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Keine Gentechnik auf den Teller!

Bund Naturschutz und Allgäuer Bauern informieren Verbraucher auf der Allgäuer Festwoche - gentechnikfreie Futtermittel einsetzen

18.08.2005

Der Bund Naturschutz informiert gemeinsam mit Landwirten, die im Boring Allgäu zusammengeschlossen sind, an seinem Stand auf der Allgäuer Festwoche (in Halle 10a) mit Broschüren, einem Ökoquiz und „Öko-schmankerln“ die Besucher über Genuss pur mit regionalen Biolebensmit-teln und die Vorzüge des ökologischen Landbaus. Auch Rezepte und Ver-anstaltungstipps gibt es zum Mitnehmen. Ökologischer Landbau sichert die natürlichen Lebensgrundlagen, spart der Gesellschaft Sanierungsko-sten für Umweltschäden und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in Bayern und Deutschland.
Gentechnikanwendung ist im Ökolandbau gesetzlich verboten, dies regelt die EG-Bioverordnung. Damit dies so bleiben kann, braucht der Ökoland-bau umfassenden Schutz vor gentechnischen Verunreinigungen. Das der-zeit geltende Gentechnikgesetz ist ein wichtiger Baustein zur Erhaltung der gentechnikfreien Landwirtschaft. Bioring und Bund Naturschutz erteilen Bestrebungen von CDU/CSU und FDP, die schon beschlossene Fassung von Teil 1 des Gentechnikgesetzes über den Vermittlungsausschuss im Bundesrat oder bei einer möglichen Regierungsbeteiligung ab Herbst massiv zu verschlechtern, eine klare Absage. Landwirte und Naturschützer fordern gemeinsam, dass die jetzt im Gentechnikgesetz vorgesehene ge-samtschuldnerische Haftungsregelung erhalten bleibt.
Um Transparenz für die Verbraucher zu schaffen, wird auch die Kenn-zeichnungspflicht für tierische Lebensmittel wie Fleisch, Molkereiprodukte oder Eier von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln er-nährt wurden, gefordert.

Gentechnikfreie Futtermittel für die gesamte Landwirtschaft im Allgäu gefordert

Mehr Unterstützung erwarten Landwirte und Bund Naturschutz aber auch von den Futtermittelwerken und Saatgutproduzenten. „Es darf nicht sein, dass nur gentechnisch veränderte Mischfuttermittel im Landhandel ange-boten werden und Saatguthersteller sich weigern, gesetzliche Standards, wie die Gentechnikfreiheit ihres Saatgutes zu garantieren“, so Ralf Wiede-mann, Landwirt und Vorstandsmitglied der Bund Naturschutz Kreisgruppe Kempten aus Waltenhofen. Der BN hat im Internet eine Liste mit Futtermit-telwerken eingestellt, die gentechnikfrei zertifiziertes Futter anbieten. Saat-gut mit Zertifikat ohne Gentechnik ist in Österreich erhältlich. Der BN ver-mittelt Futtermittelwerken auf Anfrage auch gerne Beratung, wie sie gen-technikfreies Futter beziehen und kostengünstige Mischungen zusammen-stellen können. „Das Allgäu als Grünlandregion sollte die Chance nutzen, sich mit gentechnikfreier Produktion zu profilieren“, so Ralf Wiedemann.

Weitere Forderungen

Auch in der neuen Legislaturperiode muss der ökologische Landbau weiter ausgebaut und gefördert werden. Der BN fordert:

- Die Weiterentwicklung von Qualitätsstandards in der EG Bioverord-nung, wie z.B. Gesamtbetriebsumstellung
- Die Fortführung des Bundesprogramms Ökolandbau , um z.B. Öffentlich-keitsarbeit für gesunde Ernährung mit Ökoprodukten im Endverbraucherbe-reich sowie in Kindergärten, Schulen. Ökolebensmittel für die Krankenhaus-verpflegung und im Großverbraucherbereich voranzubringen
- Die Fortführung der Förderung ökologisch wirtschaftende Betriebe in Agrarumweltprogrammen
- Die Änderung des Leitbildes für die gesamte Landwirtschaft in Richtung : „Mehr Klasse statt Masse“, z.B. keine Massentierhaltung, keine Rückkehr zur Käfighaltung von Legehennen in Deutschland, sondern konsequen-te Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes von 2001 zu einem Aus für die Käfighaltung ab 1. Januar 2007.