ERÖFFNUNG DES GRÖßTEN BIBERFREIGEHEGES BAYERNS IM WILDPARK KLAUSHOF IN BAD KISSINGEN: GEMEINSCHAFTSPROJEKT VON BUND NATURSCHUTZ, LANDKREIS UND FREUNDE DES WILDPARKS E.V.

Prof. Hubert Weiger, 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern (BN) lobte das entstandene Gemeinschaftswerk. Er wies darauf hin, dass das neue Biberfreigehege im kommunalen Wildtierpark Klaushof bei Bad Kissingen zusammen mit der "Biber-Wildnis" und dem Lehrpfad am Stadtrand von Bad Brückenau zentraler Teil des neuen Projektes "Die Welt des Bibers beobachten und erleben" ist. Es handelt sich um ein landesweit relevantes Informationsangebot zum Thema Biber, Auenrenaturierung und Bibermanagement. Es soll einer breiten Öffentlichkeit den Biber und sein Wirken im Naturhaushalt näher bringen. Im Wildpark Klaushof können zwei Biber in einem naturnahen Freigehege mit begehbarer Biberburg direkt aus der Nähe beobachtet werden.

Auf einer "Biber-Baustelle" können sich Kinder auf abenteuerliche Weise mit den Besonderheiten des Bibers vertraut machen. Begleitet wird dies durch ein vom Lehrstuhl Didaktik der Biologie, Universität Würzburg entwickeltes attraktiv aufbereitetes Informationsangebot. Eine derartige Kombination aus beobachtender Freiland- wie aktiver Wildpark-Erlebnismöglichkeiten für Besucher jeden Alters zu einer der Schlüsselarten im Naturschutz existierte bisher in Bayern noch nicht. Biber als Schlüsselart zu bezeichnen ist gerechtfertigt, sind sie doch unsere wichtigsten Verbündeten, um dem Verlust bedrohter Tiere und Pflanzen entgegen zu wirken. Keine zweite Tierart schafft anderen Lebewesen so viel Lebensraum. Vom Biber angelegte Feuchtgebiete sind viel artenreicher und kostengünstiger als jedes vom Menschen angelegte Biotop. In Zeiten der Klimaveränderung ist der Wasserrückhalt durch den Biber ebenfalls unverzichtbar. Weiger: "Mit diesem Projekt ist für uns im BUND Naturschutz, ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen, über den Ökobaumeister Biber anschaulich zu informieren.

Eine intensiv arbeitende Trägergemeinschaft aus Freunden des Wildparks Klaushof e.V., dem Landkreis Bad Kissingen und dem BUND Naturschutz und eine Arbeitsgruppe mit Fachbehörden wie Untere und Höhere Naturschutzbehörde, Wasserwirtschaftsamt, Aktiven der BN-Kreisgruppe, Freunde des Klaushofs, Stadt Bad Kissingen, Universität Würzburg, des Naturparks Rhön hat die Realisierung ermöglicht. Besonderen Dank gilt dem Projektleiter, dem BN-Artenschutzreferenten Dr. Kai Frobel, dem Planungsbüro Dietz & Partner mit Valtin Dietz und Mitarbeiterin Andrea Wallner, denen das Projekt eine Herzensangelegenheit war und die sich mit großem Engagement eingebracht haben. Dank gebührt den Studentinnen und Studenten der Universität Würzburg, die unter der fachlichen Leitung von Dr. Thomas Heyne das didaktische Konzept des Biber-Lehrpfads erstellt haben. Vor Ort haben sich die Tierparkmitarbeiter mit und um Axel Maunz tatkräftig eingebracht. Auch die ausführende Baufirma Heinisch aus Heustreu schloss Weiger in seinen Dank mit ein. Letztendlich war hier Teamarbeit im besonderen Maße zu leisten, die wiederum ohne die finanzielle Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds nicht möglich gewesen wäre. Das Volumen des im Juli 2014 gestarteten, zweijährigen Projektes betrug 640.000 Euro.

Die Erreichung von staatlichen Zielen wie Förderung der Biodiversität und des dezentralen Hochwasserschutzes wird nach Auffassung des BUND Naturschutz ohne das segensreiche Wirken von Bibern nicht zu verwirklichen sein. Das vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderte Projekt "Die Welt des Bibers beobachten und erleben im Wildpark Klaushof bei Bad Kissingen " und der Lehrpfad im Sinntal bei Bad Brückenau wird zukünftig darüber informieren.

gez. Dr. Kai Frobel, BN-Artenschutzreferent, Tel. 0171/6980056

Franz Zang, Vorsitzender der Kreisgruppe Bad Bad Kissingen, Tel. 09741-9383240