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Gleichstromtrasse Süd Ost: BUND Naturschutz fordert neues Energiekonzept statt Verlängerung der Trasse

Der BUND Naturschutz fordert als Basis der notwendigen Neuplanung der GleichStromTrasse Süd Ost eine faire Alternativenprüfung durch eine strategischen Umweltprüfung – wie von der EU vorgesehen

05.11.2014

"Die Lobby der großen Energiekonzerne macht massiv Druck für den Bau der neu geplanten Stromtrasse Gleichstrom Süd Ost. Die Energiekonzerne weigern sich, die Grundlagen dieser Trassenplanung überprüfen zu lassen! Sie schlagen nun sogar eine Verlängerung der Trasse nach Norden und nach Süden vor. Längere Trassen bieten größere Profite. Wir kritisieren dies massiv. Wir fordern eine faire und demokratische Alternativenprüfung. Die Grundlagen der Netzplanung müssen auf den Prüfstand. Wir fordern eine Strategische Umweltprüfung und ein dezentrales Energiekonzept. Dies wurde bislang vom Bundeswirtschaftsministerium verweigert" kritisiert Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern.

"Bayern muss von der Blockade der dezentrale Energiewende abrücken. Nur ein dynamischer und dezentraler Ausbau der Erneuerbaren Energien in Bayern kann ein Gegengewicht gegen die überdimensionierten zentralen Netzausbaupläne liefern. Bayern braucht den Ausbau der Windenergie als Alternative gegen zentrale Stromtrassen. Die unsinnige "10H"-Abstandregelung für Windenergie muss gestoppt werden", so BN Landesbeauftragter Richard Mergner.

Die Bayerische Staatsregierung propagiert zwar den Energie-3-Sprung: Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien.

Der BUND Naturschutz fordert, dass der gemeinsam mit der Staatsregierung im Jahr 2012 beschlossene 12-Punkte-Maßnahmenkatalog Stromsparen umgesetzt wird und die immensen Potenziale im privaten, kommunalen, gewerblichen und industriellen Bereich genutzt werden. Mittelfristig wären so bis zu 20 Prozent weniger Stromverbrauch bis 2020 zu erreichen, das heißt minus 17 Milliarden Kilowattstunden Strom, technisch und wirtschaftlich möglich.

Stromproduktion in Bayern muss Energie-effizient erfolgen. Nachhaltig für den Klimaschutz kann dies nur dezentral und mit Kraft-Wärme-Kopplung zur Nutzung der Abwärme sein. Die geplanten großen Gaskraftwerke in Bayern haben keinerlei Potenzial der Abwärmenutzung. Die Bayerische Staatsregierung muss ein bayerisches Programm für dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen entwickeln, mit 10.000 Blockheizkraftwerken. Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen müssen mit Wärmespeichern ausgestattet werden und müssen Strom-geführt zur Unterstützung von Wind- und Sonnenstrom betrieben werden. Wenn Sonne und Wind keinen Strom liefern, dann liefern Blockheizkraftwerke. Dies erhöht die Versorgungssicherheit. Der Mehrverbrauch von Erdgas kann kurzfristig durch Programme der energetischen Sanierung von Gebäuden und Heizungsanlagen mehr als kompensiert werden. Langfristig kann Erdgas aus Strom aus Erneuerbaren Energien über den "Windgas"-Prozess geliefert werden.

"Die Aktionen der bayerischen Staatsregierung zur Stromversorgung sind leider inkonsistent. Maßnahmen zum Klimaschutz durch Kraftwärme-Kopplung fehlen. Maßnahmen zur Einsparung von Strom sind unklar. Die Erneuerbaren Energien zur Stromproduktion werden aus Bayern ausgegrenzt. Aber nur mit dezentralen Konzepten, die den Energie-3-Sprung auch umsetzen, können wir in Bayern ein Gegengewicht gegen zentrale Stromtrassen entwickeln. Die Bayerische Staatsregierung muss als Gegengewicht gegen die Stromtrassenplanungen ein bayerisches Programm Windstrom aufsetzen: Schritt 1 - Streichen der geplanten unsinnigen "10H-Regelung", Schritt 2 Weiterführung der fachlich fundierten Regionalplanung Wind durch die Kommunalverbände der Planungsregionen und Schritt 3 zielstrebiger Ausbau der Windenergie mit dem Ziel 2 Prozent der Landesfläche für Windparks und 2500 neue Windenergieanlagen in Bayern. Dies könnte bis zu 17 Milliarden Kilowattstunden Strom liefern, entsprechend ca. 20 Prozent des heutigen Verbrauchs", so Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz beim BUND Naturschutz in Bayern.

Für Rückfragen:
Dr. Herbert Barthel Referent für Energie und Klimaschutz
Tel: 0151-50489963
herbert.barthel@bund-naturschutz.de