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JA ZUM AUSBAU DER WINDENERGIE - GERINGE ANPASSUNGEN NÖTIG

BN nimmt zur Fortschreibung des Regionalplan Donau-Iller für die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu Stellung:

07.04.2014

Im Rahmen der Windenergie-Fortschreibung des Regionalplans Donau-Iller hat der BUND Naturschutz in Bayern die vorgeschlagenen Vorrang- und Vorbehaltsgebiete in den drei bayerischen Landkreisen Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu bewertet und gegenüber dem Regionalverband Stellung genommen.

Von den 23 vorgeschlagenen Vorranggebieten in den drei bayerischen Landkreisen werden 16 positiv bewertet, bei 4 Gebieten müssen noch mal genauere Prüfungen vorgenommen werden und 3 Gebiete werden abgelehnt. Auf den positiv bewerteten Flächen könnten zwischen 78 und 122 neue Windräder entstehen. Der Bund Naturschutz spricht sich seit Jahren für 1500 neue Windräder bis 2020 aus, um eine dezentrale Energiewende in Bürgerhand realisieren zu können. Dies entspräche etwas 20-25 Windrädern pro Landkreis.

„Die fundierte Arbeit des Regionalverbandes würde eine für Mensch und Natur verträgliche Nutzung der Windenergie in der Region Donau-Iller ermöglichen. Wir fordern von der Bundesregierung und Ministerpräsident Seehofer ein, dass die politischen Rahmenbedingungen so gestellt werden, dass diese gute Planung nun auch so umgesetzt werden kann. Gerade die 10H-Regelung von Horst Seehofer würde die aktuelle Planung wieder komplett aushebeln“, so Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben.

Der BUND Naturschutz bewertet Windenergiestandorte v.a. unter den 4 Aspekten:

- ökologischen Energieerzeugung und Klimaschutz
- Natur- und Artenschutz
- Schutz des Landschaftsbildes
- Immissionsschutz

Ablehnungsgründe der 3 vorgeschlagenen Standorte waren der Schutz des Landschaftsbildes und der Artenschutz.

Eines der Hauptthemen bei der Standortsuche von Windenergie-Vorranggebieten in Mittelschwaben und dem Unterallgäu ist der Schutz des Rotmilans, weil dieser hier einen seiner bayernweiten Schwerpunktlebensräume hat. Der BN geht aber davon aus, dass es trotzdem möglich sein wird, ohne erhebliche Beeinträchtigungen für den Rotmilan Windenergiestandorte v.a. in strukturarmen Waldgebieten zu realisieren. Wir sehen durch die derzeitige dezentral-konzentrierte Windradplanung keine Bestandsgefährdung für den Rotmilan in Mittelschwaben.

Der BN regt aber an, im Rahmen der Biotopverbundplanung des Regionalverbandes Donau-Iller in Absprache mit den Unteren Naturschutzbehörden ein Biotopverbund-Schwerpunktkonzept für Ausgleichsmaßnahmen für die Zielart Rotmilan zu erstellen, u.a. mit Wiederherstellung von Grünland, Kleegrasanbau und Grünlandschutz in windradfernen Gebieten (über 1,5km von nächsten Windrad entfernt). Hintergrund ist, dass der BN davon ausgeht, dass die Hauptgefährdungsursache für den Rotmilan in Mittel- und Nordschwaben der Verlust von Grünlandflächen ist.

Zusammenfassung:
Übersicht über die Bewertung der vorgeschlagenen Windenergie-Flächen nach Landkreis:

siehe pdf-Datei:

PM_FA_07_14_Windenergie-Donau-Iller.pdf

Ausführliche Stellungnahme des BN zur Regionalplan-Fortschreibung:

PM_FA_07_14_Windenergie-Donau-Iller_Anlage.pdf

Für Rückfragen:
Thomas Frey
Regionalreferent für Schwaben
Tel.: 089/548298-64; 0160-95501313
thomas.frey@bund-naturschutz.de