gestrichen werden", so Mergner.

Der Energiedialog soll bis Ende Januar 2015 neue Eckpunkte für ein Bayerisches Energiekonzept für 2023 setzen. Der BUND Naturschutz ist in allen vier Arbeitsgruppen des Energiedialogs vertreten: Energiesparen, Speicher, Erneuerbare Energien und Versorgungssicherheit.

Für Rückfragen:
Richard Mergner, Landesbeauftragter
Tel: 0171-6394370
Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz
Tel: 0151-50489963