Klimaschutz geht nur ohne Atomkraft
Etwa 1000 Menschen folgten dem Aufruf und machten im Rahmen der Münchner Klimademo mit einem eigenen Block nochmal klar: Die Nutzung atomaren Materials zur Stromerzeugung ist nach wie vor durch den Menschen nicht vollständig beherrschbar und ein tödliches Risiko – nicht umsonst erinnerten die Demonstrant*innen auch an Tschernobyl und Fukushima. Eigentlich ist der Ausstieg aus dieser Hochrisiko-Technologie seit rund 20 Jahren gesetzlich festgeschrieben, am 31. Dezember dieses Jahres sollten die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Doch obwohl sie praktisch kein russisches Gas ersetzen können, werden die Uralt-Anlagen jetzt plötzlich – mit Verweis auf die Gas-Sanktionen gegen Russland – als Heilsbringer dargestellt. Eine Versprechung, die falscher nicht sein könnte, unterlegt mit höchst fragwürdigen Kurzgutachten und falschen Behauptungen.
Dass der BUND Naturschutz und andere Verbände das Thema gemeinsam auch beim Klimastreik unüberseh- und -hörbar gemacht haben, hat noch einen weiteren Grund: Atomkraft trägt nicht zum Klimaschutz bei, sie verzögert ihn sogar. Durch den enormen Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen bei Uranabbau, -transport und der Aufbereitung, bei Kraftwerksbau und -abbau, Sicherheitsmaßnahmen, Zwischen- und Endlagerung (für die es bis heute auf der ganzen Welt noch keinen Ort gibt) schädigt sie das Klima. Zudem ist sie die teuerste aller Energieformen – Investitionen, die hier nötig würden, fehlen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Und die werden gerade in Bayern seit vielen Jahren blockiert, obwohl sie schnell, günstig und sauber Strom produzieren könnten.
Atomkraft ist nicht sauber, nicht billig, nicht umweltfreundlich, nicht zuverlässig und auch nicht nötig. Das sahen offensichtlich auch viele Menschen in den anderen Demo-Blöcken so – es gab viel Zuspruch für den Auftritt mit der bewährten Anti-Atom-Sonne, mit Bannern, Transparenten und Atommüll-Fässern. Gemeinsam mit Greenpeace, dem Umweltinstitut und Fridays for Future, mit denen dieser Block auf die Beine gestellt wurde, und vielen anderen Menschen vertritt der BUND Naturschutz auch weiter die Forderung, die am Freitag auf dem Front-Transparent zu lesen war: „Atomkraft? Keinen Tag länger!“