Gentechnisch kontaminierter Mais in Bayern "
Bereits Anfang Mai hatte der BN vor einem neuen Skandal um gentech-nisch verunreinigtes Saatgut, das von der Fa. Pioneer nach Deutschland und möglicherweise auch nach Bayern geliefert wurde, gewarnt. Nach In-formationen des Bundes Naturschutz (BN) waren die Bundesländer bereits im April 2005 darüber informiert worden, dass die US-Firma Pioneer Mais-saatgut auf den Markt gebracht hat, das mit gentechnisch veränderten Or-ganismen (GVO) verunreinigt ist. Sowohl das bayerische Umwelt als auch das bayerische Landwirtschaftsministerium hatten auf Nachfrage des Bundes Naturschutz jedoch "Entwarnung" gegeben, da Pioneer alle in Deutschland ausgelieferten 390 Einheiten zurücknehmen wollte und in Bayern bis 12.10.04 keine Kontamination in den vom bayerischen Lan-desamt für Umweltschutz untersuchten Saatgutproben aufgetaucht wären.
Nun wurde jedoch bekannt, dass es doch zu Lieferungen von gentech-nisch verunreinigtem Maissaatgut kam, und dass mindestens 22 Landwirte in Bayern mit 150 Hektar davon betroffen sind.
Nach derzeitiger Rechtslage darf konventionelles Saatgut aber keinerlei GVO-Spuren enthalten. Der BN hält damit seine These für bestätigt, "dass Gentechnikkonzerne durch die Hintertüre versuchen, über mit GVO verun-reinigtes Saatgut vollendete Tatsachen zu schaffen", kritisierte Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bundes Naturschutz.
Der BN bedauert, dass die verantwortlichen Behörden nicht rascher ge-handelt haben. "Das Verhalten der zuständigen bayerischen Behörden muss als Blauäugigkeit gegenüber den Gentechnikkonzernen bezeichnet werden", so Weiger.
Der BN fordert, dass die betroffenen Felder umgehend umgebrochen wer-den, und die Kosten von der Firma Pioneer übernommen werden. Darüber hinaus bekräftigt der BN seine Forderung auf gezielte Untersuchung von Mais-Saatgut anderer Firmen.
Weitere Informationen: BN Pressemitteilung Nr.34-05 vom 4.5.2005