Hunderte Besucher*innen am Nationalparktag in Ebrach
Ihr übereinstimmendes Fazit: Ein „Nationalpark“ ist eine riesige Chance für die Regionalentwicklung. Er verschafft einen hohen Bekanntheitsgrad und viele neue Arbeitsplätze. Zudem bringt er hohe Fördermittel und eine Verbesserung der Infrastruktur, wie Ausbau von ÖPNV, Gaststätten und Dorfläden. Das ist wichtig, um junge Leute in der Region zu halten. Keine Nationalpark-Region würde heute ihr Prädikat wieder hergeben. Reinhard Kubat, Landrat a.D. aus Hessen: „Bei uns im Kellerwald hat der Nationalpark in den 20 Jahren nach seiner Gründung eine tolle Entwicklung genommen. Er ist zu einem wahren Aushängeschild unserer ländlich geprägten Region geworden. Dies erkennen auch ehemalige Gegner neidlos an.“ Bernhard Bischof, hat als ehemaliger Bürgermeister und Vorsitzender der Welterberegion Wartburg-Hainich jahrzehntelange Erfahrung. Vom Nationalpark Hainich profitieren immer mehr Menschen in der Region. Er berichtete über die Entwicklung kleiner Dörfer, die heute riesige Erfolge feiern: „Früher fuhr man durch, heute fährt man direkt hin“. Waldführer Wolfgang Kern vom Verein Pro Nationalpark Zwiesel berichtet über hohe Besucher- und Übernachtungszahlen in der Nationalparkregion, was auch Strukturen wie die Bahnlinie sichert. Dazu seien die Besuchereinrichtungen extrem wichtig. Der BUND Naturschutz, der Verein Nationalpark Steigerwald und die anderen Naturschutzverbände appellieren an die Kommunalpolitiker im Steigerwald und an Ministerpräsident Markus Söder: „Wenn Nationalparke überall gut funktionieren, warum nicht im Steigerwald? Die in der Vergangenheit vorgetragenen Befürchtungen sind entkräftet und die Vorteile offensichtlich. Nationalparke haben sich in anderen Regionen seit Jahrzehnten sehr gut bewährt und werden von Bevölkerung, Kommunalpolitik und Besuchern gleichermaßen geschätzt, sogar von einstigen „Kritikern“ bzw. „Gegnern“. Wir appellieren an die Kommunalpolitik und an die Staatsregierung einen Nationalpark im Steigerwald zu unterstützen.“
Reden und Grußworte: Nationalpark Steigerwald mit vielen Vorteilen
Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz (BN), betonte in seiner Festrede: „Nationalparke dienen vorrangig Gemeinwohlaufgaben, wie Wasserspeicherung, Kühlung, Klima- und Artenschutz und der Umweltbildung. Der Nationalpark Steigerwald wäre schnell eine große Kohlenstoff-Senke, die wir in Zeiten des Klimawandels und seiner gravierenden Folgen, wie Überschwemmungen, dringend brauchen.“ Florian Tully, Vorsitzender des Bürger-Vereins pro Nationalpark, sprach für die zahlreichen Mitglieder: „Der Nationalpark wäre eine kostenlose Klimaanlage, ein CO2- Staubsauger und ein Wasserrückhalteschwamm - alles direkt vor unserer Haustür! Und es entsteht ein attraktiver Wirtschaftszweig für unsere Region.“ Grußworte hielten MdB Lisa Badum, Altlandrat Günther Denzler, Ebrachs Bürgermeister Daniel Vinzens, Bambergs zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und der Schweinfurter Kreis- und Stadtrat Thomas Vizl.
Buntes Programm
Geboten waren ein buntes Programm auch für Kinder, sowie eine Radtour und eine Exkursion. Unter den Informations- und Marktständen war auch der Hutzelhof Hümmer vertreten. Für die tolle musikalische Stimmung sorgten das Bläserensemble „Junge Sennfelder“ und Lieder aus dem Steigerwald-Musical. Highlight war das Abschluss-Konzert von Hans Well & Wellbappn 2.0, ein spritzig-freches politisches Musikkabarett. Der sehr gute Besuch bestätigte die große Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger in der Region zu einem Nationalpark Steigerwald.