Geplanter Güterzugtunnel bei Nürnberg und Fürth - BUND Naturschutz unterstützt wichtiges Schienenprojekt
Der BUND Naturschutz (BN) spricht sich ausdrücklich für den geplanten Güterzugtunnel unter der Pegnitz hindurch nach Norden Richtung Bamberg aus. Einwendungen gegen das Projekt konnten bis zum 23. August vorgebracht werden, Baubeginn soll 2024 oder 2025 sein. „Ich bin froh, dass dieses wichtige Schienenprojekt nun endlich auf den Weg gebracht wird, um die regelmäßigen Staus auf der Schiene in Fürth zu beenden. Immerhin hat das Planfeststellungsverfahren bereits 1994 begonnen, wurde aber bedingt durch die straßenbauorientierte Verkehrspolitik der Großen Koalition nie realisiert. Wenn die Verkehrswende vorankommen soll, braucht die Bahn zusätzliche Infrastruktur“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner.
„Die geplante Bahnstrecke mit dem Tunnel könnte einen großen Teil des Stadtgebiets von Güterzuglärm entlasten. Gleichzeitig ist sie in ihrem oberirdischen Abschnitt eng mit dem Frankenschnellweg gebündelt und verursacht kaum neue Zerschneidung. Trotzdem muss auch bei dieser Planung der Eingriff so gering wie möglich gehalten und der Erhalt geschützter Tierarten genau beachtet werden“, so der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt, Reinhard Scheuerlein. Auch die Kreisgruppe Nürnberg-Stadt hat sich für den Bau des Tunnels ausgesprochen.
Der BN hatte 1994 noch gegen den Tunnel votiert, allerdings nicht, weil man ihn nicht für sinnvoll erachtete, sondern weil er im Planungsverfahren Teil der damals grundsätzlich abgelehnten ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Ebensfeld-Erfurt war. Damals hofften viele Aktive entlang der Bahnstrecke auf eine flächensparende Alternative, die der BN auch per Gutachten vorgelegt hatte - vergeblich. Die ICE-Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt ist in Betrieb, die Ausbaustrecke Nürnberg-Ebensfeld in weiten Teilen gebaut. Eine Betrachtung des geplanten Güterzugtunnels unabhängig von der Auseinandersetzung um die ICE-Trasse ist damit nun möglich.
Auch wenn der BUND Naturschutz nun den Bau des Güterzugtunnels befürwortet, kritisiert er weiterhin die auch in dieser Planung vorgenommene Berücksichtigung des sinnlosen S-Bahn-Verschwenks durch das Knoblauchsland. Stattdessen fordert der BN den Antragsteller Deutsche Bahn und die Planfeststellungsbehörde Regierung von Mittelfranken auf, dieses Vorhaben nun endlich ad acta zu legen und die S-Bahn an der Bestandstrasse vorzusehen.
Damit ließe sich auch die geplante Güterzugtrasse umweltverträglicher gestalten, insbesondere durch stärkeres Abrücken vom ökologisch und hydrologisch sensiblen Bereich des Bucher Landgrabens.
Für Rückfragen:
Reinhard Scheuerlein
Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Fürth-Stadt
Tel: 0911-773940
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