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Mehrheit des Freisinger Stadtrats stimmt für nicht zukunftsfähiges Großprojekt am Münchner Flughafen – Kritik vom Aktionsbündnis

Pressemitteilung Aktionsbündnis KOAKongresshalle

07.04.2022

Offiziell können die Planungen für die geplante, groß-dimensionale „Kongress- und Eventarena“ direkt am Flughafen begonnen werden. Denn der Freisinger Stadtrat hat sich am Mittwoch Abend mit einer Mehrheit von 25 zu 14 für den Aufstellungsbeschluss für die Eventarena ausgesprochen.

„Bei unserer Sonderstadtratssitzung sollten wir Stadträt:innen weitere Informationen zu diesem Megaprojekt bekommen, dass das ganze nun de facto ein Aufstellungsbeschluss ist, obwohl wichtige Unterlagen noch nicht erstellt sind, halten wir für falsch“ äußert sich Emilia Kirner, Stadträtin und Sprecherin im Aktionsbündnis.

Zahlreiche Nicht-Regierungsorganisationen (u.a. BN, Aktionsbündnis AufgeMUCkt, VCD, FFF) sowie zahlreiche Münchner und Freisinger Mandatsträger:innen quer durch die Parteienlandschaft haben sich am Montag zu einem überparteilichen Aktionsbündnis zusammengeschlossen.

Eine solche Kongress- und Eventarena mit 20.000 Plätzen und mehr bringt vorrangig gravierende Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger in der Region. Dadurch kommt es zu mehr Verkehr, mittels Kurzstreckenflügen und als Zubringerverkehr auf den Straßen.

„11 Hektar neuversiegelte Fläche, 4-spurig ausgebaute Straßen, sowie der in sich schon nicht klimaneutral zu bewerkstelligende Bau und Betrieb einer solchen Super-Anlage mit Hotel konterkarieren zudem unsere langjährigen Bemühungen zu mehr Natur- und Klimaschutz“, schätzt Annemarie Räder, Sprecherin des Aktionsbündnisses das Vorhaben ein.

„Das es sich bei dieser Eventhalle laut bayerischen Wirtschaftsministerium um Flughafeninfrastruktur handelt, so dass diese ohne Ausnahmeregelung im Vorranggebiet des Flughafens gebaut werden kann, können wir nicht nachvollziehen. Zumal das Finanzministerium vor gut einem Jahr gegenteiliges beschrieben hat“, ergänzt Rolf Linke vom Aktionsbündnis.

„Diese Planungen laufen zudem dem Freisinger Stadtratsbeschluss aus 2020 zum Klimanotstand diametral entgegen und lassen keinen Richtungswechsel zur Klimaneutralität sehen“, äußert sich Dr. Guido Hoyer, Sprecher des Aktionsbündnisses.

„Derartige Einrichtungen sind - gerade unter dem drohenden Klimawandel – heute idealer Weise dort anzusiedeln, wo der überwiegende Teil der potentiellen Besucher:innen zu Fuß, mit dem Rad oder über entsprechend gut ausgebaute ÖPNV/SPNV-Infrastruktur anreisen kann. Also direkt in München, z.B. im Olympiapark.“ So etwas hingegen rund 25 km außerhalb, auf der grünen Wiese neben dem in vielerlei Hinsicht problematischen Flughafen zu planen, sei absurd, so Anna Hanusch Sprecherin des Aktionsbündnisses.