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„Pakt Holzenergie Bayern“ - Holzverbrennung ist nicht automatisch klimafreundlich

Holz sollte erst ganz am Ende der Verwertungskette verbrannt werden. Bei der Holzverbrennung wird mehr CO2 freigesetzt als bei Erdgas und Steinkohle. Kein Neubau von Holzkraftwerken!

02.05.2024

Der BUND Naturschutz kritisiert, dass der Holzpakt, der heute von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Forstministerin Michaela Kaniber unterzeichnet wird, suggeriert, Holz sei immer ein klimafreundlicher Energieträger. „Auch Heizen mit Holz belastet selbstverständlich das Klima durch das freigesetzte CO2. Wenn Kohle, Öl und Gas einfach durch Holz ersetzt werden, lassen sich die Klimaziele nicht erreichen. Zusätzlich können je nach Technik durch Feinstaub und Ruß hohe Schadstoffbelastungen in der Umgebung entstehen“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Der BN steht nach wie vor zu einer nachhaltigen Nutzung von Holz. Aus Gründen des Waldschutzes müssen wir Holz aber so effektiv wie möglich nutzen, d.h. Holz muss so lange, so häufig und so effizient wie möglich stofflich genutzt werden.“

Schon heute ist der jährliche CO2-Ausstoß aus der Holzverbrennung (ca. 60 Mio. t CO2) größer als die Netto-Senkenleistung des deutschen Waldes. Bei der Verbrennung von Holz entstehen 368 kg CO2 pro MWh (Megawattstunde). Das ist mehr als bei den extrem klimaschädlichen Energieträgern Erdgas (ca. 200 kg/MWh) oder Steinkohle (ca. 340 kg/MWh) und liegt um ein zig-faches über CO2-arm-erzeugter Wärme aus Wärmepumpen, die mit Strom aus PV bzw. Windkraft betrieben werden (19 bzw. 3,3 - 6 kg/MWh).

„Wir müssen das Verbrennen von Holz schrittweise reduzieren. Vor allem müssen der Neubau oder die Umrüstung von großen industriellen Kraftwerken verhindert werden, die hunderttausend bis Millionen Tonnen an Holz pro Jahr verbrennen, um Wärme und/oder Strom zu erzeugen“, unterstreicht Mergner. „Weniger kritisch sehen wir die Holz-Eigennutzung von Waldbesitzern, die in der Gesamtmenge kaum ins Gewicht fällt.“ 

Für Rückfragen:
Felix Hälbich, Pressesprecher, Referent für Medien und Kommunikation
Tel. 0 89 / 5 14 69 76 11; 01 71 / 3 37 54 59
E-Mail: felix.haelbich@bund-naturschutz.de