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Renaturierung des Hagspielmoores in Scheidegg

Moorschutz - Artenerhalt - Wasserrückhalt in der Fläche

18.03.2008

Mit ehrenamtlichem Engagement engagiert sich der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) fürs Allgemeinwohl: Die Renaturierung des Hagspielmoors bei Lindau bedeutet Moorschutz - Artenerhalt - Wasserrückhalt in der Fläche.
Die Kreisgruppe Lindau des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) schultert mit diesem Vorhaben das in ihrer fast 40-jährigen Geschichte größte Arten- und Biotopschutzprojekt. Das Hagspielmoor ist mitsamt den angrenzenden Streuwiesen als Landschaftsschutzgebiet von 44 ha ausgewiesen. Das Hochmoor selbst umfasst 22 ha. Vom Hochmoorcharakter sind durch den früheren Torfabbau nur noch Reste im Zentrum übrig geblieben. Ein umfangreiches Grabensystem entwässert das Moor und die typische Hochmoorvegetation wurde z.T. durch Fichtenbestände verdrängt. Das wollen der BN, die Regierung von Schwaben und die Untere Naturschutzbehörde Lindau ändern. Die Kreisgruppe hat die Trägerschaft übernommen. Die erste Konzeption erfolgte im Rahmen der Gebietsbetreuung von Isolde Miller, gelernter Landespflegerin, durch Seminare und Literatur bestens eingearbeitet in die Thematik. Sie wird auch die weitere Organisation und Leitung übernehmen.
In mehreren Schritten werden in den nächsten Jahren die Baumbestände ausgelichtet, Entbuschungen durchgeführt und die Gräben geschlossen. Damit wird die Moorentwässerung gestoppt und das Wasserpolster im Moor füllt sich wieder. Durch die erhöhte Wasserspeicherfähigkeit wird bei Regen der schnelle Abfluss gehemmt - ein Beitrag zum Hochwasserschutz. Durch den wiederhergestellten ausgeglichenen Wasserhaushalt wird der Lebensraum der Hochmoorfauna und – flora gesichert und erweitert. „Moorschutz leistet auch einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz: Intakte, bzw. regenerierende Moore binden große Mengen an CO2, degenerierte Moore dagegen geben CO2 an die Atmosphäre ab.“ so Sebastian Schönauer, stellvertretender Landesvorsitzender und Sprecher des Arbeitskreises Wasser von BN und BUND.
Natürlich kostet dies auch Geld. Die Finanzierung erfolgt über Zuschüsse von der Regierung von Schwaben nach den Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien und den Eigenanteil der Kreisgruppe Lindau, der beim ersten Arbeitsschritt bei 30 %. liegt, bei den nächsten beiden Schritten im kommenden Frühjahr müssen noch 10 % der Kosten aufgebracht werden. Die Kreisgruppe engagiert sich hier – natürlich mit dem Einverständnis der Grundstückseigentümer, denn ohne Maßnahmenträger könnte das Projekt niemals bewerkstelligt werden. Die BN-Kreisgruppe aber will im klassischen Naturschutz etwas Wichtiges anstoßen und umsetzen. Dafür stellen wir gerne unsere Mittel zur Verfügung. Der Kostenrahmen für die Kreisgruppe, wie er derzeit überblickbar ist: etwa 12 bis 15000 Euro. Die Arbeiten haben bereits im Dezember 07 begonnen, und sollen Ende April weitergeführt werden.

Für Rückfragen:

Richard Mergner, Landesbeauftragter, 0911/81878-25, richard.mergner@bund-naturschutz.de
Barbara Zach, Regionalreferat Schwaben, 089/548298-63, barbara.zach@bund-naturschutz.de
Isolde Miller, Gebietsbetreuerin Bodensee mit Hinterland 08382/887564