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Helfen Sie mit, Bayerns Schönheit
zu bewahren!
BN-Kreisgruppe Fürth/Land sammelt in der Spendenwoche für Umweltbildung und Biotopschutz

23.02.2005

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) startet am kommenden Montag, die landesweit größte Sammelaktion für Natur- und Umweltschutz auf ehrenamtlicher Ebene. Auch im Landkreis Fürth werden wieder Kinder und Erwachsene vom 28. Februar bis 6. März 2005 mit Spendendosen und Listen Geld für den Naturschutz sammeln.

"Gerade in Zeiten, in denen der Staat die Mittel für den Naturschutz und für die Heranführung der Kinder an die Natur kürzt, sind wir privat gefordert, die entstehenden Lücken zu schließen. Natur- und Umweltschutz gibt es leider nicht zum tarif", so Tom Konopka, Regionalreferent beim BN zum Auftakt der Sammelwoche im Landkreis Fürth. Er versicherte, dass die erzielten Einnahmen ausschließlich für wichtige Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes wie Umweltbildung oder Biotop- und Artenschutz Verwendung finden.

Am Beispiel des Biotops Stroblgrube in Veitsbronn zeigten VertreterInnen des BN, was mit den Spenden passiert:

In der Strobl-Grube kommen Gelbbauchunken vor. Sie sehen für die meisten ZeitgenossInnen aus wie Erdkröten, bis man sie einmal umgedreht hat: Am Bauch sind sie wunderschön gelb gefärbt - eine Warntracht gegen Feinde und auffälligstes Merkmal dieser gefährdeten Art. Weil Bombina variegata, wie die Art wissenschaftlich genannt wird, als tagaktive Pionierart auf schnell wechselnde Lebensbedingungen spezialisiert ist, verschwindet sie zunehmend mit dem Verlust ihres Lebensraumes, nämlich naturnaher Flußauen, offener Tümpel, großer Pfützen in Steinbrüchen oder Radspuren und unbefestigten Wegen im tonigen Boden.
Bis zu 100 Eier werden von den Weibchen der Gelbbauchunken i.d.R. auf kahlen Gewässerboden gelegt, die Metamorphose der Kaulquappen kann schon nach einem Monat beendet sein. Die Jungtiere sind die "Ausbreitungsstadien" der Art, sie wandern bis über einen Kilometer weit, und erreichen im zweiten Jahr die Geschlechtsreife. Die Paarung erfolgt zwischen April und Juli in flachen, sonnenbeschienenen Kleingewässern, danach werden größere, sog. "Aufenthaltsgewässern" aufgesucht. Ab August Aufenthalt in lichten Feuchtwäldern (sog. "Landlebensräume").
"Wir wollen, dass diese schönen Gelbbauchunken nicht nur weiter hier existieren können, sondern auch allen Interessierten mit ihren Rufen Freude bereiten. Um die Stroblgrube und andere besonders schöne Lebensräume im Landkreis zu retten, benötigen wir Spenden. Wir sagen schon heute allen, die uns nächste Woche unterstützen, herzlichen Dank", so der BN-Kreisgruppenvorsitzende Wolfgang Siebert.

Nachdem der Bund Naturschutz die ehemalige Tongrube 1991 erwerben konnte und erfolgreich eine U-förmige Gewerbeumbauung verhindert hat, wurden in den letzten Jahren immer wieder im steilen Gelände Gebüsche zurück geschnitten, um das völlige Zuwachsen der Tongrube zu verhindern. Mit Maschinen wurde im Jahr 2003 die Grubensohle wieder in einen optimalen Zustand für die Gelbbauchunken versetzt.

Der Bund Naturschutz plant, zukünftig auch Schulen im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts Führungen in die Grube zu ermöglichen und freut sich deshalb besonders, dass auch 2005 wieder viele Schulen im Landkreis bei der Sammlung mithelfen.

"Helfen Sie uns, Bayerns Schönheit zu bewahren!", lautet der Appell des Bundes Naturschutz an die bayerische Bevölkerung. Bayern ist mit dem Verlust einer Fläche von rund 24 Fußballfeldern pro Tag trauriger Spitzenreiter unter den alten Bundesländern beim Flächenverbrauch. Vor allem durch die Ausweisung neuer Gewerbegebiete verliert Bayern sein natürliches Gesicht. Dem will der BN entgegentreten und die natürlichen wie kulturellen Einzigartigkeiten Bayerns erhalten.
Im Mittelpunkt stehen dabei Ankauf und Pacht schutzwürdiger Gebiete sowie vielfältige Maßnahmen zur Erhaltung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Da ein Naturschutzverband mit seinen begrenzten Mitteln nicht auf Dauer staatliche Aufgaben, nämlich den Erhalt der Lebensräume für Tiere und Pflanzen unserer Heimat, leisten kann, sind wir auf die Spenden aus der Bevölkerung dringend angewiesen, so die Geschäftsführerin der Kreisgruppe, Gudrun Zwanziger-Bleifuß.

Ein besonderes Anliegen ist dem Bund Naturschutz auch die Umweltbildung. Vielen der Schülerinnen und Schüler, die sich jetzt als Sammler für die Natur engagieren, konnte der Bund Naturschutz prägende Erlebnisse und spannende Kontakte mit der Lebensfülle in heimischer Natur vermitteln. "Weil aus dem Staunen und der Begeisterung der Kleinen Liebe zur Natur und Rücksicht auf alles Lebende wachsen kann", so Regionalreferent Tom Konopka, "haben engagierte BN-Aktive in ganz Bayern ein Angebot auf die Beine gestellt, das Hand und Fuß hat, und Herz und Seele." Rund 20.000 Schüler und Jugendliche konnten allein im vergangenen Jahr bei fast 1400 BN-Veranstaltungen hautnah Geheimnisse und Reiz der Natur erleben. "Um all diese Projekte am Leben zu erhalten, bedarf es neben dem persönlichen Einsatz der Aktiven auch des freiwilligen finanziellen Engagements der bayerischen Bürger", betonte Konopka. Etwa 10.000 Sammlerinnen und Sammler sowie 12.000 Schülerinnen und Schüler sind vom 28. Februar bis 6. März 2005 mit Spendendosen und Sammelliste in Bayern vor Ort unterwegs.

Der Bund Naturschutz bittet die Bevölkerung, die Sammlerinnen und Sammler zu unterstützen. Spenden können auch unmittelbar auf das Konto 88 44 000 der Bank für Sozialwirtschaft München, BLZ 700 205 00, Verwendungszweck "HUS 2005", überwiesen werden.