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Landwirtschaft: Staatsregierung streicht wichtige Fördermaßnahme zum Klimaschutz

Das Bayerische Landwirtschaftsministerium hat angekündigt, eine erfolgreiche Förderung zum Erhalt von Humusböden ab 2025 nicht mehr anzubieten. Landwirte sprechen von Vertrauensbruch und üben scharfe Kritik. Die beliebte Maßnahme wurde von vielen Betrieben für das kommende Jahr bereits fest eingeplant.

16.10.2024

Bei der Förderung handelt es sich um die KULAP-Maßnahme K33. Viele Landwirte haben sich bereits auf die Antragstellung vorbereitet und dafür in klimafreundliche Maßnahmen wie den Anbau von Kleegras und andere bodenverbessernde Fruchtfolgen investiert. Sie stehen nun im Regen, da sie diese Investitionen nun alleine stemmen müssen. Besonders bitter ist, dass gerade Betriebe, die freiwillig zum Klimaschutz beitragen und somit gesellschaftlich wichtige Arbeit leisten, von dieser Entscheidung betroffen sind. Der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner erklärt: „Dass der Freistaat ausgerechnet beim Klimaschutz bremst, ist enttäuschend und unverständlich! Staatsministerin Michaela Kaniber hatte Anfang des Jahres bei Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen auf die Freiwilligkeit gesetzt. Jetzt, wo die Bäuerinnen und Bauern das mit viel Engagement umsetzen, werden sie ausgebremst. Verlässlichkeit geht anders!“

Die KULAP-Maßnahme zielte darauf ab, durch eine vielfältige Fruchtfolge und den gezielten Einsatz von Kulturen wie Kleegras die Bodengesundheit und den Humusaufbau zu fördern. Dies trägt maßgeblich zur Kohlenstoffspeicherung bei und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Maßnahme wurde besonders von ökologisch wirtschaftenden Betrieben stark nachgefragt. Nun wird befürchtet, dass diese Entscheidung langfristig negative Auswirkungen auf den Humusgehalt der Böden und die Klimaschutzbemühungen der Landwirtschaft haben wird.
„Für uns Landwirte ist das ein extremer Vertrauensbruch“, erklärt Max Kainz, Bio-Bauer und Sprecher des Arbeitskreises Landwirtschaft beim BN. „Wir haben uns auf die Zusagen des Ministeriums verlassen, uns auf die Maßnahme vorbereitet und in den Klimaschutz investiert. Jetzt stehen wir ohne Unterstützung da.“

Mit der Streichung der K33-Maßnahme untergräbt das Ministerium auch seine Ausbauziele für den ökologischen Landbau (30% bis 2030). Noch vor Kurzem hatte sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ausdrücklich für den Ausbau des Ökolandbaus in Bayern ausgesprochen – unter anderem auch, um den Klimaschutz voranzutreiben. Die Entscheidung, ausgerechnet eine der erfolgreichsten Klimaschutzmaßnahmen für die Landwirtschaft zu streichen, stößt daher auf Unverständnis und Kritik. Die betroffenen Landwirte fordern das Ministerium auf, die Entscheidung zu überdenken und die Maßnahme K33 auch im Antragsjahr 2025 fortzusetzen.