Grenzerfahrungen - Erlebnis Grünes Band startet
Nürnberg/Bonn/Salzwedel, 30. April 2005: Der Präsident des Bundesamts für Naturschutz (BfN), Professor Dr. Hartmut Vogtmann, und die naturschutz- und tourismuspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Bundestag, Undine Kurth, geben heute gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Startschuss für das in seiner Art völlig neuartige Naturschutzprojekt "Erlebnis Grünes Band". Mit 1393 Kilometern ist das Grüne Band, der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen, das längste zusammenhängende System von Lebensräumen in Deutschland.
Ziel der vom BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU) geförderten Vorstudie zum Erprobungs- und Entwicklungs- (E+E) Vorhaben "Erlebnis Grünes Band" ist es, die Voraussetzungen und Potenziale für eine nachhaltige touristische Entwicklung in den Regionen entlang der früheren innerdeutschen Grenze zu ermitteln. Ein Ergebnis der Vorstudie wird die Benennung von Modellregionen für die anschließende Umsetzung der Tourismuskonzeption sein. "Das Grüne Band verbindet in einzigartiger Weise Natur, Kultur und deutsche Zeitgeschichte. Dies sind optimale Bedingungen für nachhaltigen Tourismus, der nicht nur dem Naturschutz dient, sondern auch den Menschen vor Ort eine zusätzliche Zukunftsperspektive bietet", sagte Hartmut Vogtmann. "Mit der Unterstützung durch die jeweiligen Bundesländer, die Kommunen und die örtliche Bevölkerung kann es gelingen, das Grüne Band als ökologisches und kulturelles Denkmal für spätere Generationen zu erhalten", betonte Undine Kurth.
Das BUND-Projektbüro Grünes Band beim Bund Naturschutz in Bayern (BN) hat die Projektleitung für das Vorhaben übernommen. "Wir erhoffen uns von dem neuen Vorhaben auch den längst überfälligen "letzten Ruck", damit die gut 10 000 Hektar (ca. 65 Prozent) bundeseigenen Flächen im Grünen Band (sog. Mauergrundstücke) zum dauerhaften Schutz unentgeltlich von den Ländern übernommen werden," sagt der Vorsitzende des BN Bayern, Professor Dr. Hubert Weiger anlässlich des Projektstarts.
Präsentiert wurde das neue E+E-Vorhaben im Rahmen einer BUND-Aktionärs-Versammlung" in Salzwedel mit anschließender Einweihungsfeier einer neuen Anlaufstelle für RadWander-Touristen am Grünen Band, dem Haselnusshof in Binde, Sachsen-Anhalt. Die 30 bundesweit angereisten "Aktionäre" sind Menschen, die durch ihre Spenden symbolische Anteilscheine am Grünen Band erwarben und sich damit für dessen langfristige Erhaltung einsetzen. Aktuell gibt es über 7000 "Anteilseigner". Durch Spenden ermöglicht wurden die Flächenankäufe in den fünf Pilotregionen des BUND am Grünen Band, bisher insgesamt rund 250 Hektar.