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Ortsbesuch des BN-Vorstands: BN fordert „Freie Salzach“ und lehnt Wasserkraftnutzung ab

Der BUND Naturschutz setzt sich zusammen mit der Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) seit Jahrzehnten für einen Naturfluss Salzach ein. Dass die Staatsregierung bei den Erneuerbaren Energien auch verstärkt auf die Wasserkraft setzt, hält der BN für falsch. Kraftwerke an der Unteren Salzach sind unvereinbar mit dem europarechtlichen Schutzstatus des Gebietes. Untersuchung zur Sohlsicherung wird bewusst zurückgehalten.

09.06.2022

Mitglieder des Landesvorstands sind heute (09. Juni) nach Tittmoning im Landkreis Traunstein gereist, um sich vor Ort ein Bild der Salzach zu machen und sich dabei gegen Pläne auszusprechen, die Wasserkraft auszubauen. „Dass Ministerpräsident Markus Söder die Wasserkraftnutzung an der Unteren Salzach erneut ins Spiel gebracht hat, ist ein fatales Zeichen. Diese Pläne widersprechen sämtlichen europarechtlichen Naturschutzbestimmungen! Zudem würden sie weitere Renaturierungsmaßnahmen und die Flussaufweitung im Tittmoninger und Freilassinger Becken und auf oberösterreichischer Seite stark behindern“, erklärt Beate Rutkowski, stellvertretende Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern.

Eigentlich sollte eine Geschiebeuntersuchung klären, inwieweit eine Querverbauung an der Unteren Salzach als Sanierungsmaßnahme zur Sohlsicherung notwendig ist. Diese Untersuchung wurde der deutsch-österreichischen ständigen Gewässerkommission bereits im April vorgestellt, doch noch nicht veröffentlicht. „Die fertiggestellte Geschiebeuntersuchung sollte vom Umweltministerium jetzt veröffentlicht werden. Nach unseren Informationen kommen die Untersuchungen zum Ergebnis, dass keine Querverbauung an der Unteren Salzach notwendig ist. Damit erübrigen sich auch die Wasserkraftluftschlösser von Ministerpräsident Söder!“, betont Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter.

Auch der energetische Nutzen durch die Nutzung der Wasserkraft an der Salzach  sei marginal. Nach Einschätzungen des BUND Naturschutz ist die zu erwartende Leistung eines Fließkraftwerkes an der Unteren Salzach mit einer modernen Windenergieanlage auszugleichen. Generell ist die Salzach nicht gut geeignet für Wasserkraft, da die Fließgeschwindigkeit jahreszeitlich stark schwankt, was sich negativ auf die Grundlastfähigkeit auswirkt. Gegen die Wasserkraft an der Salzach haben sich schon länger und nochmal in letzter Zeit beispielsweise CSU-Generalsekretär Martin Huber und sein Parteikollege Landrat Erwin Schneider aus Altötting ausgesprochen.