In Bayerns Städten und Gemeinden werden jährlich zehntausende Bäume gefällt
Zum Tag des Baumes am 25. April macht der BUND Naturschutz darauf aufmerksam, dass in bayerischen Städten und Kommunen jährlich 10-tausende Bäume gefällt werden. Laut BN-Erhebung und Hochrechnung von 2022 werden in den 15 größten bayerischen Städten jährlich bis zu 30.000 Bäume gefällt (siehe hier: https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/hitze-in-der-stadt-in-bayerns-staedten-werden-hunderttausende-baeume-gefaellt). „Wir gehen davon aus, dass sich die Zahlen in den vergangen knapp zwei Jahren kaum verändert haben“, erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe.
„Dass in Zeiten des Klimawandels so viele zum Teil sehr alte und große Bäume weichen müssen ist dramatisch. Nachpflanzungen können den Verlust eines alten Baumes nur schwer kompensieren. Eine Linde, der Symbolbaum des BN, wächst beispielsweise 25 bis maximal 50 Zentimeter im Jahr“, so Geilhufe. „Es dauert also durchschnittlich rund 25 Jahre bis eine neu gepflanzte Linde eine mittlere Größe von zehn Meter erreicht. In der Stadt wachsen die Bäume meist sogar nur wenige Zentimeter im Jahr, weil sie vom Wurzelwerk her keinen Platz haben, sich zu entfalten.“
Der BN fordert, dem Baumerhalt oberste Priorität einzuräumen. Derzeit haben nur knapp 100 der 2.056 Städte und Gemeinden in Bayern eine Baumschutzverordnung. „Das muss sich ändern, eine Baumschutzverordnung muss gesetzlich verankert werden. Viele Städte führen zudem nur sehr lückenhafte Statistiken über ihren Baumbestand und die Fällungen. Hier muss es verpflichtende Vorgaben geben, ein Baumkataster sollte obligatorisch sein“, fordert Geilhufe.
Vor allem große und alte Bäume haben eine wichtige Funktion für das Stadtklima. Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag locker 400 Liter Wasser und kühlt somit seine Umgebung ab. Ein Laubbaum mit 15 Meter Kronendurchmesser kühlt zusätzlich – je nach Sonnenstand - eine Fläche von mindestens 170 m² mit seinem Schatten.