Grenzen trennen - Natur verbindet

Nürnberg 03.03.2006: Beim Bund Naturschutz (BN) in Nürnberg in der Landesfachgeschäftsstelle mit Sitz des nationalen Projektbüro Grünes Band fand heute das erste Treffen der Koordinatoren des Grünen Bandes Europa statt. Unter Beteiligung der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) trafen sich die internationalen Regional-Koordinatoren, um die nächsten Umsetzungsschritte für das faszinierende Vorhaben "Grünes Band Europa" - eines Biotopverbundes entlang des ehemaligen "Eisernen Vorhangs" vom Eismeer bis ans Schwarze Meer - abzustimmen.

Ausgangspunkt für das über 8.500 Kilometer lange Grüne Band Europa ist das Grüne Band entlang der einstigen Grenze durch Deutschland, für dessen Sicherung sich der BN bereits seit 1989 federführend einsetzt. Das Grüne Band Europa verläuft entlang des ehemaligen "Eisernen Vorhangs" durch 22 Anrainerstaaten und bildet einen Querschnitt durch alle biogeographischen europäischen Regionen. Die Kernbereiche dieses pan-europäischen Lebensraumverbundes sind die mehr als 36 internationalen Schutzgebiete, wie z.B. die grenzüberschreitenden Nationalparke "Bayerischer Wald/"umava" (Bayern/Tschechien) oder "Neusiedler See /Fertő-Hanság" (Österreich/Ungarn). Die Gesamt-Koordination des europäischen Grünen Bandes hat die Weltnaturschutzorganisation IUCN übernommen.

Der Vertreter der IUCN, Alois Lang, erinnerte insbesondere an die historische Bedeutung des Grünen Bandes: "Das Grüne Band Europa leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Europäischen Naturerbes. Es verbindet die Menschen verschiedener Regionen und Länder und fördert so die Entwicklung von Frieden und Demokratie."

Das Projektbüro Grünes Band beim BN hat die Rolle des Koordinators für die zentraleuropäische Region des Grünen Bandes übernommen. Mit einer Länge von 4.800 Kilometern und 12 Anrainerstaaten der größte Abschnitt. Die Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) initiiert bereits seit Anfang der 1990er-Jahre auf dem südlichen Balkan Aktivitäten und koordiniert derzeit zahlreiche Umsetzungsprojekte in Serbien, Albanien und Mazedonien. Euronatur ist Regional-Koordinator für das Grüne Band Balkan.