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Keine 3. Startbahn für München

Bund Naturschutz lehnt dritte Startbahn für Flughafen München als Katastrophe für Menschen, Natur und Klima ab.

27.07.2005

Der Verkehrsflughafen München wurde als Ersatzflughafen von München-Riem gebaut und nicht als interkontinentale Drehscheibe. Ein weiterer Ausbau des Flughafens mit einer 3. Startbahn sowie eine zusätzlich geplante weitere Erschließung durch neue Straßen, Schienenwege (u.a. die sogenannte Marzlinger Spange) und dem Transrapid dienen ausschließlich dem Ziel, München zur internationalen Drehscheibe in einem gnadenlosen Wettbewerb um die Fluggäste zu machen.

Die prognostizierten Kapazitätsengpässe sind daher hausgemacht, hoch subventioniert und nur eine Folge der überzogenen Wachstumspläne der Flughafen München GmbH, die den Flughafen selbst offensichtlich nur noch als maximal auszubauende „internationale Luftverkehrsdrehscheibe“ sieht. „Mensch und Natur haben in dieser Wachstumsmanie offensichtlich keinen Stellenwert mehr.“ kritisiert der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) die Zielsetzung des Flughafens, das derzeitige Wachstum auch über 2010 weiter fortsetzen zu können.

Die Auswirkungen sind nicht nur verkehrspolitischer Unsinn, sondern haben auch katastrophale Auswirkungen auf die örtliche Bevölkerung. Leidtragende sind die bereits heute stark durch Lärm, Abgase und Naturverlust beeinträchtigten Anwohner des Flughafens, wobei die Auswirkungen weit über das unmittelbare Umfeld des Flughafens hinausgehen. Mit dem ungebremsten Wachstum ist ein immenser Flächenverbrauch nicht nur für die Startbahn, sondern auch für zahlreiche Verkehrsprojekte um den Flughafen verbunden. Auch die Lärmbelastung zieht angesichts der zunehmenden Enge im Luftraum immer weitere Kreise.

Der BN wird daher den vor Ort bereits vorhandenen breiten Widerstand gegen die Ausbaupläne nach allen Kräften unterstützen und selbst mit allen Mitteln gegen den Ausbau vorgehen.

„Gerade angesichts der zunehmend deutlichen Klimaveränderung und der dringend nötigen Reduzierung der Treibhausgase ist jeder weitere Ausbau des noch dazu klimaschädlich hoch subventionierten Flugverkehrs strikt abzulehnen.“ kritisiert Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN die Pläne aufs Schärfste.

Der BN fordert insgesamt wegen der ökolo-gischen Belastungen langfristig eine deutliche Reduzierung des Flugverkehrs. Der inner-deutsche und kontinen-tale Flugverkehr (bis 700 km) muss ein-gestellt und auf die Schiene verlagert werden. Daher sind nach Ansicht des BN weder weitere Ausbau-maßnahmen an den Flughäfen München und Nürnberg noch entsprechende Neu- und Ausbauten von Regionalflughäfen erforderlich.

Der BN hatte bereits die Ausweisung einer neuen Vorrangfläche für das „Vorranggebiet Flughafen“ (Anhang 15) im neuen Landesentwicklungsprogramm im Jahr 2002 vehement kritisiert. Hier war bereits absehbar, dass die 3. Startbahn nicht mehr nur ein Gespenst ist, obwohl Wirtschaftsminister Wiesheu noch am 16.10.2002 in einer Pressemitteilung „Keine dritte Bahn in diesem Jahrzehnt“ verkünden ließ

Für Rückfragen:
Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN: 0911/81878-0, richard.mergner@bund-naturschutz.de
Dr. Christine Margraf, Leiterin BN-Fachabteilung München, 089/548298-89, christine.margraf@bund-naturschutz.de
BN-Kreisgruppen Freising (www.bund-naturschutz-freising.de) und München (www.bn-muenchen.de)