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Nürnberger Appell der mittelfränkischen Natur- und UmweltschützerInnen

Planung zum Gewerbegebiet "Interfranken" bei Feuchtwangen beenden

25.11.2010

Am 24. November fand in Nürnberg das mittelfränkische Kreis- und Ortsgruppentreffen des Bundes Naturschutz statt. Die 69 TeilnehmerInnen aus ganz Mittelfranken, darunter die stellvertretende Landesvorsitzende Doris Tropper, der Landesbeauftragte Richard Mergner und der Landesgeschäftsführer Peter Rottner, verabschiedeten einstimmig die folgende Resolution zum geplanten Gewerbegebiet Interfranken:

"Die VertreterInnen der elf mittelfränkischen Kreisgruppen und ihrer 95 Ortsgruppen haben sich bei ihrem diesjährigen Herbsttreffen in Nürnberg am 24.11.2010 mit dem geplanten Industrie- und Gewerbegebiet "Interfranken" bei Feuchtwangen, Landkreis Ansbach, befasst.

Die Kommunale Allianz und der Zweckverbandes aus den Mitgliedskommunen Diebach, Dombühl, Feuchtwangen, Schillingsfürst, Schnelldorf, Schopfloch, Wettringen und Wörnitz planen einen Industriepark mit zunächst 81 Hektar, möglicherweise sogar 240 Hektar am Autobahnkreuz bei Feuchtwangen. Das Bauleitplanverfahren wird derzeit für erste Bauabschnitte durchgeführt.

Die TeilnehmerInnen des BN-Kreis- und Ortsgruppentreffens Mittelfranken sind bestürzt über das Vorhaben.

Für das geplante Industrie- und Gewerbegebiet gibt es angesichts hunderter Hektar leerstehender und sofort bebaubarer Gewerbegebiete in Mittelfranken keinen Bedarf. Allein im Landkreis Ansbach stehen mehr als 400 Hektar Gewebegebiete leer, in den acht Mitgliedskommunen sind es allein 172 Hektar. In den anderen Gebietskörperschaften Mittelfrankens sieht es ähnlich aus. Diese Gebiete müssen vorrangig genutzt, brach gefallene Gewerbegrundstücke vorrangig recycelt werden, bevor auf der grünen Wiese neue Standorte, weitab von den Arbeitskräften geschaffen werden.

Der geplante Standort bei Feuchtwangen hat keinerlei Infrastruktur, er liegt zwar in unmittelbarer Nähe zum Autobahnkreuz Feuchtwangen, hat aber weder einen Autobahn-, noch einen Bahnanschluss.

Unser Mittelfranken hat nicht zu viel landwirtschaftliche Fläche, sondern zu wenig. Die Herstellung von Futtermitteln für den Import nach Mittelfranken belastet schon heute Lebensräume in anderen Erdteilen. Mit dem Boden muss schonend und sparsam umgegangen werden, wie es auch das Bayerische Naturschutzgesetz fordert.

Für den Bund Naturschutz wäre "Interfranken" eine Fehlentwicklung, mit der der Flächenverbrauch maximiert, der KFZ-Verkehr vermehrt und fränkische Landschaft verhunzt würde. Es wäre kein Beitrag zu einer nachhaltig umweltgerechten Entwicklung, sondern würde den Klimawandel und den Artenschwund anheizen.

Der Landkreis Ansbach hat im Vergleich zu anderen Landkreisen der Region eine wesentlich geringere Arbeitslosigkeit. Es ist damit auch eine Frage der Solidarität mit benachbarten Landkreisen und Städten, den Bürgermeister-Wettbewerb um Investoren nicht weiter anzustacheln.

Wir fordern deshalb von den Verantwortlichen der Kommunalen Allianz, das Projekt nicht weiterzuverfolgen und versichern der BN-Kreisgruppe Ansbach und dem Bürgerforum "Wörnitztal mit Zukunft - für eine lebenswerte Heimat" unsere volle Solidarität in ihrem Kampf, diese Fehlplanung abzuwehren."

 

für Rückfragen:

Tom Konopka, Regionalreferent für Mittelfranken

Tel. 0911/81 87 8-14, Fax 0911/86 95 68

Mail tom.konopka(at)bund-naturschutz.de